Von der Etsch an die Seine
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Ende Juli ist die französische Hauptstadt wieder (olympisches) Feuer und Flamme. Am 26. Juli beginnen die olympischen Sommerspiele in Paris. Dabei kämpfen auch einige Südtirolerinnen und Südtiroler Athleten um die prestigeträchtigen Medaillen in der Stadt der Liebe.
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Gute Chancen auf Edelmetall kann sich dabei der Bozner Volleyballer Simone Giannelli ausrechnen. Obwohl Italien eine etwas schwere Geburt bei der Qualifikation hatte, gehören die Azzurri (Zweite der Weltrangliste) zum Favoritenkreis auf das olympische Treppchen. Der Bozner Volleyballspieler konnte sich schon in die Annalen des olympischen Sports eintragen: Bei den olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro platzierte sich das italienische Team auf den zweithöchsten Podestplatz und unterlag nur dem brasilianischen Hausherren. Vier Jahre (eigentlich fünf Jahre, da die Spiele aufgrund Covid-19 um ein Jahr verschoben wurden) später schnupperte das italienische Volleyballteam mit Giannelli wieder olympische Luft. In Tokio reichte es jenes Mal aber nicht zur Medaille, Italien scheiterte im Viertelfinale am späteren Bronzegewinner Argentinien.
Zum zweiten Mal in diesem Jahr wird natürlich auch Tennisstar Jannik Sinner im Stade Roland Garros auflaufen. Der Sextner schied bei den French Open im Halbfinale vor knapp zwei Wochen gegen den späteren Sieger Carlos Alcaraz (spielt bei Olympia im Doppel mit Rafael Nadal) aus und spielt in zwei Wochen in London das prestigeträchtige Wimbledon. Ende Juli jagt die neue Nummer 1 der Welt nach olympischen Gold, da dann erneut im Roland Garros. Mit den Erfolgen des bisherigen Jahres gehört der 22-jährige zu den engen Favoriten in Paris. Sicherlich einer der größten Südtiroler Anwärter auf Medaillen. Im Doppel spielt er mit Lorenzo Musetti.
Zu dem erlesenen Kreis der Olympioniken gesellt sich auch die Triathletin Verena Steinhauser. Für die 29-jährige Brixnerin ist es die zweite Olympiateilnahme nach Tokio, damals belegte sie den 20. Platz im Einzel und den achten Platz in der gemischten Staffel, und nimmt dort am Einzel-Wettkampf teil. 2016 wurde die Brixnerin italienische Triathlonmeisterin, 2017 belegte sie den dritten Platz und 2021 wurde sie Vizemeisterin.
Beim Sportschießen wird aller Voraussicht nach Barbara Gambaro antreten. Die 32-jährige konnte sich unter kuriosesten Umständen ein Olympia-Ticket sichern, obwohl sie den 44. Platz beim Weltcup in München belegte, erhielt sie unerwartet eine Olympia-Zulassung. Der erste Meilenstein ereignete sich am Ende der Vorrunde, als die Zahl der über die Rangliste zu vergebenden Olympiapässe auf fünf anstieg. Gambaro musste auch darauf hoffen, dass die Slowenin Urska Kuharic keine Punkte sammelte, was eintrat. Am Ende der Qualifikationsrunde lag Gambaro auf Platz 45 und hatte eigentlich keine Chance mehr, an den Spielen teilzunehmen. Die Inderin Shriyanka Sadang, die den 44. Platz belegte, wurde wegen eines Kleidungsproblems disqualifiziert, was Gambaro aufrücken ließ. Somit konnte Gambaro einen unwahrscheinlichen Erfolg feiern und sich (mit höchster Wahrscheinlichkeit) für die Spiele qualifizieren.
Für den olympischen Tischtennis sieht es blendend aus. Die offizielle Teilnehmerliste wird am Dienstag, den 18. Juni bekanntgegeben. Aber für die Boznerin Giorgia Piccolin, die beim Saudi Smash in Dschidda groß aufspielte, sieht es bereits ausgezeichnet aus, mathematisch ist der 28-jährigen der Olympiaplatz eigentlich kaum mehr zu nehmen und wird somit wohl ihr Olympiadebüt geben. Die 31-jährige Kaltererin Debora Vivarelli steht ebenfalls kurz vor ihrer zweiten Olympiateilnahme, sollte nichts unvorhergesehenes mehr passieren.
Daneben gibt es noch weitere potentielle Südtiroler Kandidaten und Kandidatinnen für Paris 2024, in nächster Zukunft wird das komplette Teilnehmerfeld bekannt gegeben.
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