Heilungsversuche: wie und ob etwas funktioniert...

Mein Homöopathie-Blog ist etwas schwerfällig geworden und die Résumés befriedigen nur zum Teil.
Prämisse: Der Gap zwischen dem was kommuniziert wird und der Realität wird immer größer (z.B. weltweite Polarisierung von Arm und Reich, Umwelt und Klima, wissenschaftliche Erkenntnisse, u.v.a.). Daran ändert auch das kolossale Informationsangebot im web nichts. Meine These: Die einzige Vermittlung zwischen Wirklichkeit und Fiktion hat die KULTUR. Kultur, nicht im Sinne der "Alltagskultur", sondern im Sinne von "Gesamtheit der menschlichen Leistungen, welche über die Gewährleistung des Grundbedarfs hinausgehen" (Wiki). Dazu gehört die Kunst allgemein und jegliches Bestreben, sich kreativ denkend und schaffend über die Realität - und wie sie uns vermittelt wird - hinwegzusetzen.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: BfB

Alternative Heilungs- und Selbstheilungsansätze gehören, wie ich meine, in den Bereich "Kultur". Denn gerade dort wird die Frage "ob und wie etwas funktioniert" grundsätzlich nicht gestellt, sie ist überflüssig. Kunst und Kultur "ist" ganz einfach, hat aber immer eine Wirkung, physischer oder geistiger Art, und die Wirkung ist immer individuell verschieden (und daher für wissenschaftliche Studien weitgehend uninteressant - siehe individueller Effekt von Musik oder Malerei). Auch basiert Kunst immer auf einer - mehr oder weniger komplexen - Theorie: Expressionismus, Impressionismu, Kubismus, klassische Harmonielehre oder 12-Ton-Musik, Atonalität oder Blues. Kulturell aktive Menschen - so meine Beobachtung - tendieren auch bei der Fürsorge des eigenen Körpers zu einem kreativ-aktiven Verständnis seiner Funktionen. Sie sehen - wie jeder Künstler - in der Anomalie keinen Makel, sondern einen eigenen Sinn, den es zu verstehen und zu vertiefen gilt. So wird körperliches oder geistiges Leiden über das Bestreben nach einem harmonischen Ganzen zu kontrollieren versucht (Beispielhaft hierfür sind die Anthroposophen, in deren Weltbild sich Kunst und Homöopathie logisch integrieren).

Homöopathie: wie sie funktioniert beschreibt Hahnemanns Theorie, deren Logik nachvollziehbar ist, deren wissenschaftliche Bestätigung aber genauso unwichtig ist, wie die melodische Logik balinesischer Gamelan-Musik. Beide sind Kulturgut, beide können - wenn auch auf ganz verschiedenen Gebieten individuell große Wirkung zeigen, sie können gepflegt, weiterentwickelt und verfeinert werden. Als mein Sohn etwa 10 Jahre alt war, haben wir uns mit seiner Warze auf der Hand an einen Homöopathen gewandt. Er sollte bei einer bestimmten Mondphase (zur Freude David Grubers...) eine Münze unter einem Baum vergraben und sich vorstellen, wie sich diese unter der Erde langsam auflöst. Die Warze verschwand in kürzester Zeit (wer Erfahrung mit Homöopathie bei Kindern gemacht hat, kennt ihren besonders hohen Wirkungsgrad). Eine meiner Töchter ist durch geduldige Homöopathie ihr allergisches Asthma definitiv los geworden, während sich andere Kinder, mit sehr mäßigem Erfolg, unzähligen Tests und Cortisontherapien unterziehen mussten, ohne je geheilt zu werden. Ich selbst habe mir vor 20 Jahren von einem Chirurgen mehrere Fußwarzen entfernen lassen, nachdem ich kaum mehr gehen konnte vor Schmerzen. Nach der noch schmerzhafteren Operation kamen alle Warzen wieder und blieben weitere 10 Jahre, um dann ohne jegliche Theapie unvermittelt zu verschwinden. All das sind Anekdoten, die nichts beweisen, aber es sind Erfahrungen, die prägen, die zur Reflexion unseres Daseins und seiner individuellen Funktionen anregen.

Qi Gong: seit mir ein Chinese vor etwa 20 Jahren diese Übungen beigebracht hat, beschäftige ich mich regelmäßig damit. Die Kultur, die dahintersteht, ist mir nur sehr lückenweise bekannt. Ich weiß nicht genau WIE es funktioniert und die damit zusammenhängende Kultur wird nur von Meister zu Meister weitergegeben und kann über Bücher praktisch nicht vermittelt werden. Aber die positiven Erfahrungen und die Wirkung auf mein Wohlbefinden, auf meine Gesundheit, sind enorm. Ich habe gelernt, mich auf Schmerzen zu konzentrieren, deren Ursache selbst zu finden und ein Gleichgewicht herzustellen. Ich kann über Atmung und langsame Bewegung Körperfunktionen beeinflussen, wie Herzschlag und Verdauung. ich habe meinem Weltbild der genetischen Funktion ein neues Weltbild des Qi, der Lebensenergie hinzugefügt (ohne ersteres deshalb zu negieren). Ich habe also meinen Gesichtskreis erweitert, neue geistige und körperliche Dimensionen geöffnet. Deshalb weiß ich trotzdem, dass mein Herz eine mechanische Pumpe ist, mit deren Reparatur ich nicht zögern würde, einen Kardiologen aufzusuchen, wenn ich die Symptome eines Herzinfarktes vermute. Ich denke aber, mit QiGong sehr viel dafür getan zu haben, dass es nicht soweit kommt.

