Halbierung der Steuern für vier Jahre
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Die Bozner Steuerdienststelle CGIL-AGB Caaf weist daraufhin, dass unter den Neuerungen für ausländische Arbeitnehmer*innen, die ab dem nächsten Jahr aus dem Ausland zurückkehren wollen, die Einkommenssteuer vier Jahre lang bis zu einem Höchstbetrag von 600.000 Euro halbiert werden kann. Das hat die Regierung unter Giorgia Meloni am 19. Dezember beschlossen. Bisher galt eine Senkung der Steuer von 70 Prozent.
„Südtirol, das Land der Grenzen und vieler junger Hochschulabsolvent*innen, die ins Ausland abwandern, um dort zu arbeiten, wird eine sehr vorteilhafte steuerliche Möglichkeit haben, wenn sie sich im Jahr 2024 für eine Rückkehr nach Italien entscheiden“, teilt Caaf CGIL-AGB dennoch positiv gestimmt in einer Mitteilung an die Medien mit.
Der Direktor der Caaf CGIL-AGB, Marco Pirolo, erklärt: „Um die Steuererleichterung zu erhalten, braucht es einen Lebenslauf mit mindestens einem Abschluss mit hohen Qualifikations- oder Spezialisierungsanforderungen.“ Im Dekret ist von einem Abschluss eines dreijährigen Studiums die Rede. „Letztlich haben italienische Expats ohne Hochschulabschluss den Kampf verloren“, kommentiert Massimiliano Jattoni Dall’Asén, Journalist der Tageszeitung Corriere, die Reform der steuerlichen Anreize für die Rückkehr von Arbeitskräften nach Italien.
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Auch SVP-Senatorin Julia Unterberger hatte das Vorhaben der Regierung im Vorfeld kritisiert: „Es besteht die Gefahr, dass sich das Phänomen der Abwanderung von Fachkräften verschlimmert und selbst diejenigen von einer Rückkehr abgehalten werden, die diese bereits geplant hatten, weil sie sich auf die bestehenden Gesetze verlassen haben und sich nun mit einem radikal veränderten Bild konfrontiert sehen. Dies gilt umso mehr für Familien, die in der zweiten Jahreshälfte 2023 nach Italien gezogen sind und daher bis zum Ende dieses Jahres keinen steuerlichen Wohnsitz erwerben.“
Zudem soll sich mit der Reform ab Anfang des neuen Jahres 2024 der Nachlass bei minderjährigen Kindern von den vorgesehenen 50 Prozent auf 60 Prozent erhöhen. Die gleiche Erhöhung soll auch für diejenigen gelten, die während der Laufzeit der neuen Regelung Eltern werden oder ein minderjähriges Kind adoptieren.
Außerdem kommen italienische Arbeitnehmer*innen, die ihre Unternehmen oder Konzerne dazu bewegen, nach Italien umzuziehen, in den Genuss der Steuervergünstigung, müssen aber mindestens sechs Jahre lang in Italien ansässig sein, was sich auf sieben Jahre verlängert, wenn sie bereits vor ihrem Umzug ins Ausland in diesem Unternehmen tätig waren.
Was ist Italien einmal und…
Was ist Italien einmal und Gott welch rückständiges Land! Eine Politik, die nach vorne schaut würde versuchen Ärzte, Chemiker, Baustellenleiter und sonstige Fachkräfte ins Land zu holen, egal welcher Nationalität.
In Italien hingegen passiert das Gegenteil, man begegnet dem brain-drain mit einem Feigenblatt. Weder Italien noch Südtirol sind im Moment ein attraktiver Arbeitsplatz, große Mitschuld trägt die Politik. Und in Südtirol zeichnet sich ein gewisser Kompatscher verantwortlich, der stets schöne Worte parat hat, gemessen an den Tatsachen jedoch ein Totengräber für Südtirol ist.
Ich denke, 50%…
Ich denke, 50% Steuernachlass statt 70% ist auch noch sehr attraktiv. Übertriebene Steuergeschenke, siehe 110% Steuerbonus bei den Sanierungen, erzeugen mittelfristig betrachtet nicht mehr Wirkung als angemessene Steueranreize.
In reply to Ich denke, 50%… by Johannes Engl
Das reicht bei weitem nicht…
Das reicht bei weitem nicht die jungen Leute zurückzubewegen. Es geht um viel mehr, das sie im Ausland besser vorfinden: Sanitätssystem, Kinderbetreuung, Bildungseinrichtungen, leistbares Wohnen, einfach die ganze Lebensqualität und keine organisierte Kriminalität.
Italien ist dekadent und das Beste für Südtirol wäre sich davon zu trennen.
Genau aus diesem Grund…
Genau aus diesem Grund verstaubt die Partei. Von wegen Vollautonomie. Da werden Kompetenzen weggenommen, die müssen wieder zurückerobert werden usw. usf.. Das wird dann auch noch als Erfolg gefeiert. Absolut lächerlich. Die einzige vernünftige Lösung zeigt NoiLand auf. Dazu bräuchte es aber eine Partei, die nicht rechtslastig ist, so wie F und STF. Eine Partei, in der alle drei Sprachgruppen vertreten sind und auf Augenhöhe mitreden. Leider gibt es diese Partei noch nicht. So müssen wir uns mit dem begnügen, was wir haben.
In reply to Genau aus diesem Grund… by nobody
Nein, NoiLand ist keine…
Nein, NoiLand ist keine Alternative. Das sind Phantasten, die ein Buch verkaufen wollen.
Und sie sind von F unterwandert und haben einige Fundamentalisten an Bord, mit denen eine friedliche Lösung nicht möglich ist.
In reply to Genau aus diesem Grund… by nobody
Nein, NoiLand ist keine…
Nein, NoiLand ist keine Alternative. Das sind Phantasten, die ein Buch verkaufen wollen.
Und sie sind von F unterwandert und haben einige Fundamentalisten an Bord, mit denen eine friedliche Lösung nicht möglich ist.
"Da werden Kompetenzen…
"Da werden Kompetenzen weggenommen, die müssen wieder zurückerobert werden usw. usf.. Das wird dann auch noch als Erfolg gefeiert."
Ganz richtig erkannt. Das ist genau so, wie wenn ein Einbrecher mir zunächst alles Geld stiehlt, danach die Hälfte zurückbringt und ich deshalb in Party-Stimmung bin.
Die Halbierung der Steuern…
Die Halbierung der Steuern ist eine idiotische Maßnahme. Warum müssen alle Steuerzahler niedrige Löhne kompensieren? Darüber hinaus bedeutet ein Höchstbetrag von 600 Tsd EUR, dass statt Gehirne eher Beine gefördert werden. Vor allem für praktische Untersuchungen über das aerodynamische Verhalten eines Lederballes bei Unterschallgeschwindigkeiten.
Eine Studie über Einstellungen und Gründe der Südtiroler im Ausland, sowie über die Motivation für eine mögliche Rückkehr, wurde 2010 vom Südstern-Netzwerk veröffentlicht. Von einem Steuernachlass ist darin keine Rede.
https://www.suedstern.org/files/stories/suedstern-studie.pdf