MeBo-Zug und Weltklima
Ist die Überfüllung den Verantwortlichen bekannt? Wenn nein, wird bewusst weg geschaut? Wenn ja, warum wird nichts zur Entlastung unternommen und einfach ein zusätzlicher Wagon für die Werktage angehängt?
Für mich stellt sich auch die Frage, welche Verkehrsform wir mit Priorität behandeln wollen. Wollen wir die Personen, die es sich nicht antun wollen, so im Zug eingepfercht zu fahren, zum Autofahren drängen? Wollen wir die Luft anlässlich der Klimakonferenz noch weiter verschmutzen?
In welche Technologien wollen wir also unsere Steuergelder investieren? In den Zug, den möglichst viele Personen benutzen (oder benutzen sollen)? Oder in den Flughafen, der nur von wenigen benutzt wird. Ja, wenn Geld genug da ist, kann man sagen, wir leisten uns beides. Ist aber Geld genug da? Wenn nicht, dann müssen wir priorisieren. Oder anders gesagt, ein strategisches Gesamtkonzept erstellen und alle Massnahmen darauf abstimmen.
Mit anderen Worten: wollen wir einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten und den Klimawandel eindämmen? Entspricht der Erhalt des Flughafens diesem Ziel? Entspricht eine Prioorisierung des Zugverkehr diesem Ziel? ps: die Schweiz kann uns in puncto Zugverkehr wiederum als Vorbild dienen.
Mit einem zweiten Gleis und
Mit einem zweiten Gleis und einer Express-Verbindung Bozen-Meran wäre die Strecke in 15 Minuten zu bewältigen und die Passagiere auf zwei Züge aufteilen. Bozen (vor allem Gries) würde stark vom Verkehr entlastet. Zusätzlich braucht es eine gut funktionierende öffentliche Verbindung ins Überetsch, sowie das seit Jahren geforderte dritte Gleis um die Anbindung ins Unterland zu beschleunigen. Dies sind die Prioritäten, die Bozen braucht! Die Landesregierung setzt hingegen auf Umfahrungtunnels die hunderte von Millionen Euros kosten und das Verkehrsaufkommen anstatt zu bremsen, geradezu fördern und auf die Finanzierung eines Flughafens, der mit einer klimafreundlichen und nachhaltigen Mobilität sowie Tourismus nicht vereinbar sind. Die warnenden Aussagen der Klimaforscher bleiben ungehört, Anpassungen ein fernes, verschwommenes Ziel.
In reply to Mit einem zweiten Gleis und by Rudi Rieder
Schade, dass vor lauter Anti
Schade, dass vor lauter Anti-Benko-Wut so etwas keinen Platz im Bozner Wahlkampf hatte.
Etwas schade, dass der
Etwas schade, dass der Beitrag auf den Flughafen gemünzt ist. Was dort ausgegeben wird, ist lachhaft im Vergleich zu dem, was für den Automobilverkehr vorgesehen ist. Wenn man sich Gedanken über Prioritäten macht, sollte man beim Straßenbauressort anfangen.
Fairerweise muss aber angemerkt werden, dass das Land anscheinend seit Jahren wie blöd verhandelt, um die Bahnstrecke Meran-Bozen (wie die Vinschger Bahn oder die Pustertaler Bahn) in ihren Kompetenzbereich zu kriegen. Die RFI hat die Trasse runtergewirtschaftet, gibt keinen Cent dafür aus und behindert aber gleichzeitig eine Übernahme durch das Land. Zuerst hat man 5 Jahre lang mit Durnwalder verhandelt, um ihm dann irgendwann plötzlich mitzuteilen, man sei sowieso nicht zuständig für eine Übergabe, er solle sich doch ans Transportministerium wenden. Was soll man da noch sagen... hingehalten, verarscht und vorgeführt. Zum Nachteil der Bahnfahrer.
Peinlich peinlich, wenn so
Peinlich peinlich, wenn so unterschwellig versucht wird Stimmung gegen den Flugplatz-Ausbau zu machen.
Allein mit der letzten Ausbaustufe der Südtirol-Bahn wurden die 8 bestehenden Garnituren erweitert und 10 neue angekauft. Das hat 77 Millionen Euro gekostet. http://www.provinz.bz.it/news/de/news.asp?news_action=4&news_article_id…
Darin nicht enthalten sind Projekte wie die Revitalisierung der einst als unnötig aufgelassenen Vinschgerbahn. Damit sie wieder funktionierte waren erhebliche Investitionenen in effiziente Infrastrukturen und Sicherheitsauflagen notwendig. Beim Flugplatz fehlen diese noch. Was hingegen nicht fehlt ist der Neid jener, die keinen persönlichen Nutzen darin sehen. Man stelle sich vor jene die gar nicht mit den Öffis pendeln müssen oder wollen würden all diese Zug-Millionen als sinnlose Verschwendung von Steuergeld abstempeln.