Augenscheinlich steht also bei der Diskussion um alternative Heilungsversuche das mechanische Weltbild (Mensch als biologische Maschine) einem einem ganzheitlichen, holistischen Weltbild (Mensch als bio-psycho-soziales Unikum) gegenüber. Das erste resultiert aus der wissenschaftlich-industriellen Entwicklung und gerät mit der globalen Krise derselben zunehmend in Schwierigkeiten. Das zweite wurde mit derselben Entwicklung verdrängt und bekommt nun wieder zunehmend Aktualität. Es wäre ein Fehler, es mit ersterem zu messen und in Konkurrenz zu stellen. Wie Einstein sagte: man kann die Probleme nicht mit der selben Denkweise lösen, mit der man sie geschaffen hat. 

 

 

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Sylvia Rier Wed, 07/10/2013 - 07:59

Wie ist das eigentlich mit der Meditation - die ist ja auch ein hoch wirksames Nichts, von dem aber jüngere Studien sagen (zwar m. W. ohne randomisierte Doppelblindstudien und Falsifikation...) dass es Gehirnstrukturen messbar verändert?

Wed, 07/10/2013 - 07:59 Permalink
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Frank Blumtritt Thu, 07/11/2013 - 01:10

In reply to by Sylvia Rier

jetzt fängst du auch damit an...? "Messbare Veränderungen der Hirnstruktur"? Oh mein Gott! Das erinnert mich an die Kriminologie des 19. Jahrhunderts, wo man Gehirne von Verbrechern seziert hat, um zu beweisen, dass sie typische abnormale Formen haben, sozusagen als letzter Beweis, dass sie schuldig waren... ;-)
Mit Meditation versucht man auf natürliche Art und Weise, d.h. ohne externe Einflüsse, in den eigenen Körper und Geist (immer als ein sich gegenseitig beeinflussendes Ganzes zu sehen) tiefer einzudringen, um sich von den üblichen Gedanken und den üblichen körperlichen Gefühlen zeitweilig zu entfernen. Eine Entdeckungsreise, die man sich allerdings durch Übung erarbeiten muss. Manche haben das auch mit LSD und Wassertanks (T.Leary) versucht und tolle Ergebnisse beschrieben. Aber es geht auch im Wohnzimmer, legal und zum Nulltarif...

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Sylvia Rier Thu, 07/11/2013 - 07:15

In reply to by Sylvia Rier

Ach nicht doch Frank, ich bin ja keine Ärztin oder Wissenschaftlicherin, dass ich das fachlich korrekt ausdrücken könnte. Bissl großzügig musst du schon auch sein. Nein, ich hatte mich lediglich gefragt, wie das geht, dass allein die Kraft der Gedanken, also etwas ganz und gar nicht messbares und also ein "Nichts" nachprüfbare (= messbare =beweisbare) Veränderungen an der festen Materie (darf ich das so sagen?) "menschliches Gehirn" zu bewirken imstande ist ( http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/hirnforschung-meditation-verb…). Noch vor kurzem wurde doch "auch" Meditation in den Bereich der Esoterik abgeschoben - das ändert sich gerade. Warum sollte es mit der Homöopathie nicht genauso sein? So hatte ich halt überlegt, und dich in meine Überlegungen mit einbezogen :-) Im übrigen heißt es ja auch "der Glaube versetzt Berge" und nicht "Wissen versetzt Berge" :-D

Thu, 07/11/2013 - 07:15 Permalink
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Frank Blumtritt Thu, 07/11/2013 - 21:09

