Society | Gesundheitsrisiken

Volksdroge Alkohol

Nach einem Urteil auf EU-Ebene, das in Irland den Weg für Gesundheitshinweise auf Alkoholprodukten ebnet, spricht sich das Forum Prävention hierzulande dafür aus.
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Foto: upi
„Alkohol muss endlich als das klassifiziert sein, was er ist: kein Genuss- und erst recht kein Nahrungsmittel, sondern eine psychoaktive Substanz mit Gesundheitsrisiken.“, heißt es eingangs in der Presse-Aussendung. Insofern wünscht man sich einen entsprechenden Umgang mit dem Zellgift, welches man im Zusammenhang mit mehr als 60 verschiedenen Krankheiten sieht. Die statistischen Daten, welche man liefert sind erschreckend: 78 Prozent der Südtiroler Bevölkerung würden Alkohol trinken, von welchen fünf Prozent abhängig seien und weitere zehn Prozent ein problematisches Konsumverhalten aufweisen würden. Fast jeder 10. Todesfall sei auf Alkohol zurückzuführen. Quellenangaben fehlen an dieser Stelle leider.
Alkohol sei außerdem ein „schleichendes Suchtmittel“, bei welchem ein über Jahre übermäßiger Konsum zur Abhängigkeit führen könne. Man sieht Warnungen vor übermäßigem Alkoholkonsum im Sinne des Verbraucherschutzes und erachtet eine Grammangabe des Alkoholgehalts, mit Empfehlungen zum risikoarmen Konsum, sowie eine Kalorienangabe als zielführend. Alkohol ist mit 7 Kilokalorien pro reinem Gramm (zum Vergleich: Zucker und andere Kohlenhydrate, sowie Proteine schlagen mit etwa 4 Kilokalorien weniger, Fett mit 9 noch mehr auf die Hüften) eine unterschätzte Kalorienquelle, verändertes Essverhalten außen vor genommen. Weitere Gesundheitshinweise - man nennt keinen Alkohol während der Schwangerschaft, im Straßenverkehr und bei Risikosportarten - sollten außerdem auf den Behältern zu finden sein.
Diese Richtlinien, welche man bereits in „vielen Staaten“ in Umsetzung sieht, seien für „eine grundsätzlich vorsichtigere Haltung der Bevölkerung“ förderlich. Das Forum Prävention und der die Mail zeichnende Direktor Dr. Peter Koler sehen dabei die Produzenten in der Verantwortung, über die mit ihrem Produkt verbundenen Risiken aufzuklären.
Abschließen sieht man die Entscheidung der Irischen Regierung für verpflichtende Warnhinweise (innerhalb einer Frist von drei Jahren) als „ein erster Schritt in die richtige Richtung“. Dem ersten Schritt vorangegangen war im Sorgenkind der EU in Sachen Alkoholkonsum bereits Anfang des Vorjahres (4. Januar 2022) die Einführung einer Mindestbepreisung verschiedener Alkoholika: Dieser Mindestpreis schlägt mit zehn Eurocent pro Gramm Alkohol im Getränken zu Buche. Eine Flasche Wein (12,5%) darf somit nicht weniger als 7,40 Euro, die Dose Bier (4,3%) minimal 1,70 Euro kosten.
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Josef Fulterer Thu, 01/12/2023 - 16:13

Auch die Zigaretten-Industrie war es gelungen, den Hinweis des Rauchens für die Gesundheits-Schäden auf den Zigaretten-Packungen, mit perfiden Methoden sehr lange zu verhindern.
Die Weltfirmen der fossilen Energien haben vor rund 40 Jahren, die gleichen Werbeagenturen beaftragt, um ihr Klima-schädliches Treiben "vor den halbsblinden Politikern zu verstecken."
Die Steuern auf den Alkohol sollten mindestens soviel einbringen, dass zumindest die Vokswirtschaftlichen Schäden damit abgedeckt werden können

Thu, 01/12/2023 - 16:13 Permalink
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Sigmund Kripp Thu, 01/12/2023 - 19:42

Alkoholische Getränke müssen seit Menschengedenken den Alkoholgehalt am Etikett führen!
Praktisch die einzige wirklichkeitsabbildende Angabe auf einem Lebensmittel!
(Kein chemisch-synthetisches Pflanzenschutzmittel, das auch legal enthalten ist, muss angegeben werden!!!)
Was die Umstellung auf Gramm/Liter bewirken soll, ist mir aber nicht klar.
Das wird so sein, wie bei der Leistung von Automotoren: Seit 30 Jahren wird sie in KW angegeben; aber reden tun wir alle noch über PS!
p.s. 12% Alkohol = 120 ml/Liter reiner Alkohol = (x spezifisches Gewicht 0,8) = 96 Gramm/Liter reiner Alkohol.
Ich werde es den Trinkerinnen sagen....

Thu, 01/12/2023 - 19:42 Permalink
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Klemens Riegler Sun, 01/15/2023 - 10:58

Irgendwann müsste dann halt der Rest folgen:
* Warnhinweise auf Südtiroler Speck
* Warnhinweise auf Milch
* Warnhinweise auf Bier, Schnaps, Prosecco, Liköre usw.
* Warnhinweise auf Red Bull, Aranciata, Coca Cola ...
* Warnhinweise auf zuckerhaltigen Erzeugnissen.
* Warnhinweise auf gewissen Weizenprodukten
* ... und reden wir gar nicht vom ganzen Rest in dem Rückstände von Giftstoffen, Pestiziden und anderem Glummp enthalten sein können.
... wobei man es beim Wein & Schnaps eigentlich eh wüsste und dort eine Kennzeichnung am wenigsten wichtig wäre.
Na ja, ich werde meine zwei, drei guten Glasln Wein pro Woche trotzdem genießen und trotz Warnhinweisen mir auch meinen Tschigg anzünden.
p.s. mindestens gibt es auf Tabak + Alk eine spezielle Steuer drauf, was bei anderen Produkten kaum der Fall ist.

Sun, 01/15/2023 - 10:58 Permalink