Politics | Landtagswahlen 2013

Selbstbestimmung: SVP ruft zum Boykott auf

Die Polemiken um das Referendum der Südtiroler Freiheit zur Selbstbestimmung reißen nicht ab. Die Parteileitung der Südtiroler Volkspartei bezeichnet die Befragung als Wählertäuschung – und ruft die Bevölkerung offen dazu auf, nicht daran teilzunehmen.

Das Referendum zur Selbstbestimmung mag zwar den  Umfragewerten der Südtiroler Freiheit gut tun. In Sachen Beliebtheitswerte bei der politischen Konkurrenz steht es dagegen ganz tief unten. Auf die Kritik der Grünen an den technischen Modalitäten zur Abstimmung, folgt nun der offene Aufruf der Südtiroler Volkspartei, sich nicht am Referendum zur Selbstbestimmung zu beteiligen. Nachdem einzelne SVP-Exponenten bereits in den vergangenen Wochen mehr oder weniger offen gegen die Befragung schossen, liegt nun  die offizielle Einschätzung der Parteileitung vor. Einhelliger Tenor? Das so genannte Selbstbestimmungsreferendum sei „verwirrend und irreführend“. 

So würde den Wählerinnen und Wählern mit Begriffen wie „Referendum“, oder  „Wahlkarte“ bewusst eine offizielle Volksbefragung vorgetäuscht, erklärt SVP-Obmann Richard Theiner. Dass es sich dabei vielmehr um versteckte Parteiwerbung handle, müsse man auf den Unterlage mit der Lupe suchen – „denn der Hinweis ist nur versteckt und kleingedruckt angebracht“, so der Parteiobmann. Noch dazu sei die Teilnahme am so genannten „Selbstbestimmungsreferendum“ an ein Gewinnspiel gekoppelt. „Das ist grotesk – wie kann man die Frage der Zukunft Südtirols mit einer Lotterie verknüpfen?“, sagt Theiner. Ergo: Zumindest laut SVP-Parteileitung täte das Volk gut daran, die Aktion zu ignorieren und nicht daran teilzunehmen.

Bei der Südtiroler Freiheit wertet man die ablehnenden Reaktionen der Mitwerber als demokratiepolitisches Armutszeugnis. „Unser Selbstbestimmungs-Referendum ist nichts anderes als ein Ausdruck Direkter Demokratie“, sagt Landtagsabgeordneter Sven Knoll. Dort zähle nicht das, was einzelne Politiker oder Parteien wollen, sondern das, was sich das Volk wünsche. Gerade deshalb soll die wahlberechtigte Bevölkerung nun die „die historische Chance des Selbstbestimmungs-Referendums nutzen und mit der eigenen Stimme darüber entscheiden, wie sich Süd-Tirol zukünftig entwickeln soll“, so Knoll.