Community Highlight Community Highlight
Environment | Der Wolf und wir

Der Mensch ist dem Wolfe Mensch

Vier tote Wölfe bei Levico aufgefunden. Die Behörden vermuten Vergiftung.
Homo lupi homo - Der Mensch ist dem Wolfe Mensch.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Vier tote Wölfe bei Levico aufgefunden
Foto: https://www.zooroyal.at/magazin/allgemein/woelfe-und-menschen-soziale-strukturen/
  • "Ungeheuer ist viel. Doch nichts Ungeheuerer als der Mensch." 
    (Friedrich Hölderlin)

Bild
Profile picture for user Manfred Klotz
Manfred Klotz Wed, 02/05/2025 - 07:37

In reply to by G. P.

Wenn Sie mit "Paragraphenreiter" meinen, dass ich die juristische Realität verstehe, dann haben Sie recht. Das empfinde ich dann allerdings als Auszeichnung. Im Umkehrschluss fühlen sich, Ihrem Verständnis nach, alle, die nicht Paragraphenreiter sind, nicht den Gesetzen verpflichtet.

Wed, 02/05/2025 - 07:37 Permalink
Bild
Salto User
Milo Tschurtsch Mon, 02/03/2025 - 21:56

In reply to by Manfred Klotz

Der Mensch ist nicht für das Gesetz da, sondern das Gesetz für den Menschen. Ist dies nicht der Fall so gehört das Gesetz geändert. Deswegen ist die Diskussion noch lange nicht "durch", bzw. wird durch Aktionen wie diese weiter angefacht.
Da steht auch der Staat in der Verantwortung diesbezüglich im Sinne der Menschen aktiv zu werden.
Denn wie schon oft gesagt, Lebensräume für Wölfe gibt es viele, da müssen diese nicht gerade dort sein, wo es Weidetierhaltung gibt, denn eine Koexistenz von Wölfen mit Weidetierhaltung ist auf Dauer nicht möglich und braucht es auch gar nicht (wie gesagt, geeignete Lebensräume gibt es anderswo genug).

Mon, 02/03/2025 - 21:56 Permalink
Bild
Salto User
Manfred Gasser Mon, 02/03/2025 - 22:40

In reply to by Milo Tschurtsch

"Der Mensch ist nicht für das Gesetz da, sondern das Gesetz für den Menschen. Ist dies nicht der Fall so gehört das Gesetz geändert."
Toller Spruch, dazu möchte ich gern Herrn Strobl zitieren:" Ob wir auf diesem Planeten eine Zukunft haben und gegebenenfalls welche, hängt davon ab, ob wir doch noch begreifen, dass wir uns in das Netzwerk der Natur einzuordnen haben;...".

Mon, 02/03/2025 - 22:40 Permalink
Bild
Salto User
Milo Tschurtsch Tue, 02/04/2025 - 20:40

In reply to by Manfred Gasser

Dass ideologisch angehauchte Gruppen vehement behaupten der Mensch sei das Grundübel unseres Planeten und nur eine Welt ohne Menschen sei eine gute Welt, das hören wir nun schon seit längerem zur Genüge.
Nichtdestotrotz ist dem nicht so. Der Mensch ist genauso Teil des Netzwerkes Natur wie alle anderen Lebewesen auch und braucht sich deshalb nirgendwo einzuordnen. Denn es ist keinesfalls so wie bestimmte (tonangebende) Materialisten angeben, dass der Mensch sich außerhalb der Natur stellen oder gar übergeordnet sei und sozusagen den "Lauf der Welt" einbremsen, verändern oder aufhalten kann.
Der Mensch kommt mit einem innewohnenden "Programm" zur Welt, das in jedem Fall bis zum Tod abgespult wird, wie bei anderen Lebewesen auch. Er behauptet sich in seinem Lebensraum, versucht von der Erde das Notwendige zum Überleben zu erhalten und verdrängt andere Lebewesen die ihm den Lebensraum streitig machen, versucht durch Fortpflanzung seine Art zu erhalten genau wie andere Lebewesen auch.
Wenn er gegen die Natur arbeitet , wird ihm schnell aufgezeigt, dass er umkehren soll (sein über Millionen Jahre durch die Evolution entwickelter Körper reagiert z.B. mit Krankheit oder seine Lebensräume werden nicht mehr nutzbar wenn er sie nicht naturgerecht behandelt usw). Gegen das Programm der Natur zu handeln wird nicht toleriert und fällt immer auf den Menschen zurück.
Weil der Mensch aber ein Gestalter ist, kann vieles lange kompensiert werden, letztendlich entkommt er als Art durch seine physische Körperlichkeit aber niemals dem Kreislauf von Werden und Vergehen.
Die Spezies Mensch insgesamt ist ständig bedroht durch Naturereignisse und unvorhergesehene Gefahren aller Art, die umfassenderen Einfluss als die weltlichen haben, etwa kosmische Einflüsse , Sonne, Planeten u.ä. die das Leben auf der Erde beeinflussen und die z.T. noch unerforscht und unverstanden sind.
Die Hybris des Menschen außerhalb oder oberhalb der Natur zu stehen ist deshalb gänzlich unangebracht. Vulkanausbrüche, Erdbeben (Sonnenverdunkelungen, Flutwellen), Meteoriten u. ä. können große Teile der Menschheit jederzeit ausrotten.
Der Einfluss des Menschen auf die großen kosmischen Kreisläufe ist im Grunde marginal , weil er als Teil der Natur letztendlich immer in der in der Natur gefangen ist und in ihr aufgeht, als Individuum oder als Spezies.

