Economy | Olympia 2026

Pizzarotti will die Bobbahn bauen

Neubau des Eiskanals in Cortina: An der Ausschreibung hat sich nur ein einziges Unternehmen beteiligt – Pizzarotti ist einer der größten Player in Italiens Baubranche.
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Foto: Heimatpflegeverband Südtirol
  • Die Pizzarotti-Gruppe, eines der größten Bauunternehmen Italiens, hat ein Angebot für den Bau der Bobbahn in Cortina d'Ampezzo für die Olympischen Winterspiele in Mailand-Cortina im Jahr 2026 eingereicht. Die international tätige Pizzarotti-Gruppe ist kein unbekannter Partner, da sie bereits in Vergangenheit italienweit Aufträge der öffentlichen Hand übernommen hat, zuletzt auch mit Geldern des nationalen Wiederaufbaufonds PNRR. 

    Eigentlich wollte CONI (Nationales Olympisches Komitee Italiens) das Vorhaben begraben, weil der Umbau der alten Bahn sehr teuer, komplex und zeitaufwändig ist und nicht innerhalb der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gesetzten Fristen abgeschlossen werden kann. Doch die Region Venetien überzeugte mit Präsident Luca Zaia (Lega) den Parteikollegen und Infrastrukturminister Matteo Salvini, eine vereinfachte Version des Projekts durchzubringen. 

  • Baubeginn einer Hochgeschwindigkeitsstrecke in Florenz Mitte letzten Jahres: Matteo Salvini (Vierter von links), Minister für Infrastruktur und Verkehr, mit dem damaligen Pizzarotti-Geschäftsführer Carlo Luzzatto (Erster von links); Foto: LinkedIn/Impresa Pizzarotti & C. S.p.A.
  • Im letzten Jahr endeten hingegen beide Ausschreibungen für die Bobbahn ohne Interessenten für den Bau einer neuen Bobbahn in Cortina. Deshalb wurden zusätzliche Elemente, wie Großparkplatz, einige Tribünen und ein Gastronomiebereich, gestrichen. Das soll die Bauzeit verkürzen, das von den Unternehmen am meisten befürchtete Hindernis. Denn die Bobbahn muss spätestens bis Ende des Jahres 2025 fertig sein. Die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel betragen nicht mehr 140 sondern nur noch 81,6 Millionen Euro.

    Trotz dieser günstigen Voraussetzungen hat nur Pizzarotti ein Angebot eingereicht, da die aufwändigen Arbeiten in einem engen Zeitrahmen durchgeführt werden müssen. Außerdem sollen vor den Olympischen Spielen bis zum Winter 2025 Tests mit Athleten und einige Probeläufe stattfinden. 

    Auch aus diesem Grund wird das IOC in zwei Wochen seine endgültige Stellungnahme zum Projekt abgeben, die laut Zaia für den Bau erforderlich ist. Zuvor hatte es darauf gedrängt, die Wettkämpfe an Orte mit einer fertigen Bobbahn wie Innsbruck in Österreich, Sankt Moritz in der Schweiz oder allenfalls Cesana in der Provinz Turin zu verlegen.