Chronicle | Gerichtschronik

Thomas Ladurner: "Ich habe die Belege zu wenig kontrolliert"

Thomas Ladurner verwehrt sich gegen die Vorhaltungen aus dem Haftbefehl. Ein kleines Eingeständnis macht der Meraner Anwalt beim Garantieverhör am 22. Mai. Klein, aber immerhin.

Richterin Silvia Monaco hört sich alles genau an. In Hausarrest bleibt Thomas Ladurner dennoch, auch wenn seine Anwälte die Entlassung beantragt hatten. Und trotz seiner Aussage am 22. Mai beim Garantieverhör: "Ich habe kein Geld unterschlagen."

Ladurner weist damit alle Vorwürfe zurück, die den Haftbefehl ausmachen: Nein, er habe als Sachwalter kein Geld in die eigene Tasche gewirtschaftet und nein, er habe auch auf das Testament bzw. dessen Auswirkungen keinen Einfluss ausgeübt. Ruhen lassen wird der Anwalt aus Meran, der in der renommierten Kanzlei von Karl Zeller beschäftigt ist, alle seine 15 Sachwalterschaften, die er derzeit ausübt. Auch die Erbschaften, die er betreut, werden an einen anderen Rechtsanwalt weitergegeben.

Beharrlichkeit von seiten der ukrainischen Pflegerin, Olga Barischeva: Die Vorwürfe, die sie gegen Thomas Ladurner erhoben hat, wiederholt sie. 3.000 Euro monatlich sollte Ladurner vom Konto der Rentnerin, die er als Sachwalter betreute, abheben. 3.000 Euro, die der urkainischen Pflegerin bzw. der Pflegebedürftigen zugestanden hätten. Ihr, der Badante, habe Ladurner jedoch nur 1/3 von diesem Betrag übergeben, unterschreiben musste sie aber für die volle Summe. Und: sie sollte so viele Belege liefern, wie nur möglich.

Barischeva ist nicht nur Pflegerin, sie ist auch die Nichte des verstorbenen Mannes der Geschädigten. Testamentarisch begünstigt wurde sie wohl auch deshalb, 200.000 Euro sollten der Ukrainerin gehören.

"Ich habe die Belege zu wenig kontrolliert", räumte Thomas Ladurner am 22. Mai beim Garantieverhör dann dennoch ein. Dass der sportliche Südtiroler Aktien im Wert von 114.000 Euro besitzt macht die Staatsanwaltschaft hellhörig. Sie beschlagnahmt, die bei einem Vermögensverwalter gelagerten Wertpapiere. Ladurner erklärt, die Aktien mit regulär verdientem Geld bezahlt zu haben.

Richterin Monaco lässt Ladurner nicht gehen, "Beweisverdunkels- und Tatwiederholungsgefahr" bestünde. Die Verteidigung wird die Enthaftung des Anwaltes beantragen, der Schaden für den Ruf des Anwalts sei jetzt schon erheblich, so der Verteidiger Fabrizio Francia. Gespannt erwartet werden nun die Aussagen der betagten Frau, die sich sowohl dem Rechtsanwalt Thomas Ladurner sowie der Badante Olga Barischeva anvertraut hatte. Ein Gutachten, soll die Zurechnungsfähigkeit der Pflegebeürftigten nun klären.

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△rtim post Thu, 05/29/2014 - 12:00

Die Information über den Wertpapierbesitz bzw. dessen Beschlagnahmung ist, so nehme ich an, bereits von der Justiz her öffentlich bekannt. Vgl. dazu die anderen Medien!
Mit dem Foto haben Sie sicher nicht ganz unrecht. Das von ihnen damals selbst öffentlich gemachte und erlaubte Foto ist in diesem Zusammenhang nicht sehr glücklich (gewählt).
Anwälte sehen anders aus als auf dem Bild! Bei Gericht jedenfalls habe ich ihn so noch nie gesehen ;-)
Aber eines erscheint mir aber sehr auffällig.
Sie empören sich zwar lautstark über den Nachrichtträger "salto" aber nicht über den Nachrichtenverursacher, seines Standes Rechtsanwalt immerhin und meinen, er bedürfe Ihrer Verteidigung und behaupten gar, diese seien zum Zeitpunkt des Fotos minderjährig (18< ) gewesen und seien jetzt mit (einer mit 37 Jahren) gar das Opfer.
Keine Wort über die Schutzbefohlene!!!
Seltsam nicht! Traurig & selbstoffenbarend als Phänomen allemal! - ohne irgend jemanden persönlich Nahe treten zu wollen.
Ja, manche Leute versuchen zu rechtfertigen, was eben NICHT in Ordnung ist.
Manche Leute enthüllen ihr wahres Gesicht bereits dadurch, dass sie sich immer hinter gerade passenden Masken verstecken - und geben sich zudem als die eigentlichen Opfer.

Thu, 05/29/2014 - 12:00 Permalink
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△rtim post Thu, 05/29/2014 - 18:26

Nachdem Sie hier meinen, das Recht zu haben, gegenüber anderen gleich untergriffig und persönlich werden zu müssen, scheinen Ihnen wohl die jegliches Sachargument ausgegangen zu sein - oder ?

Dieses Bild wurde im Übrigen in diesem Zusammenhang auch anderswo (bereits) so veröffentlicht. Als Besserwisser kennen Sie sicher auch die Ausgabe des entsprechende Printmediums!

Wie gesagt, Polizeifotos sehen weniger schmeichelhaft aus.

Thu, 05/29/2014 - 18:26 Permalink