Tue, 02/04/2025 - 20:40 Permalink
Bild
Profile picture for user Manfred Klotz
Manfred Klotz Wed, 02/05/2025 - 07:45

In reply to by Milo Tschurtsch

Ein erneuter logischer Kurzschluss. Hier erklären Sie, dass der Mensch Teil der Natur sei und nicht übergeordnet, dass die Natur dem Menschen die Rechnung präsentiert, wenn er versucht sich über sie zu stellen (was ja auch stimmt), plädieren aber dafür, dass er drastisch in den Kreislauf der Natur eingreifen kann und dem Wolf der Garaus gemacht wird. Das ist irgendwie seltsam.

Wed, 02/05/2025 - 07:45 Permalink
Bild
Profile picture for user Manfred Klotz
Manfred Klotz Tue, 02/04/2025 - 06:50

In reply to by Milo Tschurtsch

Sie haben den Knackpunkt nicht verstanden. 1. Ist die Gesetzeslage aktuell so wie sie ist 2. Selbst wenn sich die EU-Gesetzeslage morgen ändern sollte (man arbeitet ja am Aufweichen des Schutzstatus), wird sich jeder EU-Mitgliedsstaat, also auch Italien und damit Südtirol, daran halten müssen. Selbst, wenn die Novellierung manchen Südtirolern sicherlich zu wenig weit gehen wird (denn einen Freibrief zum Ausrotten wird es nicht geben). Diese Diskussion ist durch, im Sinne von "Es gibt so oder so keinen Südtiroler Sonderweg".
Sie versuchen wohl das Königsprinzip der AfD und affiner Politiker, Remigration, auf den Wolf umzulegen. Ist dem Wolf aber eigentlich egal.

Tue, 02/04/2025 - 06:50 Permalink
Bild
Salto User
Oliver Hopfgartner Mon, 02/03/2025 - 16:49

Viele Bürger (auch ich) sind der Meinung dass Tierschutz wichtig ist, aber im Zweifelsfall die Bedürfnisse von uns Menschen Vorrang haben.

Wenn Menschen und andere Tiere unter dem Wolf leiden, ist es völlig nachvollziehbar, dass Maßnahmen gegen die von Wölfen verursachten Probleme gefordert werden.

Dass Leute zu Selbstjustiz greifen, wenn sie sich in dieser Thematik allein gelassen fühlen, ist zwar nicht richtig, aber auch irgendwie nachvollziehbar und daher nicht überraschend.

Mon, 02/03/2025 - 16:49 Permalink
Bild
Profile picture for user Thomas Strobl
Thomas Strobl Mon, 02/03/2025 - 18:41

