Politics | Bildung

Gehalt: Lehrkräfte wollen das Dreifache

Das Angebot der Landesregierung kurz vor Schulbeginn reicht noch nicht: Die Initiativgruppen sprechen von einem „verspäteten Aprilscherz“ und halten an ihrem Protest fest.
Gewerkschaften der Lehrpersonen
Foto: LPA / Fabio Brucculeri
  • Nach der Einigung zur strukturellen Inflationsanpassung der Gehälter werden im Haushalt für den Dreijahreszeitraum 2026-28 insgesamt 330 Millionen Euro für Lohnerhöhungen des pädagogischen Personals der Schulen und Kindergärten zur Verfügung gestellt, teilt die Landesregierung mit. Die Initiativgruppen „Qualitätsmarke Bildung Südtirol“ und „Bildung am Abgrund“ bezeichnen die Gelder in einer Pressemitteilung als unzureichend. 

     

    „Noch dazu scheint uns der Landeshauptmann mit einer unverhohlenen Drohung einzuschüchtern.“

     

    Dabei sollen rund 90 Millionen Euro dieses Budgets pro Jahr der Lohnerhöhung zukommen. Etwa 20 Millionen Euro pro Jahr sollen für die Bereitschaft zu mehr Verantwortung und Zusatzleistungen verwendet werden soll. Die Einzelheiten sollen nun mit den Gewerkschaften abgesprochen werden. „Wir gehen davon aus, dass während der Verhandlungen – wie in der Sozialpartnerschaft allgemein üblich – keinerlei Mobilisierungs-, Streik- oder Retorsionsmaßnahmen stattfinden“, teilt Landeshauptmann Arno Kompatscher mit.

  • Kein konkurrenzfähiges Angebot zu Nordtirol

    „Dabei wären allein für die Staatslehrpersonen mindestens 300 Millionen Euro jährlich erforderlich, um das Gehalt auf ein einigermaßen konkurrenzfähiges Niveau zu heben und die von Bildungslandesrat Philipp Achammer mehrmals angekündigte Angleichung an die Nordtiroler Lehrergehälter zu ermöglichen“, erklären die Protestgruppen. „Noch dazu scheint uns der Landeshauptmann mit einer unverhohlenen Drohung einzuschüchtern“, kritisieren sie. Dieses Angebot könne nicht ernst genommen werden und steigere nur die Entschlossenheit, die Protestmaßnahmen umzusetzen. Sie wollen im neuen Schuljahr keine Schulausflüge mehr durchführen, es zeichnet sich an vielen Südtiroler Schulen eine hohe Beteiligung ab.