Società | Inklusion

Meran plant Register für Lebensentwürfe

Wenn wichtige Bezugspersonen wegfallen, sind Menschen mit Beeinträchtigung einem erhöhten Risiko ausgesetzt – das soll ein Register mit Wünschen und Vorlieben ändern. Das Vorhaben kommt im Februar in den Meraner Gemeinderat.
Mann mit Beeinträchtigung
Foto: Unsplash/Nathan Anderson
  • Meran soll nach Reggio Emilia und Neapel die dritte Stadt in Italien werden, die ein Register für Lebensentwürfe einführt, um Menschen mit Beeinträchtigung ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu garantieren.

    Der Lebensentwurf (progetto esistenziale di vita) ist ein Dokument, welches die Wünsche der Personen mit besonderen Bedürfnissen in Bezug auf ihre Bestrebungen, Gewohnheiten, Vorlieben, Neigungen, Ängste und Ärgernisse in den verschiedenen Lebensbereichen enthält: affektiv-beziehungsbezogen, Arbeit, Wohnen, kulturell. Das Register ist für Personen mit körperlichen oder kognitiven Beeinträchtigung, aber auch für solche, die sich über einen begrenzten Zeitraum in einer verletzlichen Situation befinden, vorgesehen. 

  • Dario Dal Medico: „Sie sind im Falle des Verlustes einer Bezugsperson nützlich, um eine gute Lebensqualität zu gewährleisten." Foto: Gemeinde Meran

    „Diese Entwürfe werden unter voller Beteiligung der Person mit Beeinträchtigung erstellt und enthalten alle ‚affektiven Informationen‘, die im Falle des Verlustes einer Bezugsperson, sei es ein Elternteil oder ein*e Betreuer*in, nützlich sind, um eine gute Lebensqualität zu gewährleisten“, erklärt Bürgermeister Dario Dal Medico gestern (15. Januar) auf der wöchentlichen Pressekonferenz der Stadtregierung.

    Die Verordnung für das Lebensentwurf-Register wird dem Gemeinderat im Februar vorgelegt werden. Das Verfahren zur Erstellung des Lebensentwurfs soll kostenlos und freiwillig sein. Nach der Ausfertigung und Unterzeichnung durch die betroffene Person wird der Lebensentwurf im entsprechenden Register des Meldeamtes der Stadtgemeinde Meran geführt.