Società | Statistik

Langsamer länger leben

Die Lebenserwartung in Südtirol steigt weiter, aber weniger stark: 2016 belief sie sich auf 81,1 Jahre für Männer und 85,9 Jahre für Frauen.
Senioren
Foto: Pixabay

Ein im Jahr 2016 geborener Junge kann in Südtirol mit einer Lebenserwartung von 81,1 Jahren rechnen. Ein neugeborenes Mädchen mit 85,9 Jahren. Die Lebenserwartung beider Geschlechter liegt damit über dem gesamtstaatlichen Wert, der sich 2016 auf 80,6 Jahre für Männer und auf 85,0 Jahre für Frauen beläuft.
Das geht aus der jüngsten Mitteilung des Landesstatistikinstituts ASTAT hervor. Eine Reihe von Faktoren – rückläufige Säuglingssterblichkeit, gestiegener Lebensstandard, gesündere Lebensweise, bessere Bildung und Vorsorge, Fortschritte in Gesundheitswesen und Medizin – haben dafür gesorgt, dass die Lebenserwartung in Südtirol in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen hat. In den letzten Jahren ist sie weniger stark gestiegen.

Zugleich verringern sich die Unterschiede zwischen Mann und Frau: Im Jahr 1976 betrug die Differenz in der Lebenserwartung noch 8,1 Jahre, im Jahr 2016 nur mehr 4,9 Jahre. “Dies ist vor allem auf die verhältnismäßig stärker gestiegene Lebenserwartung der Männer zurückzuführen”, meldet das ASTAT.
Im EU-Vergleich hat Italien eine der höchsten Lebenserwartungen. Jene der italienischen Männer ist die höchste in der EU, jene der Italienerinnen die dritthöchste nach jenen der Spanierinnen und Französinnen.

Eine zentrale Rolle spielt die Lebenserwartung in Bezug auf das Rentensystem. Die italienweite Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren dient nämlich als Grundlage für die Anpassung des Mindest-Rentenalter. Die Pensionsreform von 2011 – die berühmte “Riforma Fornero” – sieht vor, das Renten-Eintrittsalter alle drei Jahre (2013, 2016, 2019) an die Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren anzupassen. Danach soll die Anpassung alle zwei Jahre erfolgen.
Wie ist es nun aber um die Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren bestellt? “Sie hat in den letzten 40 Jahren kontinuierlich zugenommen: 1976 betrug sie auf gesamtstaatlicher Ebene 13,2 Jahre für den Mann und 16,5 Jahre für die Frau. 2016 bereits 19,1 Jahre für den Mann und 22,3 Jahre für die Frau”, listet das ASTAT auf.

Voraussetzung, um länger im Arbeitsleben verbleiben zu können, ist ohne Zweifel eine gute gesundheitliche Verfassung. Um diese zu messen, wurde der Indikator “Gesunde Lebensjahre” eingeführt. Damit wird die Zahl der Jahre gemessen, die einer Person bei der Geburt voraussichtlich ohne Beeinträchtigungen durch Krankheit oder Behinderung bevorstehen. In Italien können die Männer mit 67,6 “gesunden Lebensjahren” rechnen, und die Frauen mit 67,2 (Bezugsjahr 2016), wobei der EU-Durchschnitt für für Männer bei 63,5 und für Frauen bei 64,2 Jahren liegt.