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Geschichte im Film

Geschichte filmisch aufbereiten: Die Produktionen zu „Die große Zinne“, „Vor mir der Süden“ und „Zwischenräume“ stehen in den Startlöchern. Ein kurzer Einblick.
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Foto: Bildquelle: Die große Zinne

Bergfilme

Nach dem medialen Auflauf zu den Dreharbeiten von Til Schweigers Honig-Film mit Nick Nolte, sind auch weitere kleinere IDM-geförderte Produktionen nicht untätig. Am Montag begann beispielsweise in den Dolomiten der Dreh zu Die Große Zinne mit Reinhold Messner als Regisseur. Der Film erzählt 150 Jahre Kletterkunst am Fuß der großen Zinne.

Making of, Teil 1 / Bildquelle: Roberto Condotta

„Der Film ist kein Dokumentarfilm und kein Spielfilm. Er ist ein historisches Zeugnis“, sagt Simon Messner, Sohn von Reinhold Messner, der ebenfalls mit am Set ist.
Beinahe zeitgleich startet auch Messners Filmprojekt am anderen Ende Südtirols, in Sulden: Mord am Unmöglichen

Zwischenräume

Zwischenräume: Auf den Spuren der Südtiroler Identität soll sich der Film der Regisseurin Birgit Sommer nennen, der ab Oktober in Südtirol gedreht wird. Sommer hat bereits den Film Der Graben – Zwei Volksgruppen, eine Geschichte realisiert, in welchem sie die Geschichte von Kärntnern und Slowenen auf umstrittenen Grenzgebiet nacherzählt.

Der "Südtirol-Film" Sommers, nach dem Drehbuch von Thomas Hanifle, möchte zum 100. Jahrestag  des Vertrages von St. Germain, 80 Jahre Südtiroler Option und 50 Jahre Paketabschluss, einen Beitrag für den europäischen Geist im kleinen-großen Raum leisten. Dazu werden in diesen Wochen jede Menge Protagonistinnen und Protagonisten befragt, einige von ihnen werden ausgewählt, um dann vor der Kamera über ihre Lebensgeschichte die Geschichte des Landes für die Zuschauer erlebbar zu machen. „Der Film ist keine reine Rückschau“, betont Hanifle „im Mittelpunkt stehen junge Südtirolerinnen und Südtiroler, welche die Zukunft dieses Grenzlandes prägen.“

Vor mir der Süden

Unter der Regie von Oscar-Preisträger Pepe Danquart und inspiriert von der Reise von Pier Paolo Pasolini in seinem Fiat Millecento durch Italien, wird Regisseur Danquart auch in Südtirol Halt machen: „Wie Chris Marker will ich die Poesie, die Literatur, die Philosophie, die Musik in meinen Film einfließen lassen, den subjektiven und politischen eigenen Standpunkt bewahren und dabei eine Verbeugung machen vor einem großen Intelektuellen, dessen Filme, Romane, Freibeuterschriften und Gedichte ich seit meiner Jugend kenne.

Als etwas Verbindendes der Vergänglichkeit der Zeit soll ein Fiat Millecento dienen, der durch den Film führt und fährt. Er wird sich über die Hügel an der toskanischen Küste quälen, auf den Klippen Siziliens Wache halten, die Fahraufnahmen verorten und in den Dörfern und Städten, in denen die Filmemacher Halt machen, manchmal auf sie warten.