Environment | Imker

Gestochener Obmann

Im Südtiroler Imkerbund gehen seit Wochen die Wogen hoch. Dabei wird auch deutlich, welche Macht die Agrarlobby auf die offizielle Vertretung der Bienenzüchter ausübt.
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Foto: Südtiroler Imkerbund
Der Mann, der das Ganze losgetreten hat, möchte nichts mehr sagen. „Keinen Kommentar“, meint Thomas Vonmetz freundlich. Der Grund für die Zurückhaltung liegt auf der Hand. Inzwischen reden die beauftragten Rechtsanwälte. Es liegen Anschuldigungen und Anzeigen in der Luft.
Vor allem aber steht die Zukunft des Südtiroler Imkerbundes auf dem Spiel. Denn in dieser Geschichte wurde und wird nur allzu deutlich, wie sehr die offizielle Vertretung der Südtiroler Bienenzüchter am Gängelband der mächtigen Agrarlobby hängt. Es ist eine Situation, die den Verband zerreißen könnte. So fordern einige Bezirksvertreten bereits den Kopf des Landesobmannes Engelbert Pohl.
Dabei hat alles völlig harmlos begonnen.
 

Das RAI-Interview

 
Thomas Vonmetz ist in der Südtiroler Öffentlichkeit vor allem als Musiker und Moderator bekannt. Der junge Andrianer gestaltet auf RAI Südtirol die Fernsehsendung „Toms Kellershow“ und bestreitet jeden Samstag das Nachmittagsprogramm im Radio.
Vonmetz ist seit vielen Jahren auch Hobbyimker. Er hat in Andrian mehrere Bienenstöcke und Völker. Zudem engagiert er sich ehrenamtlich auch im Südtiroler Imkerbund. Dort wurde er vor über zwei Jahren auch zu einem von drei Obmannstellvertretern gewählt.
Am 3. April strahlte die Tagesschau einen Bericht aus, in dem es um das Bienensterben und einen möglichen Zusammenhang mit Pestiziden geht. Dabei interviewte man auch Thomas Vonmetz. Der Imker berichtete, dass er selbst tote Bienenvölker zu beklagen habe. Ein Amtstierarzt hatte bestätigte, dass der Tod der Bienen nicht natürlich erfolgt sei. Jetzt warte er auf die Laboranalysen der toten Bienen.
 
 
Im Beitrag wurde dann auch darüber berichtet, dass einige Bauern immer noch das Mittel Reldan verwenden würden. Ein Inhaltsstoff dieses Spritzmittels ist seit Anfang 2020 in der EU verboten. Doch in Südtirol war der Verbrauch von Lagerbeständen in einer Übergangsregelung jedoch noch bis zum 16. April erlaubt. 
Obwohl in dem Tagesschau-Beitrag keinerlei konkrete Anschuldigungen ausgesprochen wurde und selbst Thomas Vonmetz äußerst zurückhaltend war, brach nach der Ausstrahlung ein Sturm los.


Die Richtigstellung

 
Bereits am nächsten Tag trudelt am Bozner RAI-Sitz ein Schreiben des Landesobmannes des Südtiroler Imkerbundes Engelbert Pohl ein.
In dem Schreiben heißt es:
 
"Als Südtiroler Imkerbund haben wir auch die Tagesschau im RAI Südtirol vom 03.04.2020 verfolgt und mit großer Verwunderung den Bericht bei Minute 11.29 zum Thema: Imkerbund - verbreitetes Bienensterben gesehen.
Als Südtiroler Imkerbund stellen wir hiermit dezidiert klar, dass wir uns von diesen Aussagen distanzieren und wir hiermit klarlegen, dass der Südtiroler Imkerbund keine Aussagen getätigt hat wie in ihrem Bericht angeführt. Als Südtiroler Imkerbund haben wir zu dieser Sachlage auch keine Aussendung getätigt.
 
