Passerschlucht
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Auf dem Passerschluchtenweg

Die Passer ist der Fluss, der ungestüm durch Meran fließt und im Westen der Stadt in die Etsch mündet

Länge: 7,1 km

Gehzeit: 2h 40 min

Höhenmeter: 420

Anfahrt: Westlich von Meran zweigt das Passeiertal Richtung Norden ab, 20 km auf der SS 44 zum Parkplatz beim Sportplatz von St. Leonhard. Öffis: Bus (Nr. 240) von Meran nach St. Leonhard.


An seinem Oberlauf, zwischen St. Leonhard und Moos in Passeier, zwängen sich ihre Wasser durch eine enge Felsenschlucht. Zuerst idyllisch, dann tosend, strudelnd, über Geländekanten stürzend: Die vielen Gesichter der Passer erleben Sie auf einer spektakulären Wanderstrecke, dem Passerschluchtenweg, der zum Teil über stählerne Stege und Brücken, gut gesichert und kinderfreundlich, an Felswänden entlangführt. Tische und Bänke, Brunnen und Infostelen begleiten den Weg. Eine der Stelen führt den sinnigen Spruch: „Ruhe lässt sich auch in der Bewegung finden“. Dies passt durchwegs zum Geist des Weges.

 

Wir starten in St. Leonhard beim Sportplatz. Blau-weiße Wegweiser mit dem Symbol eines Wanderers und der Zusatzbezeichnung „Fußweg-Sentiero, Passerschlucht-Canyon del Passirio“ zeigen den Weg, der am Anfang recht unspektakulär einem Asphaltweg zum Schwimmbad folgt und dann weiter taleinwärts geht. Zur Linken rauscht die Passer im noch breiten Flussbett, nach deren Überquerung hinter einem Rückhaltebecken beginnt auf der gegenüberliegenden Talseite der eigentliche Wanderweg. Er geht abwechslungsreich durch Wald und Wiesen, bald säumen Felswände den Steig, der jetzt streckenweise auf Stahlkonstruktionen verläuft.

Eine Steilstufe wird in Serpentinen überwunden, wir wechseln die Uferseite und bestaunen von der Brücke das tosende Wasser, die geschliffenen Felsen und die üppige Vegetation: Wo das Sprühwasser hinkommt, gedeihen Moose und Flechten. Bald ist das Dörfchen Moos erreicht, nur knapp 400 Höhenmeter sind zu bewältigen. Wer in umgekehrter Richtung unterwegs ist und in Moos startet, geht nur bergab! Gehfaule nehmen für den Rückweg den Bus.
Lust auf ein Zusatzerlebnis? Von Moos führt ein Fußweg neben und unter der Autostraße nach Pfelders zum mächtigen Stieber-Wasserfall und dem Gasthaus Bad Sand, dort schließt ein Steig wieder an die Route über den Schluchtenweg an. Für diese lohnende Schleife sind zusätzliche 45 Minuten Gehzeit und 65 Höhenmeter einzuplanen.

 

Woher das Geld für den Bau des Schluchtenweg kam


Was die Stromproduktion mit einem Erlebnisweg zu tun hat? Viel! Im hinteren Passeiertal wurden im Zuge eines Kraftwerkbaus auch eine Reihe von Umweltprojekten umgesetzt: So wurden eine Fischtreppe gebaut, Fischlaichplätze angelegt, ein Schauraum in einem alten ausgedienten Kleinkraftwerk eingerichtet, Bäume gepflanzt, an einer Staustufe ein Badestand angelegt (nur für kaltwassererprobte Baderatten) eine bestehende Mittelspannungsleitung in die Erde verlegt und – als „Bonus“ für Einheimische und Gäste – ein schöner Wanderweg durch die sonst unzugängliche Passerschlucht angelegt.

 

Mooseum


Ein lohnendes Zusatzziel ist der Besuch des modernen Bunkermuseums, des Mooseums, das in einer ausgedienten Kriegsfestung in Moos untergebracht ist und gleichzeitig als Infostelle des Naturparks Texelgruppe dient. Ein Steinbockgehege gibt Besuchern die Möglichkeit, diese schönen Tiere aus nächster Nähe zu erleben. Hörstationen, Bilder und Ausstellungsstücke im Militärbunker erklären spannend die Entstehung der Landschaft und zeigen das Leben im Tal. Bunker Mooseum, Dorf 29a, Moos in Passeier, Tel. 0473 648529, museum.hinterpasseier.it

 

Einkehrtipps


Gasthof Bad Sand

Café am Weg, Spielplatz, Garten, Terrasse, kleine Imbisse wie Knödel, Eierspeisen, Kuchen. Platt 59, Moos in Passeier, Tel. 0473 643565, www.badsand.it, ganzjährig, Di. Ruhetag.


Hofschank Hinterbrugg

Vom Schluchtenweg in 10 Minuten zu erreichen, Sonnenterrasse, gute Hausmannskost, Kaffee und Kuchen. Breitebnerstr. 14, St. Leonhard, Tel. 346 6797288, von Apr. bis Ende Okt. geöffnet, Fr. Ruhetag.

 

Gasthausbrauerei Brückenwirt

Direkt an der Einfahrt zum Sportplatz, nahe dem Startpunkt der Wanderung. Wirtshausbrauerei und Pizzeria mit hausgebrautem „Höllenbräu”, italienische und heimische Kost. Breitebnerstr. 2, St. Leonhard, Tel. 0473 656191, www. hoellenbraeu.com, ganzjährig ohne Ruhetag geöffnet.

 

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