Economia | Wirtschaftslage Südtirol

AFI Barometer zeigt mildes Klima an

Das AFI-Barometer soll das Stimmungsbild von Südtirols Arbeitnehmern wiedergeben. Viermal im Jahr will das Arbeitsförderungsinstitut 500 arbeitende Südtiroler befragen, wie es ihnen geht, was sie fürchten und was ihnen Mut macht.

Gleich vorweg, das Stimmungsbild ist leicht positiv mit Abstrichen, am Arbeitnehmerhimmel zeigen sich einige Wolken und da und dort geht ein Platzregen nieder. „Die Südtiroler Arbeitnehmer sind etwas weniger pessimistisch als sie es noch im Sommer 2013 waren,“ sagt AFI-Direktor Stefan Perini. Das Barometer des Arbeitsförderungsinstituts sei ein gutes Messinstrument und umso aussagekräftiger, je öfter es präsentiert werde. Das gilt vorerst für die Zukunft, es ist ein noch junges Instrument, das im Juli 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

In der Sommer-Ausgabe waren die Prognosen für die Wirtschaftsentwicklung Südtirols noch leicht abwärtsgerichtet. Das hat sich, wie gesagt, etwas gefangen, 48% der befragten Arbeitnehmer erwarten sich für die nächsten 12 Monate eine unveränderte Situation, 18 % eine Verbesserung und 35% eine Verschlechterung. Auch in Bezug auf die Sparfähigkeit stellt sich die Situation differenziert dar: rund die Hälfte ist zuversichtlich, in den nächsten 12 Monaten Geld auf die hohe Kante legen zu können, während die andere Hälfte meint, dass dies nicht möglich sein wird.

Befragt wurden Lebensstandard und Qualität des Arbeitsplatzes, und hier bleibt die allgemeine Befindlichkeit auf konstant hohem Niveau, insbesondere was das Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten un die Gesundheitsbedingungen angeht. Als belastend wurden der hohe Zeitdruck, die Anpassung an technisch-organisatorische Veränderungen sowie Unvereinbarkeiten zwischen Beruf und Privatleben empfunden. Obwohl tendenziell eine leicht steigende Arbeitslosigkeit für Südtirol erwartet wird, derzeit liegt sie bei 5,4%, sehen 87 Prozent der Befragten den eigenen Arbeitsplatz nicht unmittelbar gefährdet. Allerdings fürchtet ein Großteil (77%), dass die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz schwierig wäre.

Das AFI befragt dezidiert junge Arbeitnehmer zwischen 20 und 29 Jahren sowie die Kohorte der Älteren ab 50 Jahren. Hier schneiden die Jungen besser ab: sie sehen ihre Zukunft doch rosiger als die älteren Arbeitnehmer, besonders was die wirtschaftliche Entwicklung der eigenen Familie und die Sparmöglichkeiten angeht.

Die Zusatzfrage an die 500 Arbeitnehmer lautete: Bei welchen Ausgaben sollte nach Ihrer Ansicht im Landeshaushalt eingespart werden?

Die allermeisten meinten deutlich, bei den Kosten der Politik (Kürzung Politikergehälter), zweitens bei Großprojekten wie Flughafen und Brennerbasistunnel sowie drittens, bei den Kosten der Öffentlichen Verwaltung. Einnahmen könnten laut den Befragten hingegen durch stärkere Kontrolle der Steuerhinterziehung und der besseren Verwaltung von Landes-Immobilien erzielt werden.