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„Das ist Wiederbetätigung“

Gegen Jürgen Wirth Anderlan soll eine Untersuchung wegen Wiederbetätigung eingeleitet werden. Dies die Forderung der Interessengemeinschaft IG Autorinnen und Autoren.
Wirth Anderlan
Foto: video.fpoe.at
  • Der Auftritt des Südtiroler Landtagsabgeordneten Jürgen Wirth Anderlan beim FPÖ-Symposium in Wien hat nicht nur in Südtirol hohe Wellen geschlagen und Empörung ausgelöst, sondern für den JWA-Abgeordneten könnte das „Wiener Gastspiel“ nun auch ein gerichtliches Nachspiel haben. Gerhard Ruiss, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft österreichischer Autorinnen und Autoren (IG Autorinnen Autoren), fordert nämlich die Einleitung einer Untersuchung gegen den Südtiroler Landtagsabgeordneten wegen Wiederbetätigung.

     

    Hier der offene Brief im Wortlaut:

    Am 13. April hat der Südtiroler Landtagsabgeordnete Jürgen Wirth Anderlan bei einem FPÖ-Symposium „Souveränität und Freiheit für die Völker Europas“ unter zahlreichen anderen extremistischen Äußerungen in Bezug auf die für Maßnahmen der Corona-Pandemie Verantwortlichen wortwörtlich folgendes gesagt: („ ... und wenn vorher auch viele Vorredner gemeint haben, die Verantwortlichen gehören vor Gericht, dann ist das für mich zu wenig)“

    „Es müssen Handschellen klicken und dann ab in den Steinbruch mit denen.“

    Das Video seiner Rede wird nun stolz unter dem Titel „Liebe RECHTSEXTREME. Wirth Anderlan BEGEISTERT bei FPÖ-Veranstaltung“ und dem Untertitel „Corona-Verbrecher: Es müssen Handschellen klicken und ab in den Steinbruch!“ seit Kurzem auf Youtube zur propagandistischen Weiterverbreitung gezeigt. Zu sehen und zu hören ist dort auch der frenetische Applaus der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Wiener FPÖ-Symposium.

    Der Südtiroler Landtagsabgeordnete Jürgen Wirth Anderlan hat neben anderen NS-Anspielungen („und dafür galt und gilt mein Kampf“) mit dieser zentralen Aussage seiner Rede klar und unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass für ihn ein Mauthausen, das größte österreichische Konzentrationslager mit seinen ohne jede Gerichtsbarkeit dort 190.000 Gefangenen und 90.000 zu Tode Geschundenen und Ermordeten ein vertretbares Mittel staatlichen Handelns in Österreich sein soll. Das ist ohne Wenn und Aber Wiederbetätigung, die in Österreich verboten und strafbar ist.

    Es kann nur eine einzige Antwort darauf geben, die Einleitung einer Untersuchung gegen den Südtiroler Landtagsabgeordneten Jürgen Wirth Anderlan wegen Wiederbetätigung.

    Gerhard Ruiss

    IG Autorinnen Autoren