Sports | Pond Hockey

„Die letzten Schlutzer vor der Grenze“

Vergangenes Wochenende fand in der Klobensteiner Ritten Arena die Pond Hockey Championship statt. Mit vor Ort? Neben internationaler Fans auch Zauberer und (Ex-)Füchse.
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Foto: Privat
  • Das Festzelt: Zur Überbrückung zwischen den Spielen Foto: Privat

    Am letzten Freitag und Samstag fanden sich neben vielen Südtirolern, auch Deutsche, Österreicher, Tschechen und Nordamerikaner in der Ritten Arena ein. Warum? Die „inoffizielle“ Pond Hockey Championship, die inzwischen schon Kultstatus genießt, lud zum Tanz. Und es wurde getanzt, nicht nur auf dem Eis: Freitagabend gab die Südtiroler Rockband NoLipstiK ein Konzert, nur ein Teil eines vielfältigen Rahmenprogramms mit weiteren Live-Musik-Auftritten, Skills Competitions, Zauber Schau und abschließender Feier im EULE.

  • Der Ausblick von den Spielfeldern aus: Die Teams bekommen eine gute Kulisse geboten Foto: Privat

    Pond Hockey bedeutet letztendlich Hockey in „Reinform“, also Hockey ohne Abseits, ohne Checks, Hockey wie auf dem Teich. Seit einigen Jahren schon trägt Klobenstein diese Meisterschaft aus und zieht immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Heuer kamen über 50 Mannschaften zum Eisring mit glorreichen Namen wie Hc Pondnudeln mit Wildragout, Pond James Pond oder Bonklwörmer. Unter den teilnehmenden Teams waren sogar zwei Mannschaften aus den USA angereist, um teilzunehmen und die wundervolle Aussicht auf den Schlern und ein paar Ferientage zu genießen. Und wahrscheinlich um, wie mitgereiste deutsche Touristen/Fans, sich kulinarischen Genüssen hin zu geben. „Wir müssen unbedingt nochmal Schlutzer essen gehen. Die letzten Schlutzer vor der Grenze.“ hört man von den Fans auf den Tribünen.

  • Die pinke Fangruppe: Unter den letzten Sonnenstrahlen des Nachmittages zieht AVESTRA mit einem 12:5-Erfolg über die Bad Boys Louny aus Tschechien in das Viertelfinale ein Foto: Privat

    Das Wochenende bot beinah perfekte Bedingungen mit frühlingshaften, warmen Temperaturen und immer wieder strahlendem Sonnenschein. Auch den Kindern wurde einiges geboten wie Zaubershows oder Juniorturnieren in zwei Altersklassen, U8 und U10, zu jeweils sechs Mannschaften. Samstagnachmittag ging es in die heiße, entscheidende Phase: die Playoffs begannen. Zwischen den Spielen gab es teilweise hohe Qualitätsgefälle, die Mannschaften waren dabei beileibe nicht nur Amateurteams: etwa die Männer in Pink, AVESTRA, ehemals unter dem Namen „Huskies“ aktiv, die bereits in Vorjahren mehrere Male zum Turniersieg avancierten. Das Team um ehemalige Profispieler wie den Teamchef, Roland Ramoser (spielte unter anderem für den HC Bozen und die Rittner Buam), Alexander Egger (langjähriger Kapitän des HC Bozen) und Anton Bernard (ebenfalls HC Bozen, Bruder des derzeitigen Torwarts des HC Pustertal) kam zusammen mit einem Fanclub ganz in Pink auf den Ritten, welcher die Hockeylegionäre anfeuerte. Im Achtelfinale gab sich AVESTRA gegen die spielerisch guten, aber trotzdem klar unterlegenen „Bad Boys“ aus Tschechien keine Blöße. AVESTRA scheiterte letztlich im Halbfinale mit 7:12 am späteren Turniersieger „die Veteranen“, die ebenfalls aus verschiedenen Spielern der Rittner und Südtiroler Eishockeygeschichte bestehen. Zu den „Veteranen“ gehören etwa Alexander Eisath, Robert Raffeiner oder der Italo-Kanadier Dan Tudin. Die Veteranen rangen im Finale „die Lappen von Lappland“ mit 8:2 nieder und krönten sich damit zum Turniersieger, Meisterschaftsring inklusive.

  • Der glückliche Besitzer der neuen Vespa: Matthias Fauster, der zusammen mit Baufirma Ploner auch im Turnier gut abschnitt, sie erreichten den dritten Platz Foto: Hannes Ploner

    Die Stimmung in und um das Festzelt war gesellig und ausgelassen. „Alleine schon das Wetter sorgte für ein atemberaubendes Klima, die Sonne war so gut wie nie weg und hat das Eis zum Glitzern gebracht Von den Mannschaften und Zuschauern haben wir nur gutes Feedback erhalten“, schwärmte etwa Lisa Pechlaner vom Organisationskomitee. Den Hauptpreis der Skills Competition, eine neue Vespa, konnte Matthias Fauster von der drittplatzierten Mannschaft Baufirma Ploner mit nach Hause nehmen. Ob nun als Fan oder Spieler, der Rundumblick trug noch entscheidend zur außergewöhnlichen Atmosphäre bei. Und nächstes Jahr wartet bereits das „inoffizielle“ zehnte Jubiläum der „inoffiziellen“ Meisterschaft.

  • Die Sieger 2024: Die Veteranen holen sich den „Heimsieg“ Foto: Hannes Ploner