 
Wir machen hiermit vom Pressegesetz gebrauch und fordern sie hiermit auf in der Tagesschau vom 04.04.2020 eine Richtigstellung zu senden.
Der Südtiroler Imkerbund stellt des weiteren fest, dass Aussagen vom Südtiroler Imkerbund in dieser Angelegenheit ausschließlich von seinem Gesetzlichen Vertreter dem Landesobmann getätigt werden können und dürfen.“
 
Als Aufhänger für dieses Schreiben benutzt Engelbert Pohl den Moderationstext und eine Radionachricht auf „Rai Südtirol“ in denen vom Vizeobmann Thomas Vonmetz die Rede war.
Am Mazziniplatz wunderte man sich zwar über diesen Brief, stellt die Nachricht aber wie verlangt, am nächsten Tag in der Tagesschau richtig.
Dass ein Verbandsobmann seinen Stellvertreter öffentlich so desavouiert, dürfte selbst in der ereignisreichen Südtiroler Verbandsgeschichte einmalig sein.
Was RAI-Chefredakteurin Heidy Kessler zum Zeitpunkt nicht weiß: Mit Pohls Richtigstellung ist die Affäre noch lange nicht beendet.
 

Die Bestäubungsprämie

 
Dass ein Verbandsobmann seinen Stellvertreter öffentlich so desavouiert, dürfte selbst in der ereignisreichen Südtiroler Verbandsgeschichte einmalig sein. Vor allem wenn man weiß, dass das Schreiben zeitgleich an einen zweiten Adressaten ging, der mit der Polemik eigentlich nicht das Geringste zu tun hat. Pohl schickte die Richtigstellung auch an den Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler.
Im Nachhinein versucht man die Geschichte im Südtiroler Imkerbund als „Kommunikationsproblem“ abzutun. Und man verweist auf den Charakterzug des Obmannes Engelbert Pohl jedem Konflikt auszuweichen.
Dabei offenbart das Schreiben Pohls in Wirklichkeit den Einfluss und die Macht, die die Südtiroler Agrarlobby auf den Imkerbund seit Jahren bewusst ausübt.
Dafür sorgt auch eine Südtiroler Eigenheit.
Die Apfelwirtschaft braucht die Bienen zu Bestäubung der Blüte. Das heißt: Imker setzen im Frühjahr in den Obstplantagen ihre Bienenvölker ein. Es ist eine klassische Win-Win-Situation. Auf der ganzen Welt und auch in ganz Italien zahlt der Bauern dem Imker dafür eine Bestäubungsprämie, die pro Bienenvolk genau definiert wird. So wird es zum Beispiel im benachbarten Nonsberg seit Jahren praktiziert.
 
 
Nur in Südtirol ist das anders. Der Verband Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) weigert sich eine solche Prämie zu zahlen. Nur die Vinschger VIP zahlt eine solche Bestäubungsprämie. Aber nicht an die Bauern, sondern direkt an den Südtiroler Imkerbund. Damit entsteht eine direkte finanzielle Abhängigkeit des Bundes von den großen Agrarverbänden.
Das dürfte dann auch eines der Erklärungsmuster für das Schreiben von Engelbert Pohl sein. Pohl selbst ein Vinschger Imker dürfte diesen Druck direkt ausgesetzt sein.
Dazu kommt noch ein anderer bisher nicht bekannter Hintergrund
 

Die jungen Wilden

 
Hubert Ausserer stand jahrzehntelang dem Südtiroler Imkerbund als Obmann vor. Mit der Übernahme der Obmannschaft durch Engelbert Pohl wurde Ausserer zum Ehrenobmann des Imkerbundes gemacht. Der Vilpianer Bauer gilt auch heute noch als einer der einflussreichsten Personen im Imkerbund.
Der Zufall will es, dass Ausserers Sohn Mitglied und Aktivist eines neuen besonders aggressiven Agrarvereins ist, dessen Ziel es ist, die Fahne des konventionellen Obstanbaues besonders hoch zu halten.
Der „Verein zur Förderung der nachhaltigen und umweltbewussten Landwirtschaft“ hat sich die Förderung, den Schutz und die Verteidigung der Ausübung landwirtschaftlicher Tätigkeit in Form des integrierten Obstanbaues zur Aufgabe gemacht und vertritt mithin die Interessen der Landwirtinnen, Landwirte und landwirtschaftlichen Betriebe, die integrierten Obstanbau betreiben.
Der privat finanzierte Verein organisiert seit eineinhalb Jahren immer wieder Fortbildungen und Vorträgen, in denen man auch gegen die biologische Landwirtschaft agitiert.
 
