Society | Klimax

Zum Weinen ist immer noch Zeit

Das Glück ist dazwischen
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Greta Thunberg
Foto: Twitter/Greta Thunberg

Ich hielt mich immer für einigermaßen intelligent. Ich dachte auch, ich wäre mitfühlend. Mit den anderen. Das so genannte große Ganze im Blick. Ich habe immerhin Philosophie studiert, Schwerpunkt Wissenschaftstheorie. Das war meine Leidenschaft. Nun fange ich an, an mir und an meinen Lehrern zu zweifeln. 

Alles für die Katz.

Oder wie Peter Bieri sagt:

“Ich bin so in die Philosophie gegangen, wie jemand ins Kloster geht, nämlich um sein Leben mit den wichtigen Dingen zu verbringen. Ich habe gemeint, so sei es in der Universität. Bis mir klar wurde, dass auch hier einfach ein soziales Spiel gespielt wird, das akademische Spiel, in dem es viel Wichtigtuerei gibt. Das war eine gewaltige Enttäuschung. Doch als ich es begriffen hatte, war es zu spät, noch etwas Anständiges zu lernen.”

Der Grund für meinen Selbstzweifel ist das Klima oder besser der Klimawahn. Das ganze Internet ist overloaded davon. Das allein gibt mir schon zu denken. Masse und Macht. Elias Canetti, gute Nacht.

Und ich lache über Witze der Art: Nicht einmal das Wetter können sie voraussagen für drei Tage, aber das Klima für dreißig Jahre freilich schon.

Was ist mit mir los? 

Und ich schmunzle auch über das von Thunberg gepostete Foto in Deutschland im Zug auf dem Boden sitzend, mit einer Miene, auf die Maggie Thatcher neidisch gewesen wäre. Und das sind Fakten. In Zeiten wie diesen.

Dann wundert sich Miss Thunberg, dass den Medien ihre Zugfahrt wichtiger sei als das Klima. Kein Wunder. Das ist eben die Medien-Maschinerie. 

Ich teile die Klima-Wahnsinnigen in zwei Kategorien ein:

Solche, deren Geldbeutel seit jeher jenseits von Gut und Böse ist, dass sie like the Royals und Neureichen nichts Besseres zu tun haben, als sich für das vermeintlich Gute in Szene zu setzen. Sie können es sich leisten. In Wort und Bild. 

Und dann gibt es noch das Leben der anderen, denen übel mitgespielt wurde und die die Schnauze vom Leben so voll haben, dass ihnen jede Art von Untergangsstimmung gerade recht kommt. Um diese sollte sich die so genannte Sozialdemokratie kümmern. 

Zum Weinen war immer Zeit, wird Zeit bleiben.

Das Glück ist dazwischen.

 Zwischen diesen zwei Kategorien ist die Mehrheit. Menschen, die nicht von TIME geadelt worden sind, Menschen, die schauen, dass sie zeitlich ein gutes Essen zubereiten zwischen Beruf und Berufung.

Menschen, die darauf Acht geben, ob ihr Gehalt rechtzeitig überwiesen wird, damit sie ihrem Kind ein Fahrrad kaufen können oder zu besonderen Anlässen eine Uhr.

Denn alles ist eine Frage der Zeit.