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Startschuss für neues Jus-Studium

Für jene, die in Innsbruck italienisches Recht studieren, wird einiges neu: Das Studium wird auf 5 Jahre ausgedehnt, und die Unis von Trient und Bozen sitzen mit im Boot.
Tilmann Märk, Arno Kompatscher
Foto: LPA/Barbara Franzelin

Mit den Unterschriften, die am Donnerstag Vormittag im Sitzungssaal der Landesregierung gesetzt wurden, ist das neue integrierte Rechtsstudium an der Universität Innsbruck besiegelt. Ab Herbst gibt es für Studierende, die in Innsbruck italienisches Recht studieren wollen, mehrere Neuigkeiten: Zum einen wird das Studium von vier auf fünf Jahre ausgedehnt. Zugleich werden neben der Uni Padua auch die Universitäten von Trient und Bozen als Lehr- und Ausbildungsstätten mit ins Boot geholt.

“Mit der Rechtsfakultät der Universität Trient haben wir nicht nur alle Jus-Fakultäten der Euregio als Partner, sondern auch eine Fakultät mit exzellente Rankingwerten”, meinte Landeshauptmann Kompatscher bei der Unterzeichnung der Abkommen mit den Rektoren der Universitäten Innsbruck, Tilmann Märk, Padua, Rosario Rizzuto, Trient, Paolo Collini und der Präsidentin der Freien Universität Bozen, Ulrike Tappeiner. Die Uni Bozen wird über ihre Studienangebote im Bereich Wirtschaftswissenschaften am neuen Diplomstudium beteiligt sein.

Über ein Zehntel der 30.000 Studierenden an der Uni Innsbruck stammen aus Südtirol – 3.500 an der Zahl. Über 400 Studierende sind derzeit in den integrierten Studiengang für italienisches Recht eingeschrieben – drei Viertel davon Südtiroler. Mit diesen Zahlen wusste Rektor Märk aufzuwarten. Zugleich betonte Märk, dass sich der neue Studiengang “inhaltlich qualitativ verbessern” werde, “zumal die internationale und rechtsvergleichende Ausrichtung gestärkt wird”.
Auch “südtirolspezifischer” wird das neue Studium werden, fügte Landeshauptmann Kompatscher hinzu. Er selbst hat italienisches Recht in Innsbruck studiert und hob die Bedeutung des Studienganges für Südtirol und die öffentliche Verwaltung im Lande hervor: “Dieses Studium bildet zweisprachige Juristen heran, die das italienische Recht kennen und auch der deutschen Fachsprache mächtig sind. Zudem können sie künftig mit mehr Bildungsangeboten in Autonomie-, Verwaltungs- und Verfassungsrecht rechnen.”

“Wir als Freie Universität Bozen freuen uns, das Erfolgsmodell des integrierten Diplomstudiums der Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck künftig durch unsere wirtschaftswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen ergänzen zu können”, meinte die Präsidentin Tappeiner, die auch auf die verstärkte Zusammenarbeit der Universitäten in der Euregio und im nordostitalienischen Raum verwies.

Das Land Südtirol wird die externe Lehre ab 1. Oktober 2018 vorerst fünf Jahre lang finanzieren und stellt dafür 950.000 Euro bereit.