In reply to by Sylvia Rier

Was ich vom Hirn weiß (das ist bereits paradox..) ist, dass die Neuronen als "hardware Gehirn" bei der Geburt wahrscheinlich das komplexeste Gebilde unseres Universums darstellen und ihr maximales Potenzial haben. Ab dem Moment gehts mit ihnen nur noch bergab, weil sie - zumindest nach bisherigen Kenntnissen - nicht nachwachsen können (auch wenn Wachstumsfaktoren ständig gesucht werden), wie andere Zellen. Bergauf geht es hingegen mit den Verknüpfungen der Neuronen. Je mehr wir das Hirn trainieren, mit Informationen füttern, bilden wir Verknüpfungen zwischen den Neuronen über ihre Ausleger (Dendriten) und schaffen so die "software", welche das Hirn zur Gedankenproduktion befähigt. Die Verknüpfungen finden, chemisch gesteuert, über die Synapsen statt. Dort greifen viele der Medikamente (oder Drogen) an, welche unser Bewusstsein verändern. Die Verknüpfungen kann man vermutlich sichtbar machen. Aber eigentlich ist mir das ziemlich egal. Was mich interessiert, sind die geistigen Erfahrungen, die man machen kann, wenn man sich vom Körper löst und sich ganz auf das Hirn konzentriert. Je mehr ich das tue, umso mehr passiert, umso mehr bin ich geistig aktiv und nicht nur reaktiv auf die Umwelt. Kreuzworträtsel lösen, Bücher lesen, wissenschaftliches Arbeiten, usw... fordern zwar das Hirn heraus, laufen aber in geölten Bahnen (Mustern) ab. Durch Meditation versuche ich aktiv das zu ergründen, was mein Hirn selbst in der Lage zu produzieren ist, was es in der Wirklichkeit nicht gibt und was ich passiv niemals kennen werde. Das ist wohl auch in etwa die Definition von Esoterik... Da helfen keine Studien. Man/frau muss diese Erfahrungen irgendwie mitteilen und alle sind frei zu entscheiden, ob sie den Versuch unternehmen wollen, oder nicht. Die Ergebnisse sind aber wahrscheinlich genauso vielfältig, wie die 7 Milliarden Gehirne auf dem Planeten. Dementsprechend ist auch der genaue Effekt z.B. einer Qigong-Übung weder vorhersehbar, noch wissenschaftlich beweisbar. Energie ist zwar eine physikalische Größe und als solche messbar, aber sie ist auch eine Erfahrung, die man an sich selbst machen kann und manchmal auch bei anderen spüren kann. Menschen sind diesbezüglich degeneriert, aber ein Hund spürt zum Beispiel, ob ein Mensch energetisch im Gleichgewicht ist, oder nicht. Mir ist klar, dass diese Aussage auf den vehementen Widerstand David Grubers stoßen würde... ;-) Ich habe mir viele Gedanken gemacht, welche beobachtbaren Auswirkungen das energetische Gleichgewicht auf eine Person hat, um dieses Phänomen eventuell logisch zu erklären. Ich bin nicht darauf gekommen. Aber wie erklären wir uns die Wirkung, die von manchen Personen ausgeht und von anderen nicht? Warum werden manche spontan respektiert, wirken authentisch und manche werden nicht ernst genommen, völlig unabhängig von objektiv beobachtbaren Parametern? Warum fühlen wir uns manchmal unschlagbar und manchmal schwach, sind selbstsicher, oder wollen uns verstecken?

Thu, 07/11/2013 - 21:09 Permalink
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no name Fri, 07/12/2013 - 08:02

In reply to by Sylvia Rier

Komisch, hier regnet es die negativen Bewertungen geradezu, dabei bin ich beim Durchlesen immer wieder erstaunt, wie ausgewogen versucht wird, den Denkrahmen zu erweitern... scheinen viele nicht zu mögen! Angenommen, wir verstünden es, die Dinge im Verborgenen wahrzunehmen (was übrigens in der jüdischen Kultur seit altersher passiert und auch Freud dazu gebracht hat, die Anschauung über Seele zu revolutionieren) wären wir nicht ein Stück weiter als beim Verbleiben auf dem Herumreiten von Fakten?

Fri, 07/12/2013 - 08:02 Permalink
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Karl Nickel Wed, 07/10/2013 - 09:02

Hmm, ist das nicht eine etwas eigenwillige definition von Kultur, wenn du behauptest, dort werde die Frage "ob und wie etwas funktioniert" grundsätzlich nicht gestellt? Betrachtest du Wissenschaft oder auch Philosophie etc. nicht als kulturelle Leistungen? Oder beschränkt sich für dich Kultur hier auf Kunst oder Brauchtum und Religion, also Kult?
Ich habe die Diskussion um deinen anderen Beitrag verfolgt und verstehe den Eintrag hier als Antwort an deine Gegnerschaft. Du wirfst deiner Gegnerschaft hier also vor, den Menschen auf eine "biologische Maschine" zu reduzieren, während seine Psyche nicht berücksichtigt wird. Du übersiehst dabei allerdings konsequent, dass deine Gegnerschaft durchaus die Bedeutung der Psyche für den Körper anerkennt, in Form von Placebo-, Nocebo- oder psychosomatischen Effekten etc. womit sich ja eine Reihe von positiven Auswirkungen der Homöopathie erklären lassen. Es ist für mich auch durchaus nachvollziehbar, dass etwa eine stressmindernde Technik wie das von dir beschriebene Qi Gong (wovon ich kein Ahnung habe) positive Auswirkungen auf den Körper hat, da ja Stress erwiesenermaßen von Kreislaufstörung bis Bluthochdruck allerlei Negatives bewirkt.
Was ich grundsätzlich nicht verstehe: du möchtest hier jemanden von etwas überzeugen, das wissenschaftlich widerlegt wurde und das du selbst hier in die Ecke des Kultes schiebst, während du selbst nicht akzeptieren kannst, dass sich jemand im Bereich Medizin nicht auf eine Glaubensdiskussion einlassen möchte, solange er noch Möglichkeiten zum vernunftbasierten Erkenntnisgewinn ausschöpfen kann?

