Was funktioniert hier nicht?

Andreas Pöder zählt zu den vehementesten Flughafen-Gegnern. In seinen Versuchen, die “Unwahrheiten”, mit denen die Landesregierung die Bevölkerung im Vorfeld der Volksbefragung vom 12. Juni “schamlos belügt und manipuliert” aufzudecken, ist der Landtagsabgeordnete der Bürgerunion nun ein weiteres Mal fündig geworden. Und zwar auf den offiziellen Internetseiten des Landes. Dort schreibt die Landesregierung, dass die Bürger, die in zwei Monaten über den Flughafen abstimmen, ob sie “für oder gegen einen ‘funktionierenden Regionalflughafen’ sind”, zeigt Pöder auf. “Das ist schon einmal eine grandiose Lüge”, kritisiert er, “denn in Wirklichkeit stimmt die Bevölkerung am 12. Juni nicht ‘für oder gegen einen funktionierenden Regionalflughafen’ sondern darüber ab, ob der Flughafen Bozen weiterhin mit öffentlichen Geldern finanziert werden soll oder nicht”.
Was die Landesregierung schreibt...
Ob das Entwicklungskonzept der Landesregierung zu einem “funktionierenden Flughafen” führe, darüber herrschten auch unter Experten Zweifel, so Pöder. “Deshalb ist es von der Landesregierung absolut unredlich und sowohl formell als auch faktisch falsch, zu behaupten, dass die Bevölkerung am 12. Juni ‘für oder gegen einen funktionierenden Regionalflughafen’ stimmen wird. Es wird über den Flughafengesetzentwurf abgestimmt, dessen Kern die Finanzierung mit öffentlichen Geldern ist”, unterstreicht der Abgeordnete, der auf eine weitere “manipulierende und unwahre Behauptung” hinweist, die sich auf der offiziellen Landes-Webseite findet. Pöders Analyse: “Bei einem Ja, würde man einem funktionierenden Regionalflughafen die Chance geben. Bei einem Nein, verliert das Land die Kontrolle über den Flughafen.”
...und wie es Andreas Pöder sieht.
“Die Landesregierung verschweigt, dass der Übergang der Regionalflughäfen, insbesondere auch des unbedeutenden Flughafens in Bozen, an die Regionen beziehungsweise im Fall Bozen an das Land von der Regierung in Rom bereits im vergangenen August beschlossen wurde”, fährt der Landtagsabgeordnete fort. Der Bozner Flugplatz werde also “provinzialisiert”, womit das Land mittels Durchführungsbestimmung die volle Kontrolle über den Bozner Flugplatz erhalte und den Bürgerwillen umsetzen könne. Pöder fordert die Landesregierung nun auf, “diese Unwahrheiten von der Landes-Web zu löschen und eine neutrale Volksbefragungsinformation einzustellen”. Gleichzeitig fordert er auch in einem Schreiben den Kommunikationsbeirat des Landes als Garantiebehörde zum Handeln auf.
" Bei einem Nein, verliert
" Bei einem Nein, verliert das Land die Kontrolle über den Flughafen.” Ich glaube, das Land hat die Kontrolle über mehrere Dinge schon verloren, speziell über die Information: Der Unternehmerverband redet nur über Linienflüge. Die einzelnen Vertreter sind sich aber nicht einig, welche Linien und wie viele Flüge. Das einzige, was für sie realistisch ist, sind Taxi-Flüge! Die Touristiker reden nur über Charterflüge und tun so, als wären diese schön gleichmäßig übers Jahre und über die Woche und über den Tag verteilt. Für die Politiker und Beamten sind vor allem die Rom-Flüge wichtig, die Tickets bezahlt ja der Bürger!