Kollektive Praktiken

Die Ausstellung Collective Practices: A Living Experience of Feeling Listened (Kollektive Praktiken: Eine gelebte Erfahrung gehört zu werden) von Binta Diaw gibt Einblicke in drei Workshops, die zwischen April und Oktober 2021 in Bozen und Meran stattgefunden haben. Binta Diaw, diesjährige Residenzkünstlerin von Lungomare, übersetzt diese kollektiven Momente des Erzählens und Zuhörens, sowie Nähens, Kochens und Schreibens in eine multimediale künstlerische Landschaft.
Ausgewählte Begriffe aus dem Südtirol ABC Sudtirolo des Politikers und Aktivisten Alexander Langer bilden die Grundlage für den Austausch über Gemeinschaft, kulturelle Zugehörigkeit und persönliche Erinnerungen. In der raumgreifenden Installation erzählen Texte und Hörstücke sowie eine Videoarbeit und ein Patchwork mehrstimmig davon, wie Menschen Abgrenzung und Trennung überwinden möchten und sich geteilte Lebenswelten für die Zukunft vorstellen.
Binta Diaw hat ausgewählte Stichwörter des zeithistorischen Dokuments Südtirol ABC Sudtirolo bearbeitet, um sie vor dem Hintergrund aktueller sozialpolitischer Fragestellungen erneut zur Diskussion zu stellen. In drei kollektiven Praktiken entstanden neue Lesarten und Querverbindungen, die es ermöglichen Gemeinschaft in unserer postmigrantischen Gesellschaft zu reflektieren und sie neu zu denken. Die Künstlerin hat dafür bewusst Zwischenräume eröffnet, in denen – abseits festgeschriebener Rollen, Identitäten und Dynamiken – ein Austausch stattfinden kann. Alexander Langers Stichwörter – von Angst, über Gewalt und Opposition, bis hin zu Überleben – reichen tief in unsere Gegenwart und erfahren in den kollektiven Praktiken eine Aktualisierung, die sie für eine Gesellschaft jenseits nationaler Zugehörigkeiten, kultureller Zuschreibungen und ethnischer Festlegungen fruchtbar machen.
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