Wed, 07/10/2013 - 09:02 Permalink
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Frank Blumtritt Thu, 07/11/2013 - 00:02

In reply to by Karl Nickel

Ich habe das nicht geschrieben, um irgend Jemanden von etwas zu überzeugen und ich sehe keine "Gegner". Ich versuche nur die Dinge zu erklären, wie ich sie sehe. Für Jeden ist die Welt so, wie er sie sieht. Wir können uns nicht wirklich verstehen, wenn wir nur Informationen austauschen (die wir uns auch selbst besorgen könnten). Was die Wissenschaft beweist, ist ja schon hinlänglich bekannt. Ich rede nicht von "Kult", sondern von Kultur und habe auch beschrieben, was ich darunter verstehe. Die Wissenschaften (und somit auch Philosophie) gehören eben nicht dazu. Ein Philosoph könnte gut dazugehören, je nachdem, womit er sich beschäftigt. Es geht auch überhaupt nicht um "Glauben versus Vernunft", wie du das zu vereinfachen versuchst... Ich habe nicht gesagt, dass ich an etwas "glaube", sondern, beschrieben, was ich erfahren habe. Zudem habe ich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich mit einem Herzinfarkt zum Kardiologen gehen würde. Habe ich mich nicht klar ausgedrückt? Oder solltest du etwas gründlicher lesen...?

Thu, 07/11/2013 - 00:02 Permalink
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Karl Nickel Thu, 07/11/2013 - 09:22

In reply to by Karl Nickel

Naja, wie mir schien, hattest du deinen Standpunkt bereits im Homöopathiestrang gut dargelegt, weshalb ich diesen Eintrag als neuerliches Argumentesammeln für deine Diskussionspartner (was ist so schlimm an "Gegner"?) sehe.
ad "Für Jeden ist die Welt so, wie er sie sieht." Dem Standpunkt kann ich zwar auch einiges abgewinnen, für die Interaktion mit meiner Umwelt ist er jedoch meist hinderlich. Wenn mans damit auf die Spitze treibt, dann ist eigentlich jede Diskussion von vornherein sinnlos, aber selbst in ganz alltäglichen Dosen angewendet wirds schwierig, ich kann dann jemanden, der mal von nem Schwarzen bedroht wurde, nicht mehr davon überzeugen, dass die Bedrohung nicht mit dem Schwarzsein zusammenhängt, weil er mir ja seine Erfahrung gegenüberhält.
ad "Kultur": Eingangs bringst du als Definition von Kultur: "Gesamtheit der menschlichen Leistungen, welche über die Gewährleistung des Grundbedarfs hinausgehen" und dann streichst du Philosophie einfach raus? Oder Physik? Ich denke die meisten Menschen befriedigen ihren Grundbedarf, ohne jemals was von Kant gehört zu haben..
ad "Glauben": Du beschreibst was du erfahren hast und nachdem du es dir nicht vernünftig erklären kannst (oder eben die Erklärung mit Placeboeffekt etc. nicht annimmst) muss ich doch annehmen, dass du dann eben an irgendwas glaubst. Was sonst? Da nützt mir auch gründlicher Lesen nichts..

Thu, 07/11/2013 - 09:22 Permalink
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Frank Blumtritt Thu, 07/11/2013 - 20:12

In reply to by Karl Nickel

Also, ein "Diskussionspartner" (wie du, z.B.) ist doch besser als ein "Gegner". Mit letzterem ist ein Erfahrungsaustausch fruchtlos wegen der grundsätzlichen Intention, contra zu sein, anstatt zu verstehen.
Erfahrungsaustausch ist mehr, als reiner Informationsaustausch, denn man bringt sich persönlich ein, man muss sich öffnen. Genau das hat ja im "Gold-Blog" mehrheitlich gefehlt. Gegner errichten Barrikaden.
Kulturbegriff: Wenn ich alle Wissenschaften, auch Philosophie, mit Kultur in einen Topf werfe, wird der Kulturbegriff banalisiert, dann ist alles Kultur, was eine Gesellschaft, oder auch die Menschheit, produziert. Ich meine damit aber jene Minderheit der Gesellschaft, die sich über das bereits "logisch-plausible", oder, wie du sagst, den "vernunftbasierten Erkennungsgewinn" (den sehe ich als Ausgangsbasis und nicht als Alternative) hinwegsetzen kann. Das ist typisch für Künstler und keine Verrücktheit.
"Glaube": Ja und nein. Nein, wenn du den Phantasievorstellungen meinst (Glaube an eine Wunder, Osterhasen, die Madonna, Hahnemann als unreflektiertes Dogma...). Glaube ja, im Sinne meiner Fähigkeit, die Ratio zu überwinden, um neue Erfahrungen zu sammeln, Althergebrachtes zu überwinden, mich kreativ gehen lassen, mich Öffnen. Alle Kinder sind dazu fähig (und daher potenziell genial).
Etwas veranlasst uns, an eine Beziehung zu glauben, an die Sicherheit eines Flugzeugs, an den Erfolg eines Heilversuchs (egal ob wissenschaftlich unterlegt, oder alternativ), an einen Arzt, an uns selbst, an das Leben. Es geht nicht, ohne den Glauben, auch wenn manche so tun, als wäre das ein Fremdwort für sie...

