Società | Missbrauch

Gutachten überschattet Lebenswerk

Der Gargitter-Preis wird heuer ausgesetzt, weil der erste Bischof der Diözese Bozen-Brixen laut Gutachten im Umgang mit Missbrauchsfällen nicht angemessen reagiert hat.
Foto Battisti
Foto: w
  • Während im Landhaus ein neuer Gesetzentwurf zum Umgang mit sexueller Gewalt vorgestellt wird, setzt das Katholische Forum als Konsequenz des Gutachtens zu den Missbrauchsfällen der Diözese Bozen-Brixen den Gargitter-Preis aus.

    Der Gargitter-Preis wird alle drei Jahre vom Katholischen Forum zu Ehren einer Persönlichkeit, Initiative oder Organisation, die sich für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität in unserem Land eingesetzt hat, vergeben. Der Preis trägt den Namen des ersten Bischofs der Diözese Bozen-Brixen Joseph Gargitter, der sich zu Lebenszeiten für sozialen Frieden und Gerechtigkeit zwischen den Sprachgruppen engagiert hat.

  • Zukunft der Auszeichnung offen

    Am 20. Jänner 2025 wurde das Gutachten zu Missbrauchsfälle durch Kleriker der Diözese Bozen-Brixen veröffentlicht. Dieses bringt ein fehlerhaftes und unangemessenes Handeln des ersten Bischofs im Umgang mit Missbrauchsfällen zum Vorschein. Die Ergebnisse haben zu einer Diskussion zwischen verschiedenen Mitgliedsorganisationen der Kirche geführt. Klar war, dass auch in diesem Fall eine Reaktion auf die Taten der Vergangenheit nicht ausbleiben durfte. 

    Die Jury des Katholischen Forums und die Consulta delle aggregazioni laicali haben beschlossen, den Preis im heurigen Jahr auszusetzen. Diese Entscheidung wurde heute mitgeteilt. Die Zukunft des Preises steht noch offen und werde nun mit der nötigen Sensibilität behandelt.