Ein Namenswunsch

Das Zentrum für Regionalgeschichte an der Uni Bozen soll einen Namen bekommen: Claus Gatterer, so der Wunsch.

Die Michael Gaismair Gesellschaft Bozen hat eine klare Vorstellung. Dass das „Zentrums für Regionalgeschichte“ an der Freien Universität Bozen (FUB) nicht namenlos dahinvegetieren soll, ist für Günther Pallaver klar.

Und so möchte der Vorsitzende der Michael Gaismair Gesellschaft die "überragenden Verdienste" eines Südtiroler festgehalten wissen. "Claus Gatterer hat mit seinen historischen Arbeiten, mit seinen gesellschaftskritischen Schriften und Filmen nicht nur einen wesentlichen Beitrag für die Aufarbeitung der Geschichte der Habsburger-Monarchie und seiner Nachfolgestaaten geliefert, sondern ebenso einen wichtigen Beitrag für den Abbau von Vorurteilen unter den ehemaligen Erbfeinden Italien und Österreich geleistet."

Das Zentrum für Regionalgeschichte und der Name Claus Gatterer passen gut zueinander. Am 28. Juni jährt sich der Todestag des Journalisten und Historikers aus Sexten.  "Sein Einsatz für sprachliche und soziale Minderheiten, seine menschliche Neugier und sein Engagement für den Brückenbau zwischen den Sprachgruppen und Nationen machen ihn zu einem Wegbereiter der europäischen Einigung. Historische Forschung war bei Claus Gatterer immer auch verbunden mit einem kritischen Einsatz in der Gegenwart", so Pallaver.

Sexten hat ihn geschnitten, schneidet einen Unbequemen noch heute. Bozen kann ein Zeichen setzen. Namen drücken Haltungen aus. Ein Zentrum für Regionalgeschichte, das den Anspruch hat zu forschen, den Dingen nachzuspüren, Mauern aufzubrechen - eine schöne Vorstellung.