„Brücken für die Bildung“

-
In der vergangenen Woche lud Bildungslandesrat Philipp Achammer diverse Kulturinitiativen. kulturelle Interessensvertretungen und Trägerorganisationen zu einem Meeting ein. In Anwesenheit der Direktorin der Landeskindergärten Helena Saltuari und dem Amtsdirektor für Jugendarbeit Konrad Pamer sprach man über einen Schulterschluss zwischen Jugendarbeit und Kultur, um „potenzielle Alternativangebote zu den ausgefallenen Schulprojekten aufgrund der Lehrerproteste“ zu diskutieren. Zum einen um Kulturschaffenden Alternativen zu ermöglichen und zum anderen Schülerinnen und Schülern in der außerschulischen Zeit zusätzliche Präventions-, Kultur-, und Freizeitangebote zu eröffnen.
-
Alternativen zum Schulprogramm
Bis Freitag, 10. Oktober, sollen Programme und Projektideen von Kulturschaffenden von beiden Ämtern gesammelt werden, die normalerweise mit Schulen zusammenarbeiten und deren Veranstaltungen oder Workshops im Zuge des Boykotts der Lehrerschaft ausfallen.
Achammer erklärt, dass dadurch Kulturschaffenden, wie etwa Theaterpädagoginnen und -pädagogen, Autorinnen und Autoren alternative Verdienstmöglichkeiten ermöglicht werden sollen, nachdem diese an den Schulen derzeit fehlen. „Wir versuchen mehr Autorenlesungen in die Kindergärten hineinzubringen und haben das Netzwerk der Jugendarbeit aktiviert, um gemeinsam Möglichkeiten zu erörtern, wie eine engere Kooperation zwischen Kultur und Jugendarbeit aussehen kann, damit die Jugendlichen davon profitieren können“.
-
Brücken für die BildungKonrad Pamer: Auch längere Zusammenarbeiten könnten sich aus dieser Initiative ergeben erklärt der Direktor des Amtes für Jugendarbeit. Foto: c jukas
Aufgrund der ausgefallenen Schulprojekte hatte das Amt für Jugendarbeit bereits die Initiative „Brücken für die Bildung“ ins Leben gerufen., mit dem Ziel ist, Kindern und Jugendlichen auch außerhalb der Schule kulturelle Zugänge zu ermöglichen und gleichzeitig Kulturschaffenden neue Perspektiven zu eröffnen.
„Darüber hinaus ist es entscheidend, dass Präventionsprojekte – wie beispielsweise sexualpädagogische Workshops, Allcool Workshops, Sucht- und Mobbingprävention, Förderung von Medienkompetenz – aber auch Ausflüge, Bildungsreisen und Maßnahmen zur Stärkung der Klassengemeinschaft und des mentalen Wohlbefindens – weiterhin zugänglich sein müssen. Präventionsarbeit und Präventionsprojekte dürfen nicht verringert werden. Die Bedürfnisse und Anliegen von Kindern und Jugendlichen stehen stets im Mittelpunkt unserer Angebote und Bemühungen“, so Pamer.
„Ziel ist es, zumindest einen Teil der entfallenen Bildungs- und Präventionsangebote aufzufangen und neue Räume für kulturelle und soziale Entwicklung zu schaffen“
Im Bereich der deutschsprachigen Kindergärten stehe die Unterstützung von Kulturschaffenden im Vordergrund und dass die Kindergartenkinder mit kulturellen Angeboten und Kulturschaffenden in Kontakt kommen. Autorinnen und Autoren, Theaterpädagoginnen und -pädagogen sowie andere Kreativarbeitende seien eingeladen, neue Formate für Kindergartenkinder aber auch für Jugendliche zu entwickeln. Die Angebote sollen im Kindergarten während der regulären Kindergartenzeiten stattfinden, in der Jugendarbeit in der außerschulischen Zeit und in enger Abstimmung mit den jeweiligen Trägern der Jugendarbeit umgesetzt werden.
„Die Jugendarbeit verfolgt einen erweiterten Ansatz mit Fokus auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen im Schulalter: Die Initiative soll Alternativangebote in der außerschulischen Zeit ermöglichen – etwa Ausflüge, Jugendreisen, Kultur- und Präventionsworkshops, Theater- und Museumsbesuche. Ziel ist es, zumindest einen Teil der entfallenen Bildungs- und Präventionsangebote aufzufangen und neue Räume für kulturelle und soziale Entwicklung zu schaffen“, erklärt Pamer. Das Amt für Jugendarbeit stelle für die Initiative ein Sonderbudget zur Verfügung. Projekte können ab sofort unter dem Titel „Brücken für die Bildung“ beim Amt für Jugendarbeit eingereicht werden.
„Es besteht die Möglichkeit, langfristige Kooperationen zwischen Jugendarbeit und Kulturschaffenden zu etablieren“
Kulturschaffende können sich bis Freitag, 10. Oktober bei den jeweiligen Landesämtern melden. Diese sammeln die Angebote und Vorschläge und stellen sie anschließend den Trägern der Jugendarbeit und den Kindergartendirektionen zu den weiteren Kontaktaufnahmen zur Verfügung. Die Träger der Jugendarbeit und die Kindergärten entscheiden dabei autonom über die Umsetzung in ihren jeweiligen Strukturen. Pamer betont den nachhaltigen Mehrwert der Initiative: „Es besteht die Möglichkeit, langfristige Kooperationen zwischen Jugendarbeit und Kulturschaffenden zu etablieren“.
More articles on this topic
Society | LehrerprotestAllianz der Kultur alarmiert
Society | Schule & Bildung„Es wäre schade“
Society | Schule & BildungDie Unsicherheit bleibt
Stimme zu, um die Kommentare zu lesen - oder auch selbst zu kommentieren. Du kannst Deine Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.