Ohne Rösch fehlt den Grünen der Zulauf

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Bei der Gemeinderatswahl in Meran geht die Südtiroler Volkspartei (SVP) klar als Sieger hervor. Im Vergleich zu den vorhergehenden Wahlen im Jahr 2021 holt die SVP 10,3 Prozentpunkte mehr und wird mit 29,7 Prozent stimmenstärkste Partei. Eine Wahlschlappe mussten hingegen die Grünen einstecken, die Oppositionspartei hat 13 Prozentpunkte verloren (12,7 %) und kommt auf den dritten Platz. Zweitstärkste Partei ist die Bürgerliste „Alleanza“ mit Finanzstadtrat Nerio Zaccaria, die Bürgermeister Dario Dal Medico unterstützt und 17,8 Prozent der gültigen Stimmen erhalten hat.
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War Katharina Zeller (SVP) vor fünf Jahren noch politische Neueinsteigerin, konnte sie dieses Mal viele Meranerinnen und Meraner überzeugen: Als meist gewählte Bürgermeisterkandidatin holte sie 33 Prozent der gültigen Stimmen. Die Vizebürgermeisterin legte einen überzeugenden Wahlkampf hin, nachdem sie erfolglos um die Grünen geworben hatte. Rückenwind erhielt sie wenige Wochen vor der Wahl von einer neu gebildeten interethnischen Liste mit der ehemaligen PD-Stadträtin Vanda Carbone. Nun geht Zeller gegen Dal Medico, der 31,7 Prozent der Stimmen für das Bürgermeisteramt erhalten hat, in die Stichwahl am 18. Mai.
Dass ausgerechnet eine Politikerin vom PD offen die SVP unterstützt, hat Mitte-Links-Kandidatin Ulli Ceresara wenig geholfen. Zwar hatte die langjährige Zivilrechtlerin nicht nur den PD, sondern auch die Grünen, das Team K, die Ökosozialen und das Movimento 5 Stelle hinter sich, doch das reichte offenbar nicht aus. Immerhin wurde die Mitte-Links-Kandidatin drittstärkste Bürgermeisterkandidatin mit 23,2 Prozent. Sie liegt damit vor Elena Da Molin (Lega/Fratelli d’Italia) mit 9,5 Prozent und Jasmine Netschada (Süd-Tiroler Freiheit) mit 2,7 Prozent.
„Nach dem außerordentlichen Erfolg von Paul Rösch, der 2015 und 2020 die Wahlen gewonnen hatte, hat bei der gestrigen Wahl nur mehr die Stammwählerschaft den Grünen ihre Stimme gegeben“, konstatieren die Meraner Grünen in einer ersten Stellungnahme. Das Ergebnis der Stadtliste sei damit vergleichbar mit jenen der Landtagswahlen 2023 (12,8 %) und den Gemeindewahlen 2010 (14,7 %). In den nächsten Tagen soll das Wahlergebnis noch genauer analysiert werden, um nächste Schritte zu setzen.
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Hinweis: Der Artikel wurde um 13:03 Uhr aktualisiert.
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Grün ist out, woke ist out…
Grün ist out, woke ist out. Gut so.
In reply to Grün ist out, woke ist out… by Aloisius von Gonzaga
Kann sein, ist aber im…
Kann sein, ist aber im konkreten Fall null nicht richtig. Frau Zeller hat so viele Stimmen geholt, gerade weil sie und ihre Liste lagerübergreifend wirken konnte. Sie konnte eben genau in urbane, progressive, linksliberale Milieus vordringen, die bei den letzten Wahlen vielleicht Paul Rösch gewählt haben.
In reply to Grün ist out, woke ist out… by Aloisius von Gonzaga
Rechts, rechtsradikal und…
Rechts, rechtsradikal und rechtsextren ist in, auch gut so?
In reply to Rechts, rechtsradikal und… by Manfred Gasser
Also ist man gleich ein…
Also ist man gleich ein Rechtsextremer, wenn man nicht "woke" ist? Na herzlichen Glückwunsch! Dann sind bspw. viele bis fast alle Mitbürger mit islamischer Konfession rechtsextrem? Die lehnen nämlich fast alles ab wofür "Wokeism" steht.