Thu, 07/11/2013 - 20:12 Permalink
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David Gruber Wed, 07/10/2013 - 11:01

Was all diesen (teils widerlegten, teils unwissenschaftlichen) Theorien, die Sie in Ihrem Beitrag erwähnen
- Anthroposophie des Rudolf Steiner (http://www.skepdic.com/steiner.html)
- Mondglaube (http://www.skepdic.com/fullmoon.html)
- Homöopathie (http://www.skepdic.com/homeo.html)
- Qi-Gong (http://www.skepdic.com/chikung.html)
gemein ist: Sie geben (zu) einfache Antworten auf komplexe Fragen. In Zeiten des Internets ist es zwar einerseits leichter geworden an Informationen zu gelangen, aber andererseits ist die Fülle an Informationen so groß, dass es schwer fällt zwischen seriösen und unseriösen Anbietern, Theorien und Heilslehren zu unterscheiden. Die Welt ist unübersichtlicher und komplizierter geworden. Wir (Menschen) wollen uns sicher fühlen und suchen (bewusst oder unbewusst) nach einfachen Richtlinien und Konzepten, die, solange wir uns an sie halten, alles zum Guten wenden. Das ist zwar einfach, aber vielleicht manchmal eben auch unvernünftig. Es ist aber durchaus auch menschlich kausale Verbindungen zu vermuten, wo keine sind. Das berühmte "post hoc, ergo propter hoc".

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Jede/r darf glauben woran er/sie will. Ich frage mich eigentlich nur, wie Sie persönlich zwischen seriösen und unseriösen Heilungsversprechen (oder Theorien) unterscheiden? Also um Ihr Beispiel von weiter oben zu bedienen: Woher wissen Sie, oder Ihr Homöopath des Vertrauens, bei welcher Mondphase Ihr Sohn die Münze vergraben soll, und warum sollte das nicht auch irgendwie mit der Phase der Venus oder des Merkur zusammenhängen? Oder mit der Entfernung des Mondes zur Erde, oder mit der Entfernung des Jupiter? Und wieso eine Münze und keinen Kupferdraht? Und wieso funktioniert das nur bei Warzen und nicht bei Akne? Und was ist, wenn Ihnen ein anderer Heiler sagt, dass sein Amulett aus Bernstein gegen Warzen hilft?

Ich finde die Placebomedizin einen spannenden Bereich, sei es im physiologischen, psychologischen, ethischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Kontext. Aber das ganze (magische) Denkkonstrukt um all diese Heilslehren kann man sich, in meinen Augen, ersparen. Anders gesagt: Stressverminderung durch Entspannung ist ja unbestritten sinnvoll (Senkung des Bluthochdrucks, etc). Aber muss ich deshalb an die Existenz des "Chi" glauben?

Übrigens (laut wiki): Kulturleistungen sind alle formenden Umgestaltungen eines gegebenen Materials, wie in der Technik oder der bildenden Kunst, aber auch geistige Gebilde wie etwa Recht, Moral, Religion, Wirtschaft und Wissenschaft.

Wed, 07/10/2013 - 11:01 Permalink
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David Gruber Wed, 07/10/2013 - 12:17

In reply to by David Gruber

Dieser Artikel und v.a. der zitierte Absatz fasst meine Auffassung zu dem Ganzen recht gut zusammen (Hervorhebungen in eckiger Klammer stammen von mir):
"All diese Menschen, ob sie nun Betrüger sind oder „Überzeugungstäter“, haben eine kleine, aber zuverlässige Zielgruppe, denn der Empfänglichkeit für Esoterik, Pseudomedizin und Verschwörungstheorien liegt meinen Beobachtungen (und den Erkenntnissen des Psyhchologen Sebastian Bartoschek) zufolge eine allen gemeinsame Denkweise zugrunde: sie erkennen Muster, wo andere Leute keine Muster sehen. Meistens sind es Menschen die ein „könnte ja sein“ wissenschaftlich erarbeiteten Daten gleichstellen und die anmaßend genug sind, aus einem „für mich persönlich ist es wahr“ einen Anspruch auf Diskussionswürdigkeit, Allgemeingültigkeit oder sogar Wahrheit abzuleiten. Umgekehrt macht für sie die wissenschaftliche Widerlegung einer Behauptung sie nicht weniger wahr. Denkprozesse übrigens, die wir bei gläubigen Menschen öfter finden. Obwohl ich mich der geistigen Fitness halber hin und wieder leidenschaftlich gerne auf Diskussionen mit diesen Menschen einlasse, habe ich mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, damit etwas mehr bewirken zu können, als bloße Informationen zu präsentieren. Aufklärung kommt von innen und die Selbsterkenntnis ist nachhaltig wirksamer als das Aufnehmen fremder Ansichten. Ich werde keinen Freund [Kommentator auf salto.bz] von mir weniger lieben, wenn er mir solche Privatgedanken mitteilt, erwarte aber auch dass er mich immer noch mag, wenn ich diesen Gedanken etwas entgegen setze. Eigentlich gar nicht so schwierig."

http://www.freitag.de/autoren/tkaiser/weil-alles-irgendwie-schwingt

Wed, 07/10/2013 - 12:17 Permalink
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no name Wed, 07/10/2013 - 14:02

In reply to by David Gruber

@David Gruber, ich finde es unfair, alles undifferenziert über einen Kamm zu scheren: ist ja für jeden mit Vernunft gesegneten Bürger offensichtlich, dass die Eso-Szene nicht unbedingt zur Kultur gehört. Es gibt da ja sogar Menschen die behaupten, die Queen und die Rothschilds seien Echsen...wie man sieht, wird über diese Themen anderswo auch hitzig debattiert. Hier geht es aber um etwas anderes und dabei sollten wir endlich bleiben.

Wed, 07/10/2013 - 14:02 Permalink
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Frank Blumtritt Thu, 07/11/2013 - 00:51

In reply to by David Gruber

"Unseriöse oder seriöse Heilungsversprechen"?? Versprechen sind Versprechen und eine Theorie ist eine Theorie. Was hat das mit dem Begriff "seriös" zu tun? Das Adjektiv "seriös" bezieht sich auf eine Methode, oder ein Verhalten. Sehe null Logik in dieser Aussage. Außerdem habe ich nicht Heilungsversprechen, sondern Heilungsangebote, bzw. Heilungsversuche beschrieben. Das sind neutrale Begriffe. Aber Sie möchten wieder Alles auf die Ebene des Glaubens ziehen. Funktioniert bei mir nicht. Ich habe lediglich versucht, mich mit der Theorie der Kupfermünze (völlig wurscht, ob Münze oder Draht) zu identifizieren und einen Versuch unternommen, dank meiner geistigen Offenheit (oder Naivität, werden Sie sagen). Kinder sind dazu besser in der Lage, wie ich auch sagte, und erzielen somit bessere Erfolge.
Ich gebe "zu einfache Antworten auf komplexe Fragen"? Oder vielleicht konstruieren Sie (zu) komplexe Fragen, weil Sie keine einfachen Antworten finden (können)?
Übrigens müssen Sie sicher nicht an die Existenz des Chi glauben, um das zu erreichen, was Sie "Entspannung" nennen. Sie banalisieren damit Erfahrungen, weil Sie sie noch nie gemacht haben. Ich verstehe nichts von Quantenphysik, aber Sie verstehen nichts von TCM. Ich habe versucht zu erklären, welche Erfahrungen ich mit QiGong mache, welche Auswirkungen es auf meinen Geist und Körper, auf mein Leben hat. Welche Auswirkungen haben denn Ihre wissenschaftlichen Studien auf Ihr Leben? Das würde mich mal interessieren...

Thu, 07/11/2013 - 00:51 Permalink
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Frank Blumtritt Thu, 07/11/2013 - 01:32

In reply to by David Gruber

Dank diesem weiteren genialen Fund aus dem unerschöpflichen Web, habe ich nun verstanden, dass ich mich auf der Ebene eines (Gott seid dank!) soeben auf der Flucht verhafteten Verbrechers bewege. Darf ich das als wohlwollende Warnung verstehen, oder halten Sie mich einfach für doof? Im zweiten Fall möchte ich mich sehr dafür bedanken, dass Sie sich dennoch mit mir abgeben.

