Karitatives am Karfreitag

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„Es ist dort eine sehr, sehr junge Gesellschaft“, betonte Rosmarie Pamer, die zuständige Landesrätin für Entwicklungszusammenarbeit, bei der Pressekonferenz vor zwei Tagen in Bozen. „Man sieht eigentlich überall, wo man hinkommt, nur Kinder. Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung liegt bei 16 Jahren. Wenn man sich das vorstellt: Wir in Südtirol haben einen Altersdurchschnitt von 44 Jahren.“ Insofern werde im Rahmen der vorgestellten Projekte vor allem in Schulen und Bildung investiert, während Südtirol – wie auch andere westliche Länder – viel Geld für Pflege, Sanität und Altersheime aufbringen muss. So verkehrt und ungerecht verteilt ist nun mal die Welt.
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Uganda in Bozen: Reduzierung von Armut und Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen im Globalen Süden Foto: Seehauserfoto
Anschließend berichtete Pamer von ihrer Reise nach Uganda, die für sie „natürlich sehr interessant“ gewesen sei, da sie dort „zum ersten Mal Projekte besuchen konnte, die mit Südtiroler Geldern unterstützt werden“. Die Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer sprach anschließend über die Herausforderungen im Kalya Peace Village in Kosike. „Es handelt sich um ein Ausbildungszentrum für junge Erwachsene – etwa 90 Mädchen, Frauen und Männer“, denen in dreimonatigen Intensivkursen die Möglichkeit geboten werde, verschiedene Berufe zu erlernen: Schneiderei, Mechanik, Bauwesen, aber auch Berufe im Bereich Tourismus – speziell Beherbergung und Bewirtung. Ziel sei es, „eine echte Perspektive für ihre berufliche Zukunft zu eröffnen und ein friedliches Zusammenleben verschiedener ethnischer Gruppen zu fördern“.
Investiert wird außerdem in eine Schule in Akanyo, um dort einen Ort zu schaffen, „an dem Kinder und Jugendliche Zugang zu Bildung haben“, sowie in eine Hühnerfarm in Katrini und ein Flüchtlingsprojekt in Palorinya, wo der Komboni-Missionar Erich Fischnaller tätig ist.
Besonders nachhaltig und zukunftsweisend erscheint mir das Kalya Peace Village in Kosike
[Rosmarie Pamer]Entwicklungszusammenarbeit im Fokus: Echte Perspektiven eröffnen und friedliches Zusammenleben fördern Foto: SeehauserfotoDer frühere Filmemacher und TV-Produzent Wolfgang Penn (Missionsamt Diözese Bozen-Brixen) referierte anschließend im Detail zu den umgesetzten und angegengenen Projekten und legte zahlreiche Zahlen und Fakten vor. „Es geht darum“, sagte er, „den Menschen zu helfen, damit sie ihre Situation verbessern und ihr Leben selbst in die Hand nehmen können. Es geht um Bildung und um Hoffnung auf eine bessere Zukunft.“
Penn berichtete auch von einem Photovoltaikprojekt, das nun für „Elektrizität und Licht auch in der Nacht“ sorge, sowie über neue Werkstätten – darunter eine Bäckerei, ein Friseursalon, ein Computerraum, eine Schneiderei und mehr.
Auch Irene Obexer, Direktorin im Missionsamt, berichtete über Begegnungen mit gehörlosen Kindern, während Umberto Carrescia vom Verein Circle International von einer Schulerweiterung sprach, die bereits umgesetzt wurde – mit positiven Effekten auf die gesamte Gemeinde.Zum Abschluss der Pressekonferenz schlug Rosmarie Pamer noch einen spirituellen Ton an und verwies auf die Ostertage.
Dass Entwicklungszusammenarbeit in Südtirol oft einen stark religiösen Anstrich hat, hängt wesentlich mit der Geschichte der Mission und dem nach wie vor präsenten missionarischen Impuls zusammen – aber ebenso wie mit dem Mangel an sozialer (und sozialdemokratischer) Denkkultur im Land. Hauptsache Geld und Hilfe kommen an. Mit oder ohne Kreuzzeichen.
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super sache.. man könnte ja…
super sache.. man könnte ja auch hier, mehr afrikanische menschen ausbilden. damit sie mit den erlangten erkenntnissen, in ihrem land, das selbe vorbringen können. vielleicht sogar mit maschienen, die hier keinen nennenswert mehr haben.