Gemeinsam für den Frieden
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Gemeinsam haben Katholiken und Muslime am Sonntag (31. Juli) in mehreren europäischen Ländern ein Zeichen gegen den Terrorismus gesetzt und in Kirchen für Frieden gebetet. Dazu aufgerufen hatten die Imame in Frankreich. Es sollte ein Akt der Solidarität sein, nachdem am 26. Juli ein Priester von zwei Attentätern, die sich auf den Islamischen Staat beriefen, grausam ermordet wurde.
In Italien folgten mehr als 23.000 Menschen muslimischen Glaubens dem Aufruf der französischen Imame und nahmen an der Sonntagsmesse in den Kirchen des Landes teil. Dabei verurteilten die anwesenden Imame die Anschläge, die im Namen Allahs begangen werden, zum Teil scharf. Der Imam von Brescia bezeichnete die Terroristen als “kriminell” und “gescheitert”: “Diese Leute beschmutzen unsere Religion und es ist schlimm zu wissen, dass viele Menschen glauben, alle Muslime seien Terroristen. Das ist nicht so.” Im ganzen Land sprachen sich die Imame für mehr Dialog zwischen den Religionen und ein friedliches Zusammenleben aus.
Dankesworte von Außenminister Paolo Gentiloni auf Twitter.Grazie a tutti quegli italiani di religione islamica che indicano alle loro comunità la via del coraggio contro il fondamentalismo
— Paolo Gentiloni (@PaoloGentiloni) 31. Juli 2016
Auch in Bozen nahmen Mitglieder der muslimischen Gemeinde am Gottesdienst in der Pfarrkirche von Don Bosco teil. Darunter auch Hamam Yahia vom muslimischen Verein “Il Dialogo”. Yahia bekräftigte, dass der Islam nicht zur Gewalt oder zum Morden aufrufe: “In dem Moment, wenn jemand beschließt, gewisse Verbrechen zu begehen, bricht er den Pakt mit den Propheten, der der Islam ist.” Gleichzeitig wünscht auch Yahia sich Dialog und Öffnung seiner Glaubensgemeinschaft: “Aus diesen Gewalttaten gehen wir (die Muslime, Anm. d. Red.) als zweifache Opfer hervor. Zum einen heizen diese Kriminelle das Klima gegen alle Muslime auf und zweitens gehen sie über Leichen. Sie bringen sogar unsere Kinder um.”