Der Süden wird das Problem
Der Süden wird das Problem auf bewährte und tradierte Art und Weise zu lösen wissen.
Alte Gesichter, neue Partei - das ist im italienischen Parlament nichts Neues - im Gegenteil. Im Hohen Haus gehört der riciclaggio dei parlamentari längst zum politischen Alltag. Da macht auch Luigi Di Maios neue Partei Insieme per il futuro keine Ausnahme. 61 Gesichter, die man schon kennt. Neu sind natürlich die Fraktionssprecher: die 30-jährige Jolanda Di Stasio aus Neapel wird die neue Mannschaft in der Kammer führen, der 69-jährige Journalist Primo Di Nicola aus Pescara die Fraktion im Senat. Doch damit es nicht langweilig wird, kündigt Di Maio für den Herbst eine neue Überraschung an: "A settembre nascerà una cosa più grande". Mehr will Di Maio nicht verraten, nachdem er seinem Rivalen Giuseppe Conte einen guten Teil seiner Mannschaft abgejagt hat.
Rätselhaft bleibt indessen, warum der publikumswirksam angekündigte Vermittlungsversuch des M5S-Gründers Beppe Grillo nicht stattgefunden hat. Der Komiker liess aus Genua lediglich mitteilen, er sei "deluso e distaccato". Die Bewegung habe sich zu weit von ihren ursprünglichen Zielen und Idealen entfernt: "Dispersa per strade troppo lontane dalle origini." Eines steht fest: der in den vergangenen Monaten vielgepriesene campo largo scheint weiter entfernt denn je. Und damit auch die Hoffung, der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala könnte das linke Lager in die kommenden Parlamentswahlen führen, die im Frühjahr nächsten Jahres fällig sind. PD-Chef Enrico Letta begnügt sich vorerst mit Andeutungen: "Lavoro per riunire Giuseppe e Luigi".
Eines steht fest: der in den vergangenen Monaten vielgepriesene campo largo scheint weiter entfernt denn je.
Der jetzige, endgültig scheinende Bruch zwischen Conte und Di Maio ist das Ergebnis der vergeblichen Suche nach der richtigen Mischung zwischen Pragmatismus und Protesthaltung. Verschärft hat den bestehende Konflikt ein internationales Ereignis: der Krieg in der Ukraine - mit Contes vehementer Kritik der Lieferung italienischer Waffen an die Ukraine. Der Ex-Premier ist in der Tat der grosse Verlierer der Spaltung - sein Glanz war freilich bereits in den vergangenen Monaten zunehmend verblasst. Der interne Dauerstreit und das stängige Gezänk um den politischen Kurs der Bewegung ermüdete offenbar ihre Wähler und Sympathisanten. Nur so sind die zahllosen Austritte und die katastrophalen Verluste der Fünf Sterne bei den jüngsten Gemeindewahlen erklärbar, wo sie in wichtigen Städten sogar deutlich unter die Fünf-Prozent-Marke sackten. Statt aus dieser Lektion zu lernen, entschlossen sich die Streithähne zur Spaltung. Dafür werden sie einen hohen Preis bezahlen. Und niemand glaubt, dass ein Treffen zwischen Conte, Grillo und Di Maio im gewohnten Hotel Forum im Rom den verfahrenen Karren noch in eine neue Richtung steuern kann.
Wie gut, dass in dieser ausweglos scheinenden Lage ein alter Bekannter aus dem M5S-Lager spontane Hilfe anbietet: der ultralinke M5S-Dissident Alessandro Di Battista, der die Bewegung längst verlassen hat: "Potrei riavvicinarmi al M5S, ma a condizione che escano immediatamente dal governo." Auch die Prognose der Meinungsforscherin Alessandra Ghisleri klingt nicht gerade optimistisch: "Per 6 italiani su 10 il M5S sparirà."
Der Süden wird das Problem auf bewährte und tradierte Art und Weise zu lösen wissen.
il solito casino dei partiti politici in Italia,una vergogna!!! In Südtirol kein Haar besser!,aber versteckter im Hintergrund. Das nächste Buch wird kommen,oder vom Gericht blockiert???? Wer weiss!!!! Armes politisches Südtirol!!! SHAME!!!
Wieso in Südtirol "kein Haar besser"? Die Fünf Sterne spielen hier ja überhaupt keine Rolle, und auch der Möchtegern fünfgesternte Köllensberger ist nur eine Witzfigur und als solche deutlich erkennbar. Da ist Südtirol doch noch um ein Haar besser als Italien.
Herr Staffler,träumen sie weiter vom ach so "heiligen" SVP Südtirol! Von politischer Fairness scheinen sie wohl nichts zu halten,sparen sie sich ihre primitiven Aussagen über Herrn Köllensperger.
Ich zähle zu den heftigsten Kritikern der SVP. Wenn ich von einem "heiligen" SVP-Südtirol träume, dann kann das nur ein Alptraum sein. Dass ich den Herrn Köllenperger als eine lächerliche Witzfigur halte, ist meine persönliche Meinung. Die müssen auch sie mir zugestehen. Das hat mit politischer Fairness nichts zu tun. Sollte Herr Köllensperger etwas Vernünftiges von sich geben, werde ich ihm gerne zustimmen und ihn loben und preisen.
Herr Staffler,loben und preisen können sie wen sie wollen,aber verschonen sie mich mit ihren primitiven Äusserungen bezüglich Herrn Paul Köllensperger,kennen Sie den Mann persönlich? Wenn ja,warum sagen sie ihm nicht ihre Meinung persönlich? Wenn nicht sollten sie sich schämen! OK!!!
Ich beurteile nicht den Herrn Köllensperger als Person, sondern als Politiker. Ich nehme mir die Freiheit, Politiker aufgrund ihrer Aussagen zu kritisieren oder zu loben. Das können sie wohl nicht verstehen. Im Übrigen bin ich nicht der Meinung, dass meine Äußerungen primitiver sind als ihre. Trotzdem würde es mir nie einfallen, sie auf diese Weise zu beleidigen. Das macht wohl den Unterschied zwischen uns beiden aus.
Gut zu wissen, dass der Herr Staffler den Maßstab für Vernünftiges definiert...
Im Vorfeld der Wahlen 2023 ist all das jedenfalls eine Katastrophe und eine Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Italien. Die postfaschistische FdI mit Meloni erstarkt zunehmend. Auch deshalb, weil FI, PD, IV, Lega, M5S derart abgewirtschaftet haben.
Es wird immer gejammert, dass die rechten Parteien erstarken könnten. Wenn dem so ist, dann sind lasche und korrupte bzw. unfähige Parteien der Grund dafür (z.B. CDU und AfD in Deutschland).
Dietmar Nussbaumer, in Italien steht weder CDU noch AfD zur Wahl. Aber etwas hätte man in Italien, mit ähnlicher historischer Erfahrung, tatsächlich vom politischen System der BRD lernen können. Die freiheitliche und demokratische Grundordnung gilt es auch zu verteidigen.
Herr Lechner,Sie sind gut informiert,zwecks Familie Quant:Würde nie einen BMW kaufen sie wissen warum!
In Italien war es Salvini, nun Meloni und in Frankreich lePen. Rechtsaußen und Linksaußen bekommen die Stimmen von den Abgehängten, die sich durch die gemäßigten Parteien nicht mehr vertreten fühlen. Die Regierung muss eben für die Bevölkerung da sein, nicht für Lobbys und nur die oberen Zehntausend. Mussolini und Hitler sind genau in so einem System groß geworden.