Politica | Drittes Autonomiestatut

Disagio: nur mehr eine Erinnerung?

Die aktuelle Autonomiedebatte erfordert die Überwindung eines Phänomens, das den rechten Parteien in den Achtziger und Neunziger Jahren zum Aufschwung verholfen hat.
Schindler Museum, Die Reise der Erinnerungen - Promemoria Auschwitz
Foto: Riccardo Prandini

Die Südtirol-Autonomie – oft zitiert als gute Praxis, um wirtschaftliche und politische Krisen aufzufangen – ist das große Thema der Wahlkampagne für die Landtagswahlen 2013. Das Konzept der Autonomie wird jedoch von den verschiedenen Parteien  und politischen Vertretern auf jeweils andere und eigene Weise definiert. Für jene italienischen Parteien, die den Nationalitätsbegriff an oberste Stelle rücken um die italienische Identität zu verteidigen und zu fördern, kann die Entwicklung dieser “Autonomie” nur gelingen, wenn der sogenannte “disagio”, das Unbehagen der Italiener in Südtirol überwunden wird. Ist die italienische Bevölkerung Südtirols und damit auch ihre politischen Vertreter für einen solchen Schritt bereit? Wird der “disagio” einst nur mehr Erinnerung sein?