In reply to by Oliver Hopfgartner

Begriffe wie "Tierschutz" oder "Naturschutz", auch "Umweltschutz", gehören einer vergangenen Epoche an. Die Zeichen mehren sich und sind eigentlich nicht zu übersehen, dass es jetzt um uns geht. Ob wir auf diesem Planeten eine Zukunft haben und gegebenenfalls welche, hängt davon ab, ob wir doch noch begreifen, dass wir uns in das Netzwerk der Natur einzuordnen haben; dass wir unsere "Bedürfnisse" reflektieren und auf Viabilität überprüfen müssen, wie auch unser Verhältnis zu Tier, Pflanze, Stoff und Form. Die fraglos, bedenkenlos, gedankenlos, rücksichtslos gelebte Mär vom Primat des Menschen hat uns in die Sackgasse geführt, in der wir derzeit stumpf rotieren. Gegenwärtig sieht es danach aus, als zöge es unsere Spezies vor, nocheinmal lautstark Anlauf zu nehmen und mit Hurra und größtmöglichem Kollateralschaden gegen die Wand zu crashen. Den - fiktiven - Nachruf, mit dem unser Heimatplanet unseren finalen Abgang quittieren würde, kann man bei Kurt Tucholsky nachlesen. Er lautet: "Ach?!" Und damit wäre leider alles gesagt.

Mon, 02/03/2025 - 18:41 Permalink
Bild
Profile picture for user Ludwig Thoma
Ludwig Thoma Tue, 02/04/2025 - 06:55

In reply to by Thomas Strobl

Je mehr Hobbybauern aufhören, ihre paar Schafe im Sommer auf den Berg zu bringen, desto mehr hochalpine Weiden werden verbuschen, wodurch die Biodiversität abnimmt und was schlecht für das Klima ist. Das Fleisch für das schöpserne Bratele, welches dann und wann zu essen zu unserer Kultur gehört, importieren wir dann aus Neuseeland und Australien. Dafür haben wir hier wieder Wölfe, die eigentlich nicht als gefährdete Art gelten. Ach!

Tue, 02/04/2025 - 06:55 Permalink
Bild
Salto User
Milo Tschurtsch Tue, 02/04/2025 - 09:12

In reply to by Manfred Klotz

Auch wenn Sie immer wieder das gleiche Vokabular (Ausrotten) verwenden, ist es dennoch unangebracht. "Ausrotten" bedeutet dass es die Art nicht mehr gibt. Wenn es aber wie im vorliegendem Fall Lebensräume genug gibt und dem Wolf lediglich dort wo es Weidetierhaltung gibt eine Koexistenz verwehrt wird, ist das noch lange keine Ausrottung, sondern ein Schutz für traditionelle Tierhaltung und eine Voraussetzung für die Bereitstellung gesunder naturnaher Lebensmittel.

Tue, 02/04/2025 - 09:12 Permalink
Bild
Profile picture for user Manfred Klotz
Manfred Klotz Wed, 02/05/2025 - 15:21

In reply to by Milo Tschurtsch

Ausrotten ist genau das, was bei uns gefordert wird, Stickwort "Wolffreies Südtirol". Informieren Sie sich. Man begnügt sich nicht mit einer sinnvollen Regulierung, für die auch ich eintrete. Wenn Sie glauben man könne Wölfe so einfach vor die Tür setzen, dann sind Sie ein Phantast und betreiben Schönfärberei. Es wird nie ein wolffreies Südtirol geben. Man kann nur den Schutz der Weidetiere verbessern.

Wed, 02/05/2025 - 15:21 Permalink
Bild
Salto User
franz Tue, 02/04/2025 - 07:30

Dieses Gesetz um Wolf und Baer ist ,wie manch andere Regel auch, nur dazu da um ein friedliches und herzhaftes Miteinnander der Leute zu vermeiden.Und es gelingt,wieder ein mal,leider.

Tue, 02/04/2025 - 07:30 Permalink
Bild
Profile picture for user Peter Gasser
Peter Gasser Tue, 02/04/2025 - 08:47

DAS Problem bleibt: den italienischen Wolf, der durch Vergesellschaftung mit wild lebenden Hunden im Apennin großteils kein „Wolf“ mehr ist, zu schützen, der durch Wanderung dann intakte Wolfsgesellschaften in den Nachbarländern in deren Substanz gefährdet, ist einer dieser gesellschaftlichen Irrsinne, denen der moderne städtische Mensch erliegt, zu dem lokale Politiker und Wissenschaftler schweigen:
warum dies ein Tabu ist? ... ich weiß es nicht.
Vielleicht hätte man gern den Wolf, und hat ihn nicht, vielleicht hat man Angst vorm Wähler, dem das unverständlich ist, vielleicht versteht man Tierschutz selbst nicht: Artenschutz ist es jedenfalls nicht!

Tue, 02/04/2025 - 08:47 Permalink