Thu, 07/11/2013 - 01:32 Permalink
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no name Wed, 07/10/2013 - 11:45

hmmm, wieder ein Beitrag mit Chancen auf Gold...denn, wie Du richtig bemerkst, Homöopathie wurde inzwischen etwas schwerfällig. Mit Davids Links in Englisch tu ich mich schwer (absolute Bildungslücke). Die Antroposophie hab ich, wie die Homöopathie und das Chi Gong schon lange beobachtet und darüber gäbe es viel zu diskutieren, denn wir sind wieder im Grenzbereich zwischen Glauben und Tatsachen (mehr bei der Antroposophie, deren offensichtliche Extreme mich auch schon abgeschreckt haben). Silvia bezieht sich auf die Meditation generell und so viel ich weiss, gibt es hier inzwischen genügen Studien, die eine positive Veränderung im Gehirn nachweisen, müsste mal besser recherchieren. Das Chi Gong gehört zur chinesischen Kultur, wie das Yoga zur indischen und für mich beginnt die Glaubwürdigkeit einer Methode immer mit dem Vertrauen, das ich in einen Kontext, in die Menschen, die mit einer Sache umzugehen verstehen, habe. Dazu gehört, dass mein Vertrauen in die westliche Konsumgesellschaft und in die Wirtschaftslobbys auf dem Nullpunkt angelangt sind. Deswegen erachte ich es durchaus als Beitrag zu einer menschenwürdigeren Kultur, wenn der Mensch in den Mittelpunkt gesetzt wird und sei dies in seinem Streben nach Transzendenz und nicht (mir wurde für die Gegenwart kein Gegenbeweis geliefert) das ökonomische Interesse. Die Wissenschaft hat dazu einen grundlegenden Beitrag zu liefern. Hierzu nur zwei Zitate von meinem Lieblingswissenschaftler: Jedem tiefen Naturforscher muß eine Art religiösen Gefühls naheliegen, weil er sich nicht vorstellen vermag, daß die ungemein feinen Zusammenhänge, die er erschaut, von ihm zum erstenmal gedacht werden. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft. Die gängige Vorstellung, ich sei Atheist, beruht auf einem großen Irrtum. Wer sie aus meinen wissenschaftlichen Theorien herausliest, hat sie kaum begriffen.
Die Mathematik handelt ausschließlich von den Beziehungen der Begriffe zueinander ohne Rücksicht auf deren Bezug zur Erfahrung.
Albert Einstein

Wed, 07/10/2013 - 11:45 Permalink
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Harald Knoflach Thu, 07/11/2013 - 20:42

lieber frank,

finde diesen beitrag interessant und kann dein empfinden nachvollziehen. ich sehe allerdings drei probleme:

1. du sprichst von kultur. und die methoden, die du beschreibst, sind in ein größeres ganzes eingebettet. in gewisser weise bedingt meines erachtens das kulturelle umfeld das funktionieren der jeweiligen methoden sogar. ist es dann also überhaupt möglich, techniken wie qi gong in ein anderes umfeld zu transferieren, wo es doch das umfeld ist, welches die methode hervorgebracht und geprägt hat.

2. homöopathie und fernöstliche medizin können sich in europa nicht der marktwirtschaftlichen logik entziehen und tun das auch nicht. im gegenteil - beides ist ein bombengeschäft. ich denke jedoch, dass da ein widerspruch zwischen philosophie und realität besteht.

3. im gegensatz zu sehr vielen asiatischen ländern haben wir in europa krankenversicherungen und auf gesetzen basierenden verbraucherschutz (der einklagbar ist). diese beiden einrichtungen brauchen für die vergütung und beurteilung medizinischer leistungen klare standards. ich sehe keine möglichkeit, an welchen parametern wir diese festmachen können. oder umgekehrt: nach welchen parametern wir gewisse behandlungen ausschließen wollen. ein "alles darf und kann" ist in unserem system nicht möglich.

Thu, 07/11/2013 - 20:42 Permalink
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Frank Blumtritt Fri, 07/12/2013 - 19:29

In reply to by Harald Knoflach

zu 1.
Homöopathie gehört zur europäischen Kultur. TCM wird bei uns tatsächlich nur von einer Minderheit ernsthaft praktiziert, beeinflusst aber unsere Kultur, so wie unsere Kultur den fernen Osten beeinflusst hat.
zu 2. Vor der Vermarktung schützt sich bei uns gar nichts und es gibt das Mainstream-Phänomen, das jegliche Kultur abflacht und banalisiert, egal ob Kunst oder Medizin.
zu 3.
In Deutschland gibt es jede Menge psychosomatische Kliniken. In Stuttgart zB gibt es seit mindestens 40 Jahren die hochmoderne Filderklinik, ein anthroposophisches Haus und natürlich finanziert von den Kassen, warum nicht? Die machen dort Medizin mit einem anderen Ansatz, nicht dogmatisch, sondern mit offenem Geist. Den Kassen kommt es nur auf das Ergebnis und die Kosten an.