Bei diesen 77 Mio. auch noch nicht enthalten - um beim hier fadenscheinig vorgebrachten Zug zu bleiben - sind die bereits getätigten Investitionen in die bestehenden Züge und Bahnhöfe und jene Strecken wo man investieren durfte ( z.b. Pustertal) oder demnächst will (Etschtal und Riggertal)
Einen guten Überblick dazu gibts direkt auf der STA Webseite: http://www.sta.bz.it/de/bahnhoefe-zuege/neue-projekte/
Die 2,5 Millionen Euro Steuergeld welche vorerst pro Jahr in den Flugplatz investiert werden sollen, und in einigen Jahren auf 1,5 reduziert werden sollen, entsprechen aufgeteilt auf die ca. 250.000 Steuerzahler ungefähr 10 Euro im Jahr bzw. 80 Cent im Monat. Das ist also in etwa das was einem (Jedem!) Berufspendler für 2 Kilometer mittels Steuergeld subventioniert wird.
Flughafen und Zug haben zwei
Flughafen und Zug haben zwei verschiedene Nutzer und sollten, genauso wie Äpfel und birnen, nicht gemischt werden. Der Zug ist überfüllt und dagegen sollte etwas unternommen werden. Darauf sollten sich die Verantwortlichen konzentrieren, dies wünschen sich offensichtlich die Bahnfahrer. Jeder Hinweis auf den Flughafen macht wenig Sinn, der leidet nicht an Überfüllung.
Eigentlich sollte man hier
Eigentlich sollte man hier nicht nur von einer Zugverbindung reden. Jeder der von Norden her nach Bozen und zurück pendelt trifft täglich auf überfüllte Züge und das schon seit Jahrzehnten. Dabei wäre der Wunsch der Pendler wohl auch ein bescheidener, nämlich nur ein Waggon mehr am Zug, doch auch dafür schien und scheint es nie zu reichen.
Da hier sowohl öffentlicher
Da hier sowohl öffentlicher Personennahverkehr als auch Flugverkehr angesprochen sind und von den Befürwortern des Flughafens BZ mehrfach vorgebracht wurde, dass durch Direktflüge nach Bozen keine nennenswerten zusätzlichen Emissionen entstünden, weil Besucher statt nach Innsbruck und Verona etc. zu fliegen, um entweder dort zu bleiben oder dann mit dem Auto weiter zu uns zu kommen, halt direkt nach Südtirol flögen: Neue Fluginfrastrukturen werden nicht nur zu einer Verschiebung bei den Destinationen, sondern natürlich zu einem insgesamt betrachtet höherem Flugaufkommen führen - es scheint in der Natur des Menschen zu liegen, auf Anreize/Angebote zu reagieren und ist im Sinne einer betriebswirtschaftlichen Rentabilität geradezu geboten. Beim einem Attraktivitätsgewinn des Zuges hingegen findet eine nahezu 100%ige Verlagerung von der Straße auf die Schiene statt, ohne zusätzliche CO2-Belastungen zu generieren. Was die lobenswerten Bahnpläne der Landesregierung betrifft, ist nur zu hoffen, dass sie zeitnah realisiert werden.
Apropos behindertengerecht:
Apropos behindertengerecht: genauso schlecht scheinen Züge für Eltern mit Kinderwagen zu benutzen. Habe letzthin bei einem Regionalzug gesehen wie eine schwangere Mutter mit ihrem etwa 2jährigen Kind Hilfe von 2 Personen brauchte um den Kinderwagen einmal auf Wagonhöhe zu hieven und dann noch über ein "Einsteigbügel" in den Eingangsbereich des Wagons hinweg. Danach konnte sie nichtmal in das Abteil des Wagons zum sitzen, da die Tür dahin zu eng für den Kinderwagen war. Auf Nachfrage bei Schaffnern nach Einstiegsmöglichkeiten für Behinderte oder eben Kinderwagen gab es nur ein Achselzucken und "Nein, das ist nicht vorgesehen". Ich weiß nicht ob moderne Wagons wie bei der Vinschgerbahn hier besser sind, auf jeden Fall finde ich diese Situation traurig und beschämend für unsere Breitengrade.