 
Gleichzeitig aber geht der Verein, dessen Vorsitzender der junge Aurer Landwirt Georg Gallmetzer ist, ohne Furcht auch gegen die Großen im Südtiroler Agrarbereich, wie VOG oder Bauernbund vor.„Diese Gruppe mischt mit radikalen Methoden aber durchaus geschickt den ganzen Sektor auf“, beschreibt einer, der seit 30 Jahren an einer führenden Position im Landwirtschaftsbereich tätig ist.
Dazu gehört auch das Ausnützen aller Rechtsmittel. Der Verein bedient sich dafür einer bekannten Adresse: Der Kanzlei des ehemaligen SVP-Obmannes Siegfried Brugger und dessen Sohn Jakob Baldur Brugger.
Sie werden auch in diesem Fall tätig.
 

Entschuldigung gefordert

 
Denn fünf Tage nach der Ausstrahlung des RAI-Südtirol-Beitrages erhalten Thomas Vonmetz und RAI-Chefredakteurin Heidy Kessler ein weiteres Anwaltschreiben. Jakob Brugger fordert im Namen des Vereinsvorsitzenden Georg Gallmetzer darin eine „Richtigstellung und Entschuldigung“.
Herr Vonmetz beabsichtigte offenbar die gezielte Diffamierung eines Großteils der Südtiroler Obstbäuerinnen und Obstbauern. Rai Südtirol stellte ihm hierfür – unter Verletzung grundlegender journalistischer Sorgfaltspflichten – eine Plattform zur Verfügung. Eine solche Desinformation ist weder durch Meinungs- noch durch Pressefreiheit gedeckt“, heißt es in dem Anwaltschreiben.
Die Forderungen des Vereins: Ein Gegeninterview mit einem Fachmann in der Tagesschau und eine öffentliche Entschuldigung von Thomas Vonmetz in „einer bezahlten Annonce in der Tageszeitung Dolomiten (rechte Seite)“.
 
 
Man kann doch nicht ganz einfach pauschal immer uns Bauern beschuldigen“, sagt Georg Gallmetzer zu Salto.bz. Bisher wurde kein klarer Zusammenhang zwischen dem Bienensterben und einem eingesetzten Pestizid hergestellt. Georg Gallmetzer: „Das beanstandete Mittel könnte genauso gut in einem privaten Garten eingesetzt worden sein, was in der Vergangenheit auch schon passiert ist.
Weder Thomas Vonmetz noch RAI Südtirol sind bisher dieser eindeutig überzogenen Forderung nachgekommen. Nach Informationen von Salto.bz hat Vonmetz mit einem Schreiben seines Vertrauensanwaltes Thomas Wörndle geantwortet. Zudem prüft Vonmetz derzeit eine Strafanzeige gegen einen Kalterer Bauer und Vereins-Aktivisten, der ihn auf Facebook angriffen hat.
 

Nachbeben im Bund

 
Die Geschichte könnte aber auch für Engelbert Pohl nachhaltige Folgen haben.
Nach der Richtigstellung gingen nach Informationen von Salto.bz Dutzende Protestschreiben beim Südtiroler Imkerbund ein. Viele Mitglieder und Ortsgruppen sind über die öffentliche Distanzierung des Obmannes von seinem Stellvertreter skandalisiert.
Mehreren Ortsgruppen verlangen vom Obmannes des Südtiroler Imkerbundes eine Erklärung für dieses Verhalten.
 