Fri, 07/12/2013 - 19:29 Permalink
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Sylvia Rier Fri, 07/12/2013 - 19:06

du kennst dich aber ja richtig gut aus in Dingen, die ganz schön weit weg sind von der Ersten Hilfe des Krankenhauses :-)

Fri, 07/12/2013 - 19:06 Permalink
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Frank Blumtritt Fri, 07/12/2013 - 19:43

Tut mir leid, war nicht meine Absicht ihren Magen zu ruinieren! Aber ich kanns gut verstehen, wenn Sie die Madonna von Lourdes mit Hexen und Anthroposophie mischen. Ich weiß schon, dass Sie eine Schwäche für perverse Exzesse haben, aber das tut Ihnen nicht gut. Ich würde an Ihrer Stelle einfach mal einen Gang zurückschalten.
Eine Bitte noch, bevor Sie weitere Kommentare abgeben: lesen vorher was ich geschrieben habe (trotzdem nur für Sie und weils Ihnen gerade nicht gut geht: mit Knochenbrüchen halte ich es so wie mit Herzinfarkten)

Fri, 07/12/2013 - 19:43 Permalink
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Frank Blumtritt Fri, 07/12/2013 - 20:38

Spass beiseite! Ich wollte nur darauf anspielen, dass Sie gerne Alles in einen Topf werfen (wie auch in Ihrem letzten Blog, fand ich). Damit tun Sie ernsthaften Menschen unrecht. Oder meinen Sie wirklich, dass Jeder, der sich mit nicht-konventionellen Methoden beschäftigt in diese Esoterik-Suppe gehört? Finde ich etwas undifferenziert und klingt nach Panik. Offenbar sind Sie mal einem Kommerz-Guru auf den Leim gegangen. Ich habe gesehen, dass fast Alle, die nach Indien&Co gegangen sind, um in einen Ashram zu gehen, oder so was Ähnliches, nach ihrer Rückkehr sehr ernüchtert waren und ins andere Extrem schwenkten. Natürlich sehen die im fernen Osten die Europäer nicht besser, als wir die Japaner beim Oktoberfest. Glauben Sie wirklich, dass die so blöd sind und ihre Weisheiten (vorausgesetzt sie haben welche) verkaufen, um uns zu "besseren Menschen" zu machen? Die Erwartungshaltung dieser Eso-Touristen sind effektiv oft naiv, aber hier im negativen Sinn.
Ich praktiziere nur QiGong und habe damit nie Jemanden reich werden lassen. Habe mir die Meister nicht im Katalog ausgesucht, sondern direkt und privat. Für Yoga-Übungen und Atemtechnik reichen mir Bücher völlig aus. Homöopathie ist was total anderes und ich habe Erfahrungen gesammelt und im blog beschrieben.
Bin übrigens kein Anthroposoph. habe diese nur als Beispiel für meine Hypothese des Zusammenhangs von Kunst und Homöopathie genommen.
Die lokale Eso-Szene kenne ich nicht und ich käme nie auf die Idee, Ihre Hexen auch nur mit nem Fernglas zu beobachten. Gar nichts damit zu tun haben einige unserer Angestellten im Krankenhaus, die bei Patienten erfolgreich Fussreflexzonenmassagen, Aromatherapie oder Shiatsu anwenden, ganz ohne wissenschaftliche Evidenz, wie vieles Andere...

Fri, 07/12/2013 - 20:38 Permalink
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David Gruber Fri, 07/12/2013 - 22:49

Wo liegt denn der Unterschied zwischen "ernsthaften Menschen" und ... ich wage es gar nicht zu sagen ... unseriösen Menschen?

Fri, 07/12/2013 - 22:49 Permalink
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no name Sat, 07/13/2013 - 12:12

@David Gruber: für den Unterschied zwischen "ernsthaft", ich übersetze mal "korrekt", und unseriös könnte man mal in Kant's kathegorischem Imperativ nachstöbern. Aber auch viele Nachfolger haben einiges drauf, diesbezüglich. Wem das nicht gefällt, kann sich an einem ganz simplen Rechtsprinzip, aus dem alten römischen Recht orientieren: neminem laedere. Und wenn ich mir da nur mal die Schlagworte Bayer-science/Alumium/Rotschlamm betrachte oder viele andere Ergebnisse der neueren Wissenschaft, nicht zuletzt das Fraching, dann ist dieses Grundprinzip nicht berücksichtigt und der Schaden für alle, auch die zukünftigen Generationen, enorm. Was sind dagegen ein paar Hexen, die um ein Feuer tanzen, ein Schamanenritual oder ein Guru, der zur allumfassenden Liebe aufruft??? wenn wir jetzt mal wirklich den Diskurs auf die Eso-Schiene verlagern wollen, von wo er NICHT gestartet ist.

Sat, 07/13/2013 - 12:12 Permalink
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no name Sat, 07/13/2013 - 12:21

Ganz nebenbei gab es, hier im Thema, sowas wie einen hypokratischen Eid (den braucht man anscheinend nicht mehr abzulegen). Es gibt Berufskammern, die Bedingungen und Richtlinien vorschreiben für ein korrektes, der guten Ausübung des Berufs (mehr als die Vorsicht der guten Eltern!) entsprechendes, Verhalten. Man kann sehr wohl anhand von vielen Richtlinien feststellen, wann ein Handeln korrekt ist oder nicht. Die Schleichwege und Ausnahmen sind allerdings genauso zahlreich und die menschliche Dummheit möglicherweise unendlicher als das Universum (Einstein).

Sat, 07/13/2013 - 12:21 Permalink