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„Ein Fall von Markenschwindel“

Nachdem sich die Grödner über die angekündigte Dachmarke „Brixen Dolomites“ beschwert hatten, steigt nun auch die Seiser Alm in den Chor der Kritik ein.
Seiser Alm
Foto: Marco on Unsplash
  • Nachdem diese Woche eine Diskussion rund um Brixen und die Verwendung des Begriffs „Dolomiten“ entbrannte, meldet sich jetzt auch die Dolomitenregion Seiser Alm und teilt die Bedenken der Nachbarn aus dem Grödner Tal bezüglich der Verwendung des Begriffs und einer korrekten Kommunikation zwischen den Tourismustreibenden. Das Etikettieren der Dolomiten beziehungsweise das Schmücken mit falschen Federn sei nicht nur ein Fall von Markenschwindel, sondern führe auch zu einer inflationären Verwendung des Begriffs „Dolomiten“, schreibt der Präsident des Seiser Alm Marketings, Helmut Mitterstieler in einer Aussendung an die Medien. „Wo Dolomiten draufsteht, soll auch die Dolomiten drin sein“, so der Appell. Wenn man der Logik folge, dass die Sichtbarkeit der Dolomitenberge es rechtfertigt, könne sich theoretisch fast ganz Südtirol mit diesem Begriff schmücken. Diese „irreführende Praxis“ führe zudem zu falschen Erwartungen bei den Gästen. Ein so sensibles Gebiet wie die Dolomiten gelte es zu schützen und nicht durch Marketingvorteile auszunutzen. Besonders im Hinblick auf die Problematiken des aufkommenden Tagestourismus, der zu massiven Verkehrsproblemen führt, sowie die wachsende Besorgnis über eine zunehmend kritische Tourismusgesinnung, sei man gefordert, verantwortungsbewusst zu handeln. 

     

    „Wir setzen uns daher für eine verantwortungsvolle und ehrliche Kommunikation der Dolomiten ein.“

     

    Der Drang, dieses einzigartige Gebirgsmassiv für kommerzielle Zwecke zu nutzen, gefährde nicht nur die natürliche Schönheit, sondern auch die Lebensqualität der ansässigen Bevölkerung und die nachhaltige Entwicklung der Region. „Wir stehen daher in Solidarität mit unseren Nachbarn aus dem Grödner Tal“, so Mitterstieler weiter.  Besonders betroffen seien die Ortschaften in den Dolomiten, die die steigenden Besucherzahlen und die damit verbundene Belastung durch den Verkehr spüren. Tagesgäste von außerhalb, die in immer größerer Zahl die bekannten Orte der Dolomiten aufsuchen, würden diese Situation verschärfen und eine Herausforderung für die nachhaltige Entwicklung der Region darstellen. „Wir setzen uns daher für eine verantwortungsvolle und ehrliche Kommunikation der Dolomiten ein, die die Einzigartigkeit und den Schutz des Gebiets wahrt und gleichzeitig eine nachhaltige touristische Entwicklung fördert“, so der Abschluss der Medienmitteilung.

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Hartmuth Staffler Thu, 02/13/2025 - 18:03

Wenn man den Begriff "Dolomiten" lediglich vom Magnesiumgehalt des Kalkgesteines abhängig macht, aus dem diese Berge aufgebaut sind, dann gehört das Wipptal mit seinen aus Dolomitgestein bestehenden Tribulaunen auf jeden Fall dazu. Wenn es nicht um die Gesteinsart geht, sondern nur um eine Gebietsbezeichnung, dann müsste festgelegt werden, wer für diese Bezeichnung zuständig ist.

Thu, 02/13/2025 - 18:03 Permalink