 
So schreibt Ludwig Thoma, der Obmann der Ortsgruppe Mals an Pohl:
 
"Sehr geehrter Herr Bundesobmann Engelbert Pohl, wenn sich der Imkerbund bei Meldungen von Spritzschäden nicht hinter den oder die betroffenen Imker stellt, sondern sich "distanziert", dann frage ich mich, wessen Interessen der Imkerbund eigentlich vertritt.
Jedenfalls weise ich bereits jetzt darauf hin, dass ich, sollte so etwas erneut vorkommen, auf eine solche Interessensvertretung gerne verzichten kann, weil ich schlicht nicht mehr wüsste, warum ich beim Imkerbund Mitglied bin. In der Ortsgruppe Mals wird dann eine andere Person (falls sich eine finden lässt!) den Mitgliedern wegen Mitgliedsbeiträgen, Medikamenten und Zettel nachlaufen müssen.“
 
Auch der Obmann der Ortgruppe Taufers im Münster, Christian Hörtnagl, bläst in selbe Horn.
 
„Nach einer kurzen Telefonabsprache von unseren Ortsauschuss haben wir beschlossen Ihnen als Herrn Bundesobmann zu schreiben. Laut mir und als Ortsverein ist es uns schon sehr wichtig dass sich der Südtiroler Imkerbund zu hundert Prozent hinter die Imker mit Spritzschäden stellen sollte. Es darf keine Distanzierung von Seitens des Südtiroler Imkerbundes bei Spritzmittelschäden geben.“
 
Der Tauferer Imker und Ortsobmann verweist dann auf die Spritzmittelschäden im vergangenen Jahr und legt zum Beweis dem Landesobmann das Resultat einer Analyse aus seiner eigene Zucht bei.
„Es gibt etliche Mitglieder die mich als ihren Vertreter darauf aufmerksam machen, dass es bald wenig Sinn hat beim Südtiroler Imkerbund Mitglied zu sein“, heißt es dann in dem Brief an Pohl.
Es ist genau das, was spätestens seit vier Wochen viele Südtiroler Imker denken.
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Danke Herr Christoph Franceschini für diesen ausführlichen und aufschlussreichen Lagebericht.
Ergänzend erlaube ich mir die Thematik um die Bestäubungsleistung der Bienen zu gewichten und dazu etwas weiter auszuholen.
Ein Bienenvolk in voller Leistung hat ca 35.000 bis 65.000 Arbeiterbienen, ca 2.500 Drohnen und eine Königin. 15.000 bis 25.000 Arbeiter-Bienen fliegen täglich bis zu 15 Mal aus um Nektar, Pollen, Harz und Wasser zu sammeln.
Daraus wird nach mehrmaligem Umarbeiten Honig, Bienenbrot und Propolis im Stock eingelagert. Übers Jahr werden von diesen emsigen Kleinarbeiterinnen so bis zu 500 kg an Gewicht in den Bienenstock geschleppt.
Der/die Imker/in kann daraus nur einen Bruchteil, durchschnittlich 15-45 kg Honig, 2-5 kg Pollen und bis zu 300gr Propolis entnehmen.
Die Bestäubungsleistung des Bienenvolkes bringt einen Mehrwert für die Anbaukulturen, je nach Art von 20-80%. Bienen sind (innerhalb 24h) blütenstetig, dh sie transportieren nur Pollen einer Blütengattung und sind somit jedem anderen Insekt in der Bestäubungsleistung überlegen. Das hat auch den Vorteil, das weniger Krankheitskeime von anderen Pflanzenarten durch Bienen weitergetragen werden.
Idealer Besatz für die Bestäubung in den Apfelanlagen sind 4-8 Bienenvölker /ha zur Blütezeit.
Die kolportierten Richtwerte der Bestäubungsprämien in Deutschland betragen von 55-80€ pro Bienenvolk und Blüte. (http://www.imkerpate.de/bestaeubungspraemie/)
Bei ca 20.000ha Obstanbaufläche in Südtirol müssten mehr als 10 Millionen Euro an Bestäubungsprämien berechnet werden ( ca 500€/ha).
Wieviel wird wirklich bezahlt? Oft fehlt sogar das Dankeschön für den Imker.
Soviel zu dieser südtiroler Geschichte vom Nutzn und ausnutzn.

