Kein Winterbeginn nach Plan

Allzu gnädig scheint der Wettergott den Südtirolern und ihrem Land dieses Jahr nicht gesonnen zu sein. Nach dem verregneten Sommer und dem mit vier Grad über dem Mittelwert wärmsten November seit Beginn der Aufzeichnungen scheint uns nun ein schneefreier und milder Winter bevorzustehen. Die Farbe Braun dominiert dieser Tage die Landschaft, grau und feucht anstatt weiß und kalt präsentiert sich das Wetter. Düster sin die Aussichten auch für die Skiliftbetreiber, sollte nicht bald ein Temperatursturz den nötigen Schneefall bringen.
Verschobene Öffnungen und besorgte Gäste
In zahlreichen Skigebieten musste die für das vergangene Wochenende geplante Öffnung auf den 5. und 6. Dezember verschoben werden. Die milden Temperaturen machen auch eine künstliche Beschneiung der Pisten unmöglich. Nur in Schnals, Sulden und Cortina waren am Wochenende einzelne Liftanlagen geöffnet. Von der fehlenden weißen Pracht und den frühlingshaften Temperaturen ließen sich 3.000 Besucher jedoch nicht davon abhalten, in Vierschach Winter-Opening zu feiern. Dort, wo die umstrittene Anbindung der Skigebiete Helm und Rotwand in Zukunft für noch mehr Ski-Vergnügen sorgen soll. Aber so ganz ohne Schnee?
Bei den Skigebieten sind bereits erste Anfragen von besorgten Gästen eingetroffen: Wie es denn nun mit der Schneelage ausschaue? Vor allem für das kommende Wochenende mit dem Feiertag am Montag, 8. Dezember, haben sich zahlreiche Gäste von auswärts angekündigt, von denen manche neben dem Pflichtbesuch auf einem der Christkindlmärkte auch einen Abstecher auf die Pisten wagen wollen.
Weltcup auf der Kippe?
Augen und Ohren sind derzeit wieder auf Dieter Peterlin gerichtet. Der Zuständige vom Landeswetterdienst war bereits in den Sommermonaten zum Richter über Daheim-bleiben oder Es-doch-wagen avanciert, in unzähligen Anrufen musste er täglich Hoteliers, Schwimmbadbetreibern und Wochenendausflüglern verregnete Tage prognostizieren. Nun sind es die Skilift- und Pistenbetreiber, die ungeduldig auf gute, sprich eisige, Neuigkeiten warten. Tage des Bangens und Hoffens durchlebt man auch in den Organisationskommittees der Ski-Weltcup-Rennen in Gröden und Alta Badia. Die Austragung der Rennen vom 17. bis 21. Dezember steht (noch) in den Sternen und für die Organisationen nicht nur eine Menge Geld auf dem Spiel.
Sieben Millionen Euro an Einnahmen würde etwa Alta Badia durch die Lappen gehen, müssten die dortigen Rennen abgesagt werden. