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Ein Freund, ein guter Freund...

Freundschaft wird in Südtirol großgeschrieben, Vertrauen in die Mitmenschen auch. Die Daten anlässlich des Internationalen Tags der Freundschaft am 30. Juli.

“Freundschaft ist eine Tür zwischen zwei Menschen. Sie kann manchmal knarren, sie kann klemmen, aber sie ist nie verschlossen.” Es war der spanische Schriftsteller Baltasar Gracián, der im 17. Jahrhundert diese Worte sagte. Am 30. Juli wird weltweit der Internationale Tag der Freundschaft begangen. Anlass, einen Blick auf die Bedeutung der Freundschaft und des Vertrauens in den Nächsten zu werfen. Wie wichtig sind Freunde? Und wie sehr vertrauen wir den Menschen um uns herum? Das Landeststatistikinstitut ASTAT hat anlässlich des heutigen Gedenktags einige Daten zu den zwischenmenschlichen Beziehungen der Südtirolerinnen und Südtiroler veröffentlicht.
 

Freundschaft

92,5 Prozent sind “sehr” und “ziemlich zufrieden mit Beziehungen zu den Freunden.
(ASTAT-Daten anlässlich des Internationalen Tags des Glücks am 20. März)

Demnach haben 84,7 Prozent der Südtiroler bei der Befragung 2015 angegeben, einen oder mehrere Freunde zu haben, auf die sie im Notfall zählen können. 70 Prozent sehen ihre Freunde mindestens einmal in der Woche, und zwar in der Freizeit. Ein Fünftel sieht die Freunde einmal wöchentlich und fast ein Drittel mehrmals pro Woche. 17 Prozent sehen ihre Freunde täglich.

“Wie oft sich jemand mit seinen Freunden trifft, hängt mit dem Alter der Person zusammen”, stellt das ASTAT fest. Mit steigendem Alter sinkt der Anteil derjenigen, die ihre Freunde mindestens einmal wöchentlich sehen, während der Anteil derjenigen steigt, die sie mindestens mehrmals im Monat treffen. “Dies bedeutet aber nicht generell einen Rückgang der Kontakte und Freundschaften, da beispielsweise keine Informationen über die Dauer der zusammen verbrachten Zeit oder die Intensität der Freundschaft erhoben wurden”, weisen die Statistiker hin.

Facebook hilft, mit Leuten in Kontakt zu bleiben, die wir auch im echten Leben kennen. Mehr nicht. Wer glaubt, dass jeder Facebook-Kontakt ein Freund ist, der weiß nicht was Freundschaft bedeutet.
(Facebook-Gründer Mark Zuckerberg)


Vertrauen

Fast ein Drittel der Südtiroler, nämlich 32,1 Prozent, denkt, dass man den meisten Mitmenschen vertrauen kann. In den letzten fünf Jahren ist das kollektive Vertrauen in Südtirol leicht gesunken, liegt aber weiterhin über dem gesamtstaatlichen Durchschnitt. Italienweit vertrauen 19,9 Prozent der Personen ihren Mitmenschen, während 80,1 Prozent misstrauisch sind (in Südtirol sind es 67,9 Prozent).

Neben dem Vertrauen in Mitmenschen im Allgemeinen hat das ASTAT auch nach dem konkreten Vertrauen gefragt. Dazu wurde erhoben, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Befragten erwarten, dass Nachbarn, Ordnungskräfte oder völlig Fremde eine verlorene Geldtasche mit dem darin enthaltenen Geld zurückbringen würden. 90,4 Prozent der Südtiroler Bevölkerung sind sehr bzw. ziemlich sicher, dass Ordnungskräfte die Geldtasche zurückgeben würden, 86,6 Prozent vertrauen auch bei ihren Nachbarn darauf. Dass ein völlig Fremder die Geldtasche zurückbringen würde, glauben hingegen nur 17,3 Prozent. “Besonders interessant”, laut ASTAT: Südtirol ist das einzige Gebiet in Italien, in denen der Anteil der Personen, die den Nachbarn größtes Vertrauen schenken, fast gleich hoch ist wie der Anteil derjenigen, die den Ordnungskräften sehr stark vertrauen.