Fri, 05/01/2020 - 09:32 Permalink

Es sprach die Apfelkönigin
Zur Bien mit arrogantem Sinn:
"Schäm dich, du hast, ungestört,
An meinen Blüten dich ernährt"
Da summt' die Bienenkönigin
Ganz ruhig und friedlich vor sich hin:
" Natur hat's befohlen und erlaubt,
Die Blüten hab ich ja bestaubt".
" In der Bibel, das ist bekannt
Werd ich als erstes Obst genannt
Vom Honig ,ja, so ist's geblieben,
Ist erst viel später was geschrieben"
Da hat die Biene aufgelacht:
" Was hat der erste Apfel bracht?
Die Erbsünde! Und über Nacht
Hat dein Apfel, (sauer - süß?)
Kaputt gemacht das Paradies."
Amen

Fri, 05/01/2020 - 09:33 Permalink

"Das beanstandete Mittel könnte genauso gut in einem privaten Garten eingesetzt worden sein, was in der Vergangenheit auch schon passiert ist." Mich würde interessieren, welcher private Gartenbesitzer das genannte Mittel schon eingesetzt hat oder einsetzen würde - und zu welchem Zwecke? Oder ist diese Behautung nur eine billige Ausrede oder Ablenkung?

Fri, 05/01/2020 - 10:26 Permalink

Dem Bericht von Herrn C.F. ist nichts hinzuzufügen,er entspricht den Gegebenheiten,so wie Herr Thoma und Herr Höhrnagel geschrieben haben,so denken viele Imker und Ortsgruppn, der Obmann hat viele Imker enttäuscht durch seine Öffendliche Distanzierung.
Die jungen Wilden um Herrn Gallmetzer haben meiner Meinung nach auch ein bisschen übertrieben, es braucht nicht gleich Rechtsanwälte. Wir Imker wollen doch nur, dass unsere Tiere nicht vergiftet werden,wir Imker wollen genau wie Ihr ein Gesundes Produkt erzeugen, wir Imker wollen die Umwelt schützen,genau wie Ihr, ein bisschen Rücksicht und ein friedliches neben einander ist möglich.

Fri, 05/01/2020 - 10:56 Permalink

als langjähriges Mitglied im Südtiroler Imkerbund ist mir die Reaktion des Obmannes total unverständlich. Anstatt die Interessen seines Verbandes zu vertreten, werden einzeln auftretende Problemfälle mit der Keule niedergemacht. Das ist in dieser Form nicht tragbar. Gleiches gilt für den äußertst aggressiven Auftritt des genannten Förderungsvereins., nicht jedes Schildern eines Bienensterben ist automatisch eine kollektive Schuldzuweisung, außer man hat was zu verbergen, was ich aber nicht annehme. Schwarze Schafe gibt es überall und jedem sollte es wichtig sein, diese ausfindig zu machen und vor allem mit Aufklärung weiterzukommen. Bei einigen Mitteln (Kontaktmittel) genügt es wenn sie außerhalb des Bienenfluges (früher Morgen, Abend, Nacht) ausgebracht werden.

Fri, 05/01/2020 - 11:24 Permalink

Von diesen schlauen Sprüchen welche Biodiveristät spricht können wir uns nichts kaufen,es geht um den Erhalt der Bienen, wir als Imker können keine Spritzmittel verbieten,wir können nur hoffen, dass die Politik endlich aufwacht und sich für eine gesündere Umwelt einsetzt, Bio allein ist auch keine Lösung.

Fri, 05/01/2020 - 12:43 Permalink
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rotaderga

Zu den verlinkten Veröffentlichungen:
Apitoxstudie:
oft um Einsichtnahme angefragt, mir immer noch nicht vollinhaltlich zugänglich, warum?

Umsetzung der Richtlinie 2009/128/EG über die nachhaltige Verwendung von Pestiziden:
Es werden immer wieder Pestizide und Herbizide in den Vordergrund gestellt, deren Cocktail- Auswirkungen werden bewusst oder unbewusst ignoriert.

