Economy | Müll

Falscher Müll in der Tonne - und wer zahlt?

Wissen die Bozner nicht was in die braune Tonne kommt? Ein Müllschauspiel zwischen Strafandrohung und Ignoranz.

Eines haben die BoznerInnen gelernt. Der Müll gehört in und nicht neben die Tonne. Doch was in welche Tonne gehört ist noch immer ein Rätsel, will BürgerIn nicht wahrhaben.

Zwischen 80 und 160 Euro werden die Strafen betragen, die bei falscher oder nicht erfolgter Mülltrennung von der Umweltpolizei der Stadt verhängt werden können. Hatte man aus der Gemeinde Bozen schon vor einem Jahr verlauten lassen.

Nun machen Verwalter von Mehrfamilienhäuser aus Bozen Ernst und warnen die MieterInnen. "Es ist strengstens verboten, Plastiksäcke in den Behälter für organischen Müll zu werfen." So ein Brief aus dem Mehrfamilienhaus ex Scalera im Corso Libertà, adressiert an die MüllentsorgerInnen. 30 Euro für die Nichtverwendung von Papierbehälter für den organischen Müll,  wird der Müll lose in den Mülleimer gekippt müssen 50 Euro hingebelättert werden, 100 Euro wenn die differenzierte Sammlung ignoriert wird. Werden die Behälter, in denen der Müll gehört, nicht richtig ausgewählt winken sogar Strafenvon 166,67 Euro.

Nur 20 Prozent des gesammelten Plastikmülls werden tatsächlich recycelt. Der Rest wird verbrannt, thermisch verwertet. Wie auch der gesammelte Plastikmüll von Bozen, der in Österreich und Moldawien verbrannt wird.

Die Rechnung ist einfach. Die Gemeinde Bozen will sich nicht länger hinhalten lassen. Entsorgt einer im Haus falsch, müssen alle zahlen. Die Botschaft? Müll geht uns alle an, oder?

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Klaus Egger Mon, 07/07/2014 - 08:26

Machen wir uns doch nichts vor; jahrzehntelang war es komplett egal was wohin geworfen wurde. Wieso meint nun jeder, dieses Umdenken würde in wenigen Monaten vonstatten gehen? Änderungen brauchen Zeit und Begleitung. Die Zeit verrinnt von alleine, von Begleitung habe ich bis jetzt noch nichts gemerkt. Speziell beim Plastik scheint es eine weitere Sensibilisierungskampagne zu brauchen. Also, weiter sensibilisieren, aufklären, begleiten; wird schon.

(aber natürlich könnte es auch sein, dass eine gewisse Dame von der "Lega ...", äh "Biancof...", äh "Team...", äh, mamma mia i kenn mi nimmer aus! Halt die Dame mit der Wechselkleidung, die könnte mal wieder so eine Protestaktion gegen die Mülltrennung starten. Oder war das nur im Wahlkampf? Bin ganz verwirrt:-))

Mon, 07/07/2014 - 08:26 Permalink
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Manolis Bertaniakis Tue, 07/08/2014 - 20:37

In reply to by Klaus Egger

@Klaus Egger
bin ganz ihrer Meinung.
Zudem glaube ich , dass die Herren vom Verbrennungsofen leider auch am liebsten alles verbrennen, was ihnen in den Ofen fällt: die Kapazität des Ofens ist mit Absicht bei weitem zu groß für unser derzeitiges Trennungssystem geplant! Wird fleißig getrennt, gibt es weniger Restmüll und dieser fehlt in der Verbrennung. In Oberitalien kämpfen die Öfen schon um verschiedenste Müllkapazitäten, damit der Ofen auf Vollleistung läuft. Dies macht leider auch erst die 'saubere' wie kostengünstige Verbrennung möglich. Wie wir wissen hängt oft die 'billige'? und 'umweltfreundliche' (?) Versorgung der Städte mit Fernwärme an diesen Öfen und das ist ein lukratives Geschäft (vor allem, wenn in Zukunft mal die meisten Wohnungen angeschlossen sind und mit langfristigen Verträgen zur Abnahme zum willkürlich (!) festgelegten Preis gezwungen sind).
Schlechte Aussichten für die Bürger...
Kalimera!

Tue, 07/08/2014 - 20:37 Permalink
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Michael Bockhorni Wed, 07/09/2014 - 08:27

In reply to by Klaus Egger

da kann ich dir aus eigener Erfahrung zustimmen. ich hab 1993 die Umwelt-Hotline bei der Einführung der Verpackungsverordnung (getrennte Müllsammlung) in Österreich geleitet und gemeinsam mit meinem Team in der Umweltberatung sowohl Haushalte als auch Betriebe und Gemeinden beraten. Übrigens hat die Umweltberatung der Stadt Bozen http://www.gemeinde.bozen.it/ambiente_context02.jsp?ID_LINK=478&area=68 damals das Logo von uns übernommen (http://www.betriebe.umweltberatung.at/start.asp?ID=37004)

Wed, 07/09/2014 - 08:27 Permalink