Society | Kirche

Fachgruppe zum Missbrauch

Seit Vorstellung der Missbrauchsstudie Ende Jänner wandten sich über 20 Betroffene an die diözesane Ombudsstelle. Die Situation der 14 lebenden Priestern wird geprüft.
Generalvikar Eugen Runggaldier, Bischof Ivo Muser und Gottfried Ugolini
Foto: Diözese Bozen-Brixen
  • Eine sechsköpfige, interdisziplinäre Fachgruppe prüfe derzeit die „Situation von 14 noch lebenden Priestern, die des Missbrauchs beschuldigt werden“, das gibt die Diözese Bozen-Brixen in einer Pressemitteilung bekannt. Die Fachgruppe wurde von drei externen und drei internen Fachleuten besetzt, zu der auch eine Rechtsanwältin, eine Psychotherapeutin und ein Psychiater zählen. Ihre Aufgabe sei es, „Maßnahmen im Rahmen kirchlicher und zivilrechtlicher Vorgaben sowie pastoraler Erfordernisse“ zu erarbeiten, die in Folge Bischof Ivo Muser unterbreitet werden sollen. Dieser entscheide schließlich über die Umsetzungen der Maßnahmen, merkt die Diözese an. Als Beispiele für möglichen Maßnahmen werden „das Verbot, öffentliche Gottesdienste zu feiern, eine psychologische Begleitung, die Einschränkung seelsorglicher Tätigkeiten, insbesondere im Kontakt mit Kindern und Jugendlichen, oder ein Monitoring durch beauftragte Personen mit regelmäßigen Rückmeldungen“ angeführt. Die beschuldigten Priester würden über die Maßnahmen informiert und zur Einhaltung verpflichtet, so der Pressetext. Außerdem ergehe entsprechende Mitteilung an die Verantwortlichen der betroffenen Pfarrgemeinden und Einrichtungen.

    Gleichzeitig unterstreicht die Diözese, dass die Mehrheit der betroffenen Priester betagt und seit längerer Zeit nicht mehr im Dienst sei. Weiters sei die Überprüfung jedes einzelnen Falls ist aufwendig und erfordert eine differenzierte Herangehensweise. Bislang habe die Fachgruppe in drei Sitzungen die Situation von sechs Priestern untersuchen können.

    In der Zwischenzeit, seit der Veröffentlichung der Missbrauchsstudie durch die Münchner Rechtsanwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl Ende Jänner, hätten sich mehr als 20 betroffene Personen an die Ombudsstelle der Diözese gewandt, weitere Meldungen seien indes über andere Kontaktstellen eingegangen. Die meisten der Fälle würden 30 bis 60 Jahre zurückliegen, alle Meldungen sollen an die zuständigen diözesanen oder ordensgemeinschaftlichen Stellen weitergeleitet werden. Den Betroffenen biete man je nach Bedarf psychotherapeutische, rechtliche und spirituelle Unterstützung an.

Bild
Salto User
opa1950 Thu, 02/27/2025 - 15:09

Dieser Bischof sollte sich Schämen. Wie lange glaubt er könnte so weitermachen und die Südtiroler Bevölkerung für dumm zu verkaufen.Man weiss ja um sein Privatleben Bescheid. Aber daß ein Bischof sich hinter der Wahrheit versteckt ist nicht in Ordnung.

Thu, 02/27/2025 - 15:09 Permalink