Fungizide und Micotika bleiben meistens ungenannt. Duftstoffe werden aber vorwiegen über Pilzsporen verbreitet. Werden Fungizide gesprüht, verringern sich gleichzeitig die Tracht - Botenstoffe für die Bienen. In der Mischung, auch zeitlich differenziert ausgetragen, können manche dieser Stoffe in Kombination mit Herbiziden und Pestiziden die Bienengefährlichkeit vervielfachen.

Fri, 05/01/2020 - 14:14 Permalink

Der "neue besonders aggressive Agrarverein, dessen Ziel es ist, die Fahne des konventionellen Obstanbaues besonders hoch zu halten", ist manchen vielleicht eher bekannt durch gesponserte Anzeigen auf social media unter "arbeitsgruppe zukunft landwirtschaft". Da kann man sich einlesen in die Denke der nächsten Generation Obstbauern. Die abwechslungsreiche Kulturlandschaft, in der auch Bienen über die Obstblüte hinaus ihr Auskommen haben (wie auf dem Foto mit dem Herrn Gallmetzer), wurde in Südtirol dem intensiven Obstanbau geopfert.

Fri, 05/01/2020 - 16:50 Permalink

Viele Imker stellen ihre Bienen in die Apfelanlagen, um die Völker im Frühjahr aufzubauen. Bei den meisten klappt das auch tadellos. Es wäre erstrebenswert – und im Geiste einer guten Zusammenarbeit – wenn dort, wo es nicht klappt, die Schäden zur Gänze ersetzt würden. Aber lieber flüchtet man sich in tausend Ausreden. Man bringt den nichtsachverständigen Privatgärtner ins Spiel. Dieser könnte dann „genausogut“ für einen Spritzschaden verantwortlich sein, auch wenn der nächste Garten faktisch kilometerweit von den Bienenständen in den Apfelplantagen entfernt ist. Am Ende bemüht man Rechtsanwälte, anstatt den Schaden anstandslos zu ersetzen. Das macht nicht nur böses Blut, sondern dürfte auch wirtschaftlich die teuerere Variante sein.

Fri, 05/01/2020 - 18:24 Permalink

Meiner Meinung nach basiert das Denken mancher Obstbauern auf einem falschen Denkansatz. Diese gehen davon aus, dass der Südtiroler Apfel als Qualitätsprodukt vom Kunden wahrgenommen wird. Das ist aber nur begrenzt richtig, zumindest hier im Münchner Süden. Diejenigen, die ich kenne und die sich Gedanken über Ernährung und Umwelt machen und deshalb bereit sind, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben, kaufen keine Südtiroler Äpfel mehr.
Diese gelten leider mittlerweile in weiten Kreisen hier als industriell hergestellte, chemisch behandelte Discounter Ware.
Der langjährige gute Ruf des Südtiroler Apfel ist mittlerweile stark eingetrübt. In Bayern haben die Bürger mittels Bienenvolksbegehren ihren Willen zum Ausdruck gebracht, dass der Spritzmitteleinsatz anders als bisher erfolgen muss.

Fri, 05/01/2020 - 20:24 Permalink

Es ist in der heutigen Zeit schon traurig,wenn am sieht wie ein Mitglied des Südtirolerimkerbundes blosgestellt wird, wenn er einen Schaden beklagt.
Ich nenne es Zivilcurage, Herr Vonmetz wir Imker können stolz auf sie sein, denn sie haben Mut und sagen die Wahrheit, wenn es auch einigen nicht passt, der Grossteil der Imker steht hinter Ihnen.

Sat, 05/02/2020 - 09:58 Permalink

Es kann nicht sein, dass ein Angesteller eines öffentlich rechtlichen Nachrichtensenders, diesen als Plattform nutzt um seinen privaten Schaden, als Vertreter des Imkerbundes, im TV als Bienensterben zu präsentieren.
Solche Vorfälle sollten zuerst aufgeklärt werden und nicht vor Erhalt der Laboranalysen die ganze Obstwirtschaft in ein schlechtes Licht gerückt werden, denn zum Großteil funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Imkern und Obstbauern gut.

