Ist Euch das bewusst? Selten war der Fortbestand der Watt- und Speckrepublik so in Gefahr, wie in diesen Wochen. Das Musterland am Alpen-Südbalkon brilliert in allen Agenden – von Stoanernen Mandlen, der Verteilungsgerechtigkeit, Kubakturerweiterung und Hot-Spot-Management bis hin zu den täglichen Rettungs-, Feuer-, Bergrettungseinsätzen mit Notfallseelsorge, den Zukunftsperspektiven jugendlicher Heimkehrer und zum landunwirtschaftlichen Beitragswesen. Gleichzeitig riskiert die Regierung aber, über eine grausige Substanz zu stolpern, die uns allen immer wieder die Grenzen der Autonomie in klebendige Erinnerung ruft: Die Hundescheiße.

Steckt ein Coup der Freiheitlichen dahinter, der mit der Annahme ihres Beschlussantrages 929/18 durch den Landtag im fernen September 2018 seinen unheilvollen Ausgang nahm? Damals wurde der Regierungsapparat verpflichtet, ein Gesetz zur Schaffung eines Hunde-DNA-Registers auf den Weg zu bringen, um mit Hilfe der gekackten DNA vom Wuffi auf das aufräumunwillige Herrl oder Frauerl rückschließen und dieses der verdienten Strafe zuführen zu können. 

Der Landtag befahl, Schuler führte aus und so kam es zum LG 15. Mai, Nr. 9. Das Gesetz kam in Geltung - und sehr mühsam in Fahrt. Obwohl bis in die USA über den Vorstoß der Alpenrepublikaner berichtet wurde, hielten sich die Herrchen und Frauchen nobel damit zurück, ihre Lieblinge genetisch profilieren zu lassen und so sind bis heute nur 11.000 der 40.000 Südtiroler Huntelen in der Gendatenbank verewigt. 

Da das Gesetz noch gilt, wären nun eigentlich Strafen fällig und wir könnten uns über Sondererlöse in Höhe zwischen 8,5 und 31 Milliönchen freuen, wenn die Strafen nicht in Hinblick auf eine neue gesetzliche Regelung ausgesetzt worden wären. 

Walchers erster Befreiungsschlag, der einen Hunnie Tapferle-Steuer vorsah, war ein Rohrkrepierer und sorgte für Empörung. Die im Volksmund „Wuffi-Nandl“ genannte und heiligmäßig verehrte Abgeordnete Scarafoni machte das Gesetz zur Koalitionsfrage: Eine Steuer auf Zuneigung, auf Gefühle dürfe es nicht geben - auch wenn diese Zuneigung an den Schuhen klebt. Und damit basta! 

Inzwischen arbeitet Walcher am Befreiungsschlag zwei. Diesmal darf nichts schief gehen und so war Walcher im August in Innsbruck, um den dort vortragenden Peter Thiel zu treffen. Wie durchsickerte, programmiert Thiels Palantir gerade die Southtyrolean Veterinary Palantir Wuffi App, kurz SVP-Wuffi-App, die auf einer Verknüpfung seiner Spähsoftware mit Musks Starlink-Satelliten aufbaut. Dabei werden alle Hunde und deren Begleitpersonal 24 Stunden am Tag per Satellit im Auge behalten und bei Fehlverhalten per Laserstrahl gewarnt. Wird das Malheur nicht umgehend beseitigt, geht automatisch ein Strafmandat an die mittels Gesichtserkennung ermittelten Straftäter. Lässt sich dem Waudl kein Herrl oder Frauerl zuordnen, wird das Huardnviech mit einem etwas kräftigeren Laserstrahl in kackandi in zwei-drei Millisekunden eingeäschert - zusammen mit dem Häuferl, natürlich.  

Das Vorhaben ist noch streng geheim und wird gerade unter den Koalitionspartnern abgestimmt. Dem Vernehmen nach ziehen sich die Verhandlungen mit Frau Scarafoni, weil sich die Parteien nicht darauf einigen können, ob der Laserstrahl gelb, rot oder blau sein soll…