Economy | Pusterer Mobilität

Gut angebunden

Im Pusterer Handels- und Dienstleisterverband ist man mit dem neuen Flughafenkonzept höchst zufrieden. Nicht weniger attraktiv: die Schienenanbindung Toblach-Belluno.

Nicht nur in der Landeshauptstadt und im Unterland ist der Flughafen Bozen Thema. Auch im Pustertal hat man die Debatten und die Entwicklungen im Süden des Landes im Blick. So kam es, dass es der Flugplatz Bozen bis in die Kreise der Pustertaler Handels- und Dienstleistervertreter schaffte. Bei der letzten Sitzung des hds-Bezirksausschusses zeigte sich dieser “höchst zufrieden” mit dem vor Kurzem vorgelegten Konzept zum Flughafen. “Für die Erreichbarkeit der Destination Südtirol und die Anbindung unseres Territoriums zu anderen Ländern ist der Flugplatz entscheidende Infrastruktur”, heißt es aus dem hds Pustertal. Gleich wie die Bozner Handelskammer geht man auch im Osten des Landes von einer Wertschöpfung aus, die durch den Flughafen generiert werden würde und “letztendlich allen direkt oder indirekt zugutekommt”.

Philipp Moser: “Die Wirtschaft ankurbeln heißt auch, Arbeitsplätze vor Ort langfristig zu sichern. Das bedeutet, dass der Flugplatz für jeden etwas bringen soll”. Foto: hds

Mit “allen” meint man beim Pusterer hds in erster Linie die Wirtschaft, wie Bezirkspräsident Philipp Moser erklärt: “Es geht um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe, und das in allen Wirtschaftssektoren.” Er rechnet vor: “Wenn man beispielsweise in fünf Jahren mit 170.000 Passagieren rechnet, sind mindestens 150.000 davon Gäste mit durchschnittlich vier bis fünf Nächtigungen” – eine “enorme Wertschöpfung”, so Moser, von der auch der Handel und die Dienstleistungen im Bezirk profitieren würde. Denn schließlich spielt der Tourismus im Pustertal doch eine entscheidende Rolle für die Wirtschaft.

Aus diesem Grund macht man sich im dortigen hds ebenso für eine weitere attraktive Zukunftvision stark. Seit Anfang September ist bekannt, dass der Präsident des Veneto, Luca Zaia, die Dolomitenbahn zwischen Toblach und Calalzo reaktivieren möchte. Er hat sich dafür die Unterstützung von Landeshauptmann Arno Kompatscher gesichert. Die beiden haben inzwischen ein Einvernehmensprotokoll ausgearbeitet, mit dem sie eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben wollen. Begeisterung durch die Bank bei den Touristikern im gesamten Hochpustertal.

Zukunftsvision? Der Dolomiten-Ring auf Schiene. Foto: federicodinca.it

Auch Philipp Moser ist “absolut dafür”, wie er auf Nachfrage von salto.bz bestätigt. Die Anbindung zwischen Südtirol und seiner südlichen Nachbarprovinz Belluno sei in beide Richtungen attraktiv, wie der Pusterer hds-Präsident erklärt: “Cortina, das auf der Strecke zwischen Toblach und Calalzo liegt, hat als Skigebiet doch einen sehr bekannten Namen. Für unsere Leute wäre eine Zugverbindung dorthin eine Attraktion mehr.” Doch auch in die entgegengesetzte Richtung, “von unten nach oben” wie Moser es nennt, eröffneten sich durch die neue alte Bahn eine Menge Möglichkeiten. “Wir haben in den letzten Jahren eine Reihe von Skigebieten erschlossen, darunter den Kronplatz. Und viele Menschen reisen aus dem Süden, also aus dem Belluno, zum Rodeln, zum Shoppen oder auch nur zum Essen an. Alles in allem ein hochwertiger Gast, der zu uns kommt.” Entsprechend seien die Vorteile für das Pustertal, und das gesamte Land, meint Moser, nicht von der Hand zu weisen. Der Pusterer hds-Präsident steht gleichzeitig auch dem Südtiroler Wirtschaftsrings SWR vor, die Anbindung nach außen, nicht nur über Luft, sondern auch auf der Schiene, ist für ihn “absolut positiv”.