Sat, 05/02/2020 - 12:47 Permalink

Ins schlechte Licht werden wir schon Jahre lang gerückt, durch gezielte Aktionen wie in Mals usw.
Diese Rufschädigungen kann man entweder hinnehmen, totschweigen wie es Jahre lang praktiziert wurde oder man wehrt sich irgendwann.
Wenn Herr Vonmetz seine Position bei der Rai nicht ausgenutzt hat und dieser Bericht mit dem Imkerbund abgesprochen war, was ich nicht glaube, dann hat er ja nichts zu befürchten.

Sat, 05/02/2020 - 13:16 Permalink

Eine Berufsorganisation der Bauern hat im Winter dazu aufgerufen, sich mit einem giftigen Mittel einzudecken, weil dieses demnächst verboten wird, weil es ein Bienenkiller ist. Wer solche Aktionen startet, den braucht man nicht in ein schlechtes Licht rücken, der schafft das ganz gut von alleine.
Was erwartet man sich als Bauer, wenn ein Imker tote Bienen zu beklagen hat, bei denen ein Tierarzt feststellt, dass sie keines natürlichen Todes gestorben sind? Einen Applaus?

Sat, 05/02/2020 - 14:02 Permalink

Herr Tutzer, niemand muss Rufschädigungen hinnehmen. Wieso in diesem Fall so dünnhäutig? Mals hat doch nichts mit diesem Bienensterben zu tun. Das zwielichtige Umweltinstitut in München hat es geschafft, bewusst jeden aufsteigenden Sprühnebel als umweltschädliches Pestizid zu verkaufen, ohne überhaupt zu wissen, was gerade gespritzt wurde. Hier gilt es mit Aufklärung und vertrauensbildenden Maßnahmen entgegenzuwirken und versuchen vereinzelte Vorfälle konstruktiv zu lösen. In diesem Sinne war die Empfehlung zum Ankauf und Einsatz von Chlorpyriphos-Methyl-Mitteln vor der letzen Aufbrauchfrist nicht gerade vertrauensfördernd, auch wenn es erlaubt war.

Sat, 05/02/2020 - 21:01 Permalink

Sehr geehrter Herr Tutzer
aufgrund dieses von Ihnen beanstandeten Berichtes von Rai Südtirol habe ich dieses Jahr auf eine An-Wanderung meiner Bienen in die Apfelblüte verzichtet.
Ich glaube auch andere Imkerkollegen haben es mir gleich gemacht und erfreuen sich jetzt vitaler Bienenvölker. Ich danke Herrn Vonmetz für die geteilten Erfahrungen und die Verantwortlichen in der Rai Redaktion für die schnelle und sachliche Handhabung zum Schutz der Bienen.
Tote Bienen können sich nicht verteidigen. Für die nicht minder wichtige Wahrung Ihres Rufes bleibt jetzt alle Zeit.

Sat, 05/02/2020 - 14:16 Permalink

Wir haben seit Jahrzehnten wärend der Blüte, Bienenstöcke in unserer Anlage stehen.
Hatten nie ein Problem.
Wenn sich alle an geltende Regeln und Gesetze halten, dann passiert auch den Bienen nichts.
Was in diesem Fall passiert ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass bevor man öffentlich von einem Bienensterben berichtet man den Fall aufklären sollte, weil ansonsten auch die, die sich an die Regeln halten in ein schlechtes Licht gerückt werden.
Übrigens dieser TV Bericht ist vom 3 . April. Am 5. April 00:00 Uhr ist das Verbot bienengefährliche Mittel auszubringen für Lagen bis 500 m.ü.d.M in Kraft getreten, mit Ausnahme der Cripps Pink Anlagen, wo es am 28.3. in Kraft getreten ist.
Das heißt, dass die Obstbäume zur Zeit der Schädigung zum größten Teil nicht geblüht haben.

Sat, 05/02/2020 - 14:31 Permalink

Es geht ja nicht um die Mehrheit die keine Probleme macht. Es geht darum, dass im Falle von Bienenschäden bestimmte Personen diese Schäden abstreiten, versuchen auf andere abzuwälzen und sich dann als unschuldigen Prügelknaben zu inszenieren versuchen, anstatt für die Schäden aufzukommen

Sat, 05/02/2020 - 15:59 Permalink
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S T

übrigens, es gebat a natürliche 'pestizide' ohne nebenwirkungen fürn mensch und die nützlinge, wia die bienen: https://embio.it/total-care-neem-emul-bio.html?___store=embio_it_de&___…

und de wirken a wunderbor! lei do steat koan lobby dohinter, weil bayer in wirkstoff azadirachtin in der eu als pestizid registriert hot und domit sogor is natürliche rohprodukt nicht mehr ohne anmeldung in der landwirtschaft in europa eingesetzt werdn konn! sell wirkt obo sogor bessa, als der wirkstoff-extrakt von bayer (z.b. nemazal), wo noar viele nebenstoffe fehln, de für die volle wirksamkeit vom neem-öl wichtig sein!

Sun, 05/03/2020 - 21:51 Permalink
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Max Siller

Rat an die Südtiroler Imker: Sie sollten ihre Bienen nur zu den Biobäuerinnen und -bauern bringen und die Pestizidler ihrem Gift überlassen! Da bräuchte es aber wohl einen Obmann mit Rückgrat.
Es ist schon beeindruckend, wie schnell und brutal die Pestizidler ihre Lobbyisten losschicken. Und natürlich finden sich immer bestimmte Rechtsanwälte, die sich für alles zur Verfügung stellen.
Und halt immer wieder taucht in bestimmten Kontexten der Name Schuler auf.
Ich denke oft an die unerträgliche Arroganz der Mächtigen.

Fri, 05/08/2020 - 23:53 Permalink
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...und es ginge auch anders: http://microrganismi-efficaci.it/media/wysiwyg/microrganismi-efficaci/E…
darin die links zu den original-artikeln in deutsch, der wichtigste davon vielleicht der hier: https://emev.de/bienen-zu%cc%88chten-mit-em/

also a biene af red bull (teilweise lei zucker als winternahrung - geats no imker!?) in a giftwolke orbatn lossn (und sell ohne mundschutz...) konn woll kaum af di dauer guit giang, oder? also mi tats do net wundern, wenn do a poor suizide drunter warn... so viel heb die südtiroler biene a wido net, wia do fleißige südtiroler epflbaur! ;)

also is prinzip isch eigentlich olm is gleiche, ob bei mensch oder bienen: immunsystem stärken (sehr effektiv übers mikrobiom), natürlich möglichst keinen toxinen aussetzen (pestizide etc.), noar brauchts danoch a koan impfung (z.b. oxalsäure)!

und so wia die geistige hygiene beim mensch sich af die gesundheit niederschlogn konn, ischs mit der mikrobiologischen hygiene im bienen stock! wie man di sell sehr oanfoch und mit vernochlässigboren kosten erholtn konn, konn man obm bärig nochlesen - sogor zwoasprochig.

'kovid' lei, dass sich no koan südtiroler imkerverein im gegensotz wia in österreich, deutschland oder schweiz dofiar ernsthoft interessiert hot! :-/

(obo ba ins kimp oan schun efta fiar, dass is 'walsche' wianiga voschton, als direkt ins bluit ibogong isch...)

Mon, 05/11/2020 - 23:56 Permalink

Was sind das für Bauern die täglich in der Natur arbeiten, um gesunde Lebensmittel zu produzieren, giftige Spritzmittel erst nach einem Verbot nicht mehr verwenden. Was denken die vorher, nur an den Profit oder denken sie überhaupt nicht und machen das, was die Beratung ihnen empfiehlt. Und dann noch mit Rechtsanwälten verteidigt, also ist doch genug Profit da um ein Gesetz zu Verteidigen was von der Pharmaindustrie gemacht wurde. Und lachen sich ins Fäustchen weil, die sie Verteidigen welche eine Landwirtschaft bevorzugen die, nur noch nach Industrieangaben produziert, was Nahrungsmittel sind aber keine Vorstellung haben wie Gesunden Lebensmittel erzeugt werden können.

Tue, 05/12/2020 - 14:06 Permalink