Die Wunschliste der Protestgruppen

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Ohne die Lehrkräfte soll nichts unterschrieben werden: Das ist die Botschaft eines Briefes der beiden Protestgruppen Bildung am Abgrund und Qualitätsmarke Bildung Südtirol an die Gewerkschaften. „Noch nie in der Bildungsgeschichte unseres Landes ist es gelungen, dass Lehrpersonen geeint und schulstufenübergreifend quer durch alle Sprachgruppen und Landesteile hinter einer Sache stehen“, erklären die Initiativen in dem Schreiben.
Sie fordern eine Gehaltsangleichung an das Bundesland Tirol für alle Lehrpersonen aller Schulstufen, eine jährliche strukturelle Inflationsanpassung und die Gleichbehandlung der Grundschullehrpersonen mit Lehrkräften der Mittel- und Oberschulen bei Gehalt und Arbeitszeit. Zuletzt hatte Personallandesrätin Magdalena Amhof lediglich angekündigt, eine Absichtserklärung für eine Gehaltserhöhung mit den Gewerkschaften auszuhandeln.
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Der Druck auf Politik und Gewerkschaften ist groß, denn an einem Großteil der Südtiroler Schulen sollen heuer aus Protest keine außerschulischen Aktivitäten wie Ausflüge stattfinden. Über 95 Prozent aller deutsch- und ladinischsprachigen Schulen staatlicher Art beteiligen sich laut den Protestgruppen am Boykott, auch italienische Schulen folgen dem Beispiel. Das weise auf eine „immense Unzufriedenheit mit dem Status Quo“ hin, sowohl beim Verdienst als auch bei den sich verschlechternden Arbeitsbedingungen. „Große Qualitätseinbußen im Bildungsbereich werden die Folge sein“, so die Protestgruppen. Sie fordern, dass ohne Rücksprache mit der Basis keine Verträge unterschrieben werden.
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Die geforderten Gehälter in Zahlen
Mit dem Brief an die Gewerkschaften legen die Protestgruppen erstmals Zahlen zu den geforderten Gehaltsanpassungen auf den Tisch: Nach 35 Dienstjahren soll eine Lehrkraft in der siebten Gehaltsebene 87.572,80 Euro brutto im Jahr verdienen. Die Landesregierung plant, ab 2026 nur das Einstiegsgehalt der Südtiroler Lehrkräfte an das Tiroler Lohnniveau anzugleichen.
Für die erste Ebene in der Gehaltstabelle schlagen die Initiativen nun 49.282,80 Euro brutto (3,5 Jahre Verweildauer) vor, für die zweite 56.084,00 Euro (5 Jahre), für die dritte 62.900,60 Euro (5 Jahre), für die vierte 69.720,00 Euro (6 Jahre), für die fünfte 76.540,80 Euro (6 Jahre) und für die sechste Ebene 83.361,60 Euro (6 Jahre).
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Wichtig ist aber nur das Amhof und Achhammer und der Rest der Landhäusler ihre Gehälter und sonstige Zulagen selbst bestimmen dürfen. Nur noch zum schämen.
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Mir (u. nicht nur mir...) kam vor einigen Tagen zu Ohren, dass sich Gewerkschaftler_innen (anstatt ihrer Berufung nach zu gehen) derzeit in der Karibik (oder waren's die Malediven?) Urlaub machen.
PS: Was im Bauernbund seit je her üblich war (Solidarität u. Geschlossenheit) ist endlich bei der Lehrerschaft angekommen. Diese hat OFFENSICHTLICH in die Lehrer-Gewerkschaft kein Vertrauen.
In reply to Mir (u. nicht nur mir...)… by Elisabeth Garber
"Diese hat OFFENSICHTLICH in…
"Diese hat OFFENSICHTLICH in die Lehrer-Gewerkschaft kein Vertrauen." Ja weil die Forderungen unverhältnismäßig sind.
Wann und wohin jemand in Urlaub fährt, wird wohl auch eine Gewerkschafterin selbst wählen dürfen! Bei längerem Vorausbuchen ist der Urlaub auch noch günstiger.
Absoluter Realitätsverlust…
Absoluter Realitätsverlust. Was glauben diese Leute was in der Privatwirtschaft an Gehältern bezahlt wird?! Die Forderungen sind eine absolute Frechheit. Der Bogen ist längst überspannt.