Society | Lehrerprotest

Allianz der Kultur alarmiert

Fallen außerschulische Aktivitäten ins Wasser, droht die Kündigung von Verträgen in der Kulturszene. Die Allianz fordert so schnell wie möglich eine Lösung.
Bühne
Foto: Tiago Donangelo Figueira/Unsplash
  • Neben besorgten Eltern geht auch der Südtiroler Allianz der Kultur die Absage von Schulausflügen zu weit. Von den angekündigten Protestmaßnahmen in deutschsprachigen Schulen ist, neben etlichen anderen Anbietern außerschulischer Bildungsangebote, besonders die gesamte Kulturszene stark betroffen. 

    „Als Interessensvertretung der Südtiroler Kulturszene wollen wir deutlich darauf aufmerksam machen, dass die vielen Kulturprogramme maßgeschneidert für Schulen konzipiert und bei Durchführung der Protestmaßnahmen abgesagt werden müssen“, so die Alliannz. Dies sei nicht nur problematisch für die kulturelle Bildung der künftigen Generationen, sondern auch für die Organisationen selbst, die hierdurch ein wichtiges wirtschaftliches Standbein verlieren.

  • Die Reaktionen

    „Theater öffnet Kindern Räume für Fantasie, Empathie und gemeinsames Erleben. Darauf sollte Schule nicht verzichten müssen“, so Benni Troi, Präsidiumsmitglied des Südtiroler Theaterverbands„Unsere Angebote für Schulklassen für das bevorstehende Schuljahr sind von langer Hand geplant. Sollten wir sie wegen der Protestmaßnahmen der Lehrpersonen absagen müssen, bedeutet dies nicht nur bestehende Verträge zu kündigen. Leid täte es uns vor allem für die Schülerinnen und Schüler, denn der Besuch im Theater oder bei einer Lesung im Rahmen eines Schulausflugs ist eine bereichernde Erfahrung“, erklärt Peter Silbernagl, Direktor des Südtiroler Kulturinstituts.

    „Wir können die Forderungen der Lehrkräfte gut nachvollziehen. Doch das Streichen künftiger außerschulische Bildungsangebote trifft in erster Linie die Kinder und Jugendlichen. Sie sind es, die unter diesen Maßnahmen leiden – ihnen wird die Möglichkeit zusätzlicher kultureller Weiterbildung genommen“, so netz-Geschäftsführerin Irene Ohnewein. „Die Offene Jugendarbeit hat einen klaren Bildungsauftrag. Deshalb ist uns dieses Thema, auch wenn es nicht direkt in unsere Arbeitsbereiche fällt, sehr wichtig. Letztlich geht es um die Jugendlichen – und damit um die Zukunft aller.“

    Die Allianz der Kultur appelliert an die Südtiroler Landesregierung und die Gewerkschaft der Lehrkräfte, baldmöglichst eine tragfähige Lösung zu finden.