Environment | Klimawandel

Stillstand statt Klimawende

Zwei Jahre nach Annahme des Klimaplans 2040 zieht die Umweltbewegung Bilanz: Die Richtung stimmt, doch Tempo, Verbindlichkeit und Kontrolle fehlen.
Klimaplan 2040
Foto: Seehauserfoto
  • Zwei Jahre nach der Verabschiedung des „Klimaplans Südtirol 2040“ durch die Landesregierung ziehen Umweltorganisationen eine ernüchternde Bilanz. Zwar sei die Richtung vorgegeben, die Umsetzung aber stocke. Von einer echten Kursaufnahme in Richtung Klimaneutralität sei Südtirol noch weit entfernt. Das kritisieren Climate Action South Tyrol, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz sowie der Heimatpflegeverband Südtirol in einer gemeinsamen Aussendung. Ein zentrales Problem sehen die Organisationen im mangelnden Monitoring. Noch immer sei unklar, ob Südtirol die CO₂-Emissionen seit 2023 tatsächlich gesenkt hat. Verlässliche Zahlen fehlen – weil die amtlichen Daten mit Jahren Verzögerung veröffentlicht werden. Die Zahlen für 2024 bis 2026 etwa sind laut aktuellem Stand erst 2027 zu erwarten. Das mache eine rechtzeitige Überprüfung und Anpassung der Klimapolitik faktisch unmöglich.

  • Politische Bremsmanöver bei der Wärmewende

    Im heurigen Sommer wurden zentrale Maßnahmen des Klimaplans gleich doppelt ausgebremst. Zum einen durch den Rekurs von Südtirolgas und Selgas gegen das Dekret zur Gesamtenergieeffizienz – konkret gegen die Verpflichtung, bei neuen Heizsystemen erneuerbare Energien einzusetzen. Zum anderen durch die Blockade des EU-Klimagesetzes im Europäischen Parlament. Besonders brisant: An Südtirolgas sind zahlreiche Gemeinden beteiligt – was nach Ansicht der Umweltverbände ein klares Signal mangelnden politischen Willens zur Abkehr von fossilen Energieträgern ist. Auch der Südtiroler Vertreter im EU-Parlament – gemeint ist Herbert Dorfmann – habe die Verzögerung der EU-Klimaziele mitgetragen.

  • Beteiligung ja – Umsetzung unzureichend

    Positiv bewerten die Organisationen zwar die Einbindung der Bevölkerung über den Klimabürgerrat sowie das Stakeholderforum. Doch: Von 609 eingebrachten Vorschlägen hat die Landesregierung nur 54 übernommen – ein Ergebnis, das enttäuscht. Noch immer fehlt eine vollständige Bewertung aller Rückmeldungen. „Der Klimaplan ist ein wichtiges Instrument, aber derzeit ohne klare Verbindlichkeit“, so Roland Plank vom Dachverband. Maßnahmen seien oft zu unkonkret formuliert, Zuständigkeiten unklar und Fortschritte kaum messbar. Auch Theresa Kurz von Climate Action South Tyrol kritisiert: „Während die Emissionen nicht sinken, wird die Wärmewende durch Rekurse ausgebremst.“ Thomas Benedikter vom Heimatpflegeverband fordert daher ein verbindliches Landesklimagesetz mit klar definierten Zielen, Zuständigkeiten und Verfahren. Nur mit konsequenter Umsetzung und politischem Rückhalt auf allen Ebenen – Land, Gemeinden, Parlament – könne Südtirol seiner Verpflichtung gemäß EU-Klimagesetz (1119/2021) nachkommen.

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Salto User
Josef Fulterer Fri, 07/18/2025 - 06:29

Die -p u n k t u e l l e n- Stark-Regen bis über 600 mm,
die -V E R M U H R U N G- eines ganzen Dorfes in der Schweiz
die kaum beherrschbaren Flächen-Brände in SÜDTIROL,
der -s c h r i l l e- Wechsel zwischen sehr -w a r m- + ungenehm -k a l t-,
sollte eigentlich reichen, um den -l a h m s t e n- POLITIKER, auch den dr... Dorf.... zu -ü b e r z e u g e n-, "dass es bereits 5 nach 12 ist ... ...!!!"

Fri, 07/18/2025 - 06:29 Permalink