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"Reine Zeitverschwendung"

Doppelpass für Südtirol – Was denkt die Jugend darüber?
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Foto: upi

Die neue österreichische Regierung hat signalisiert, die doppelte Staatsbürgerschaft für deutsch- und ladinischsprachige Südtiroler umzusetzen. Seit Wochen wird darüber lebhaft diskutiert. Die Meinungen gehen dabei stark auseinander. Was denken Südtirols Jugendliche über den Doppelpass? salto.bz hat sich umgehört.

 „Ich sehe am Doppelpass nichts Gutes. Der Streit zwischen Italienern und Deutschen wird meiner Meinung nach total verstärkt, besonders weil nur die deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler den Pass machen dürfen. Ich würde ihn nicht machen, weil er übertrieben teuer ist und eigentlich noch niemand genau weiß, ob es Vorteile gibt und welche die dann wären. Außerdem interessiert es mich persönlich nicht, Österreicherin zu sein.
Sarah, 17, Eppan

„Eigentlich finde ich den Doppelpass schon eine ganz coole Sache, weil es dann verschiedene Vorteile fürs Wohnen in Österreich gäbe. Aber der Doppelpass betrifft ja nur die deutschsprachigen Bürger. So entsteht meiner Meinung nach eine große Diskriminierung gegenüber den italienischsprachigen Südtirolern. Ich denke auch, dass es uns politisch ziemlich weit zurückwirft, denn wir haben ja eine super Autonomie, die ein Vorbild für den Frieden zwischen den zwei Sprachgruppen ist. Im Großen und Ganzen finde ich den Pass nicht so gut, er würde nur Unruhe und Unzufriedenheit schaffen.“
Karolina, 19, Bozen

„Ich muss sagen, dass ich eine relativ neutrale Haltung zu diesem Thema habe. Es kann natürlich sein, dass sich die Bevölkerung untereinander ein bisschen mehr distanziert. Meiner Meinung nach wird das aber nicht passieren, da wir ja nicht „keine Italiener“ mehr wären, sondern einfach nur zwei Staaten angehören würden. Das würde die Lebensweise hier in Südtirol nicht ändern. Generell finde ich die Idee mit dem Doppelpass nicht schlecht, aber für mich ist es egal, ob jemand den Pass hat oder nicht.“
Daniel, 16, Eppan

"Ich bin gegen den Doppelpass. Es braucht ihn nicht. Aus meiner Sicht hat unsere Generation nicht mehr viel Bezug zu Österreich, sondern sieht sich eher als Italiener. Der Doppelpass hat für mich nicht viel Sinn, er ist eine reine Zeit - und Geldverschwendung."
Eva-Maria, 18, Eppan

 „Ehrlich gesagt habe ich noch nicht verstanden, welchen Nutzen der Doppelpass für uns haben soll. Meiner Meinung nach führt er auf jeden Fall zu Konflikten unter uns Südtirolern – innerhalb einer Sprachgruppe, aber vor allem zwischen den Sprachgruppen. Überhaupt dann, wenn wirklich es so geregelt wird, dass die italienischsprachigen Südtiroler den Pass nicht bekommen sollen.
Aus meiner Sicht schafft der Doppelpass mehr Probleme als sinnvolle Möglichkeiten.“
Nadja, 18, Sarntal

„Ich denke, ein Doppelpass hätte sicherlich Vorteile. Ich selbst aber würde ihn wahrscheinlich nicht ansuchen, außer ich würde in Österreich studieren. Man muss ja, glaube ich, trotzdem etwas dafür bezahlen und außerdem leben wir ja in Italien und nicht in Österreich.“
Katharina, 17, Eppan

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Marcus A. Sat, 01/27/2018 - 13:11

Sorry, mit seriösem Journalismus hat das 0,0000000 zu tun.
Das ist Propaganda. Man nehme ein Thema, suche 10 Personen, die die die gleiche Meinung vertreten und zimmere eine Schlagzeile daraus, dass DIE Jugend so denkt. DIE Jugend ist vielschichtig, hat viele Meinungen.
Salto sollte wirklich aufpassen, ein bestimmtes journalistisches Niveau zu halten.
Kein Wunder, dass ein Trumpf mit seinem Fake-News-Geschwafel immer mehr Anhänger findet

Sat, 01/27/2018 - 13:11 Permalink
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Manfred Klotz Sat, 01/27/2018 - 17:00

In reply to by Marcus A.

Oh der erhobene Zeigefinger... jetzt werden die in der Redaktion aber mächtig zittern. Hier sind die Meinungen einiger Jugendlicher wiedergegeben. Einige stehen der DSB ablehnend gegenüber, andere nicht. Wo ist das Problem? Dass nicht alle Hurrah schreiben? Auch wenn die DSB kommt werden nicht alle darum ansuchen, die sind genauso zu respektieren, wie jene, die dann ansuchen.

Sat, 01/27/2018 - 17:00 Permalink
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gorgias Sat, 01/27/2018 - 20:31

In reply to by Marcus A.

@Marcus A.
Es ist ja nur ein Community-Beitrag.
Davon Abgesehen halte ich von Straßenumfragen wenig , da die kaum was aussagen. Nicht repräsentativ sind und leicht manipuliert werden können. Wenn ich so was normalerweise in der Tageszeitung oder in einer Bezirkzeitung sehe denke ich mir immer was interessiert mich, was so ein paar Darhergelaufene gerade ad hoc von sich geben wenn Sie spontan gefragt werden und blättere weiter.

Sat, 01/27/2018 - 20:31 Permalink
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kurt duschek Sat, 01/27/2018 - 13:47

....aber die Südtiroler Bindestrich Partei spricht für alle Südtiroler? Ob der Artikel aussagekräftig die Meinung aller jungen Südtiroler beschreibt, dies kann ich nicht beurteilen, dieses Urteil steht mir nicht zu. Sicher wird aber hier die Meinung einiger junger Menschen beschrieben. Ob es passt oder nicht, dies sollte man respektieren.

Sat, 01/27/2018 - 13:47 Permalink
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Marcus A. Sat, 01/27/2018 - 14:02

In reply to by kurt duschek

Wenn man die Meinung einiger junger Menschen wiedergibt, dann zimmert man daraus eine Überschrift "reine Zeitverschwendung"?

Persönlich sage ich auch, dass es viel wichtigeres gibt.
Von meiner Meinung unabhängig, stellt sich aber die Frage ob dieser Artikel irgendwelche Mindeststandards von seriösem Journalismus erfüllt?

Gerade weil salto (zum Glück!!) neben wenigen Ausnahmen noch das einzige kritische und lesbar Medium in Südtirol ist, sollte Kritik erlaubt sein.

Sat, 01/27/2018 - 14:02 Permalink
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Ludwig Thoma Sat, 01/27/2018 - 17:40

"Wenn man aber nach Österreich geht, dort lebt und arbeitet, sieht man die Dinge plötzlich von beiden Seiten."
Man kann auch ohne in Österreich zu leben und zu arbeiten, Ö1 statt Ö3 hören und die Filme von Ulrich Seidl toller finden als die Sissifilme.
Dass Menschen die in einem Staat leben und arbeiten nach einer bestimmten Zeit die Staatsbürgerrechte bekommen sollten, ist das normalste auf der Welt, hat aber nichts mit der hiesigen Diskussion zu tun.
"z.B. in Sachen E-Goverment, transparenter Staat, bequeme und einfache Steuererklärungen, faire Miet- und Wohnpreise, Weltoffenheit und Arbeitsmöglichkeiten für Menschen aus aller Welt etc."
Sie haben vergessen, dass Geldwäsche in Österreich im Vergleich zu Italien ein Kinderspiel ist. Jedenfalls: Die Verleihung des österreichischen Passes an die Südtiroler ändert daran genau 0 (in Worten Null).

Sat, 01/27/2018 - 17:40 Permalink
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19 amet Sat, 01/27/2018 - 18:32

Die Meinung der jungen Leute deckt sich mit dem was ich auch mitbekommen habe. Natürlich gibt es die Träumer, die Marschierer, die Patrioten, die anderer Meinung sein werden. Ich gönne sie ihnen, jedem das Seine. Dieses Projekt, das nur darauf abzielt der FPÖ einige zehntausend Stimmen zu bringen, wird, sollte es konkret werden, zu einer monumentalen Bauchlandung der Rechten in Südtirol führen, da es aufzeigen wird, wie wenige sich dafür interessieren. Ein Eigentor, das Italien genüsslich ausschlachten wird. Aber ich denke, der Kurz wird es vorher versenken, da er ja nicht seinem Konkurrenten gratis und franko eine Herde Schafe zutreiben wird.

Sat, 01/27/2018 - 18:32 Permalink
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Alois Abart Sun, 01/28/2018 - 22:49

Ich erkenne in einigen Komentarschreibern durchaus nachvollziehbare Gründe + und - Zweifacher Staatsbürgerschaft.
Ich sehe dieses Verhältnis mit Österreich durchaus menschlich: das Hemd ist nun mal näher als der Mantel!
Es geht uns hier durchwegs recht gut. Und das ist Jedem/er auch zu gönnen! Daher wird das Denken, (Nachdenken) zu einem Luxusgut.
Es geht uns fast zu gut, hat denn wirklich jemand darüber nachgedacht, warum wir denn überhaupt eine "Autonomie" haben? ... oder brauchen?
Warum sprechen wir hier Deutsch, (Südtiroler Deutsch)? Wenn wir in den Schulen genau so gut Italienisch lernen dürfen und auch müssen. Und bitteschön, warum haben wir denn diese sog. Finanzautonomie (?) Wer von den Jungen war schon mal in "Italien"? (außer am Meer) und hat sich die Gegend außerhalb der "Tourismuszone" angeschaut? Demgegenüber, wer war schon mal in Österreich, (außer in Innsbruck im Dez)?
Sind wir schon so "vollgefressen" dass wir außer das Problem mit unserem Handy dessen Klingeltöne nicht abgehoben genug aufheulen können, keine anderen Sorgen uns zu plagen haben?
Eine Staatsbürgerschaft muss man sich erst verdient haben! Mann soll sie sich nicht kaufen können, sondern zu dieser "stehen" müssen.

Kleine Anekdote am Rande:
seit kurzem habe ich keinen Pass. Ich möchte nach Brasilien reisen, um Recherchen über meine Ex-frau anstellen zu können. Kann ich aber nicht! Ich brauch unbedingt die Unterschrift dieser Frau, welche sie aber verweigert. Laut Italienischem Gesetz brauche ich die Einwilligung der Ex-frau damit ich einen Reisepass bekomme. Ich muss nun zu Gerichte ziehen. Sollte ich keine Blütenweiße Weste haben, wird sicher mir auch dort dieses Ansuchen "verweigert".
Dabei aber hatte ich damals gesorgt, dass sie die Italienische Staatsbürgerschaft bekommt und auch dafür bezahlt.
Heute hat sie zwei Pässe,
ich als "Italo" gar keinen!
Auch so geht es!

Sun, 01/28/2018 - 22:49 Permalink
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19 amet Mon, 01/29/2018 - 09:37

Da ist endlich einmal ein konkreter Fall, dem der Austropass nützen würde. Es sei denn die Österreicher verlangen auch die Unterschrift der Frau, und so wie ich den deutsch-österreichischen Bürokratius kenne, vielleicht auch noch die Unterschrft
des Schwiegervaters.

Mon, 01/29/2018 - 09:37 Permalink