Lehrer sollen mehr bekommen

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Südtirols Lehrerinnen und Lehrer haben in den vergangenen Jahrzehnten stark an Kaufkraft eingebüßt. Mit einem Beschlussantrag will der Landtagsabgeordnete der Freien Fraktion, Andreas Leiter Reber, nun gegensteuern.
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Andreas Leiter Reber, Landtagsabgeordneter der Freien Fraktion: „In kaum einem anderen Bereich sind die Gehälter so dramatisch geschmolzen wie in der Schule.“ Foto: Freie Fraktion
In seiner Pressekonferenz am heutigen 2. Mai forderte er die Landesregierung auf, ein Konzept vorzulegen, wie die Gehälter angehoben und an die Nachbarregionen angepasst werden können. „In kaum einem anderen Bereich sind die Gehälter so dramatisch geschmolzen wie in der Schule“, kritisierte Leiter Reber. Vor 30 Jahren habe ein Lehrer nach vier Jahrzehnten im Dienst rund 5.500 Euro verdient – heute seien es nur noch etwa die Hälfte.
Vergleich mit Nachbarregionen fällt bitter ausBesonders deutlich werde die Problematik beim Blick über die Landesgrenzen. „Ein Lehrer in Bruneck verdient derzeit nach über 30 Dienstjahren gleich viel wie ein Berufseinsteiger in Lienz“, stellte Leiter Reber fest. Zwar zählen Südtirols Lehrergehälter innerhalb Italiens zu den höchsten, doch reichen Landes- und Sonderzulagen nicht aus, um mit Österreich, Deutschland oder der Schweiz mitzuhalten.
„Diese Zahlen sind alarmierend und kaum zu glauben.“
Laut einer Erhebung der Südtiroler Wirtschaftszeitung sind die inflationsbereinigten Einkommen im Bildungsbereich seit 1995 um 37 Prozent gesunken. „Diese Zahlen sind alarmierend und kaum zu glauben“, betonte der freie Fraktionär.
Herausfordernde Schulrealität in den StädtenNeben der finanziellen Seite verwies der Abgeordnete auf die gestiegenen Anforderungen im Schulalltag. Vor allem in den Städten seien Klassen heute stark heterogen. „Schulen in Bozen, Meran oder Leifers sind längst von einer hohen Sprachkomplexität geprägt“, erklärte Leiter Reber. Unterschiedliche Muttersprachen, Migration und Integration machten die Unterrichtsarbeit deutlich anspruchsvoller. Dieses zusätzliche Engagement müsse anerkannt werden. Leiter Reber fordert daher eine eigene Zulage für Lehrpersonen an herausfordernden Standorten. „Es macht einfach einen großen Unterschied, ob jemand im Sarntal oder in einer Bozner Brennpunktschule unterrichtet“, betonte der Landtagsabgeordnete. Zudem schlägt er die Einführung einer landeseigenen Dozentenkarte vor. Diese solle jährlich 500 bis 1.000 Euro umfassen und den Kauf von Fachliteratur, technischen Geräten oder Fortbildungen – auch im Ausland – ermöglichen.
Beruf attraktiver machen und Kaufkraft sichern„Gute Arbeit verdient gerechte Löhne“, unterstrich Leiter Reber zum Abschluss der Pressekonferenz. Den Kaufkraftverlust auszugleichen, sei dringend notwendig, um den Lehrerberuf wieder attraktiver zu gestalten und dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Der Beschlussantrag wird in der kommenden Landtagswoche im Landtag behandelt.
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Wo soll das Steuergeld…
Wo soll das Steuergeld herkommen für die Erhöhung? Vielleicht von den armen Obstbauern, die kaum ein Einkommen haben und gegen Ende des Monats nur mehr Äpfel essen müssen?
Das mag ein gut gemeinter…
Das mag ein gut gemeinter Vorschlag sein, vielleicht sogar gerechtfertigt. ABER mit den Vergleichen hapert es meines Erachtens erheblich. Vielleicht wäre es wirklich an der Zeit die vollen Fakten auf den Tisch zu legen. Und bei den Vergleichen ALLES mit einzubeziehen. Wobei selbst direkte Vergleiche nicht unbedingt immer zielführend sind. Gehälter sind prinzipiell nicht überall gleich. Ich lese jedenfalls im Netz (Lehrerinnen in A) dass:
- "Das Gehalt des Lehrers ist von zahlreichen Faktoren und verschiedenen Schulstufen abhängig ist.
- "Die Statistik zeigt allerdings, dass ein Lehrer durchschnittlich etwas über 50.000 Euro BRUTTO im Jahr verdient. Inklusive diverser Zulagen. Monatlich steht einem Lehrer damit etwa 2.300 Euro NETTO zur Verfügung."
FÜR: Durchschnittlich fast 21 Unterrichtsstunden/Woche" = 50% der gesamten Arbeitsleistung (abzüglich der Mehrurlaubszeit in welcher keine zusätzliche Arbeitsleistung anfällt)
- "Das Einstiegsgehalt (Grundstufe) liegt bei 2.500 Euro BRUTTO im Monat."
- "ein Viertel der Lehrer kommt auf mehr als 68.000 Euro BRUTTO pro Jahr."
... ich hoffe dass niemandem erklären werden muss, wieviel NETTO vom BRUTTO übrig bleibt.
Ich höre jedenfalls von einigen Lehrern und Lehrerinnen, dass sie ihren Job lieben, sich gewertschätzt fühlen, mit dem Lohn durchaus zufrieden sind (mehr könnte es immer sein) und niemals Job wechseln würden. Lehrer oder Lehrerin sein hat eben auch seine Vorteile ... Nachteile gibt es in jedem anderen Job auch.
In risposta a Das mag ein gut gemeinter… di Klemens Riegler
Ja, Herr Riegler, Sie können…
Ja, Herr Riegler, Sie können jederzeit in die Schule gehen, wenn Sie eine Matura haben, und dort als Supplent arbeiten. Dann werden Sie auch mit diesem mikrigen Gehalt sehr zufrieden sein, und Sie können sogar darauf verzichten, dann sind Sie wahrscheinlich noch zufriedener. Wenn das Geld kaum zum Leben reicht, ist man bekanntlich besonders glücklich.
In risposta a Das mag ein gut gemeinter… di Klemens Riegler
Hallo Klemens, ja, Du hast…
Hallo Klemens,
ja, Du hast recht: die Vergleiche, die durch die Medien geistern sind unvollständig. Z.B. müssen in Österreich 22 Stunden unterrichtet werden, bei uns 20. Bei uns werden Supplenz-Stunden extra bezahlt, in Österreich sind 20 inklusive. Es ist aber auch wahr, dass in Österreich gewisse Fächer eine Zulage bekommen (z.B. Mathematik) usw.
Ich bin Lehrer in der Oberschule und habe für das Jahr 2024 ein Gesamt-Einkommen von 37.110 Euro (Vollzeit) brutto erklärt. 68.000 ist in Südtirol - so weit ich informiert bin - nicht möglich.
Freundliche Grüße
Glücklicherweise gibt es…
Glücklicherweise gibt es Politiker wie Herrn Leiter Reber, die diese untragbaren Zustände endlich offen thematisieren. Die Politik hat jahrzehntelang geschlafen.
,,Ich höre jedenfalls von…
,,Ich höre jedenfalls von einigen Lehrern und Lehrerinnen, dass sie ihren Job lieben, sich gewertschätzt fühlen, mit dem Lohn durchaus zufrieden sind (mehr könnte es immer sein) und niemals Job wechseln würden. Lehrer oder Lehrerin sein hat eben auch seine Vorteile ... Nachteile gibt es in jedem anderen Job auch."
Ja dann braucht sich dass Südtiroler Bildungsminusterium keine Sorgen mehr machen: Möglichst viele wollen gut bezahlte u. wenig arbeitende Lehrer_innen werden. (Achtung Sarkasmus)
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*das
*das
*das Südtiroler…
*das Südtiroler Bildungsministerium...