Keine große Freude

Begeisterung sieht anders aus. Und auch Zustimmung.
„Die Landesregierung sieht keinen Handlungsbedarf“, sagt Arno Kompatscher gleich zweimal im Landtag. Er reagiert dabei auf zwei Anfragen zu den Polemiken um die Nicht-Ernennung von Andrea Felis zum Vizepräsidenten den Freien Universität Bozen. Sowohl Elena Artioli (Team Autonomie) wie auch Paul Köllensperger (5 Stelle) wollten wissen, wie es jetzt an der Spitze der Südtiroler Universität weitergeht.
Die Polemik
Die Geschichte ist bekannt. Bereits im April stand die Ernennung des Universitätsrates auf der Tagesordnung der Landesregierung. Die Regierung ernennt vier Mitglieder im autonomen Leitungsgremium der Südtiroler Hochschule.
Der Wunsch aus der Universität war die Wiederbestätigung des amtierenden Unirates. Doch Christian Tommasini und der PD wollten unbedingt den Vizepräsidenten Pietro Borgo austauschen. An seiner Stelle sollte der Schulfachmann und ehemalige Bozner PD-Gemeinderat Andrea Felis gesetzt werden. Obwohl die SVP Bedenken anmeldete, setzte sich Tommasini in der Landesregierung durch. Felis wurde von der Regierung in den Unirat berufen.
Doch bei der Wahl im Unirat geschah dann am 12. Juni etwas Unvorhergesehenes. Nicht Andrea Felis sondern die ladinische Hochschulprofessorin Manuela Nocker wurde zur neuen Vizepräsidentin gewählt. Christian Tommasini sprach von einem „Putsch“ und der PD drohte mit einer Koalitionskrise. Felis selbst empörte sich in Interviews gegen seine Nicht-Wahl.
Während die Landesregierung und die SVP sich vom Säbelrasseln des italienischen Koalitionspartners kaum beeindrucken ließen, legte Unipräsident Konrad Bergmeister plötzlich den Rückgang ein. Bergmeister verkündete, dass die Uni zwei Vizepräsidenten ernennen werde. Damit würde Andrea Felis eben nachnominiert.
Die Statutenänderung
Ende gut, alles gut? Nein. Denn Bergmeisters Vorschlag hat ein entscheidenden Haken. Um diesen Plan durchzuziehen muss das Statut der Universität geändert werden. Dazu bedarf es aber der Zustimmung der Landesregierung. Ob dieser Konsens aber erreicht wird, ist derzeit alles andere als sicher. „Bisher gab es nur Medienberichte und keinerlei offizielle Anfragen an die Landesregierung“, bremste der Landeshauptmann am Dienstag im Landtag. Bereits dies Formulierung, dass man ausschließlich aus der Presse von Bergmeisters Absicht erfahren haben, lässt erkennen, dass Arno Kompatscher mit der vorgeschlagenen Lösung alles andere als glücklich ist. Paul Köllensperger wollte wissen, ob durch die Ernennung eines zweiten Vizepräsidenten Mehrkosten entstehen würden. Was eigentlich logisch ist. Kompatscher ging im Landtag auf diese Frage erst gar nicht ein.
Auch der Versuch des 5-Stelle-Landtagsabgeordneten herauszubekommen, wie die Landesregierung zum Bergmeister-Vorschlag stehe, ging ins Leere. „Wir werden darüber diskutieren, wenn der Antrag auf Statutenänderung kommt“, lies sich Arno Kompatscher alle Möglichkeiten offen.
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