Società | Ziele

Wohin mit uns?

Große personelle Veränderungen sind nicht die einzige Herausforderung, für die sich der Sanitätsbetrieb rüsten will. Am Mittwoch rauchten die Köpfe in der Direktion.

Eigentlich hatte Martha Stocker die drei Herren gebeten, noch “mindestens bis Jahresende” weiterzumachen. Doch nun sieht es so aus als würden Oswald Mayr, Robert Peer und Marco Cappello bereits im Herbst ihre Posten räumen. Ende Mai hatte die Gesundheitslandesrätin verkündet, dass die drei Stellen an der Führungsspitze des Südtiroler Sanitätsbetriebs – jene des Sanitäts-, des Pflege- und des Verwaltungsdirektors – umbesetzt werden. Mit Mayr und Peer gehen erstere in Pension, Cappello hingegen will sich beruflich umorientieren. Die Ausschreibung der Stellen ist inzwischen abgeschlossen, während jene für den neuen Direktor des Gesundheitsbezirk Brixen vor Kurzem angelaufen ist. Nach einem Jahr Interims-Führung durch den Bezirksdirektor von Bruneck, Walter Amhof, steht also ein weiterer Führungswechsel an.

Die großen personellen Veränderungen sind jedoch nicht die einzigen Herausforderungen, vor denen der Sanitätsbetrieb steht. Aus diesem Grund hat sich die Bezirksdirektion – in der aktuellen Besetzung – gestern (24. August) zu einem Workshop getroffen und über die Entwicklung der Ziele des Betriebs für die Jahre 2017 bis 2019 gesprochen. Man wolle sich rüsten, “Klarheit in unsicheren Zeiten schaffen” und sich “auf das Neue vorbereiten”, heißt es aus dem Sanitätsbetrieb. Anfang September wird es eine Klausur geben, auf der gemeinsam mit 40 Führungskräften eine richtungsweisende Entscheidung in der Frage, wie die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung – im Krankenhaus und vor Ort – in den kommenden Jahren gestaltet werden soll, getroffen wird. Der am Mittwoch ausgearbeitete Grundriss für den “Strategie-Entwicklungsprozess” bildet dabei die Diskussionsbasis. Details gibt die Bezirksdirektion vorerst keine preis. Generaldirektor Thomas Schael gibt sich jedenfalls zuversichtlich: “Es gibt viel zu tun, aber man muss auch das Gute sehen: Wir haben eine gute finanzielle Basis und hochmotivierte Leute, die ihr Bestes tun.”

Beim gestrigen Treffen hatten auch die scheidenden Direktoren, in den letzten Wochen ihres Amtes, die Gelegenheit, ihr Wissen weiter und denen, die weitermachen, mit auf den Weg zu geben. “Wir sind eine Institution, die gesellschaftlich wichtig ist, denn wir sind für die Gesundheitsversorgung von über 520.000 Menschen zuständig”, stellte Sanitätsdirektor Oswald Mayr fest. “Und bei den Entscheidungen, die in diesem Bereich getroffen werden, müssen wir auch schauen, was es mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern macht.” Pflegedirektor Robert Peer hob die Bedeutung der Personalentwicklung hervor: “Wir haben als großer Arbeitgeber in Südtirol auch eine soziale Aufgabe, zum einen was die angebotenen Leistungen angeht, zum anderen auch für das Wohlergehen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch dafür braucht es klare Vorstellungen und eine solide und moderne Personalentwicklung.” Verwaltungsdirektor Marco Cappello schließlich unterstrich die steigenden rechtlichen Ansprüche an Bedienstete: “Im Verwaltungssektor kommen viele Neuerungen juristischer Natur auf uns zu. Die Ausrichtung der nächsten drei Jahre muss auch dem Thema Transparenz und Datenschutz Rechnung tragen, denn die Bürgerinnen und Bürger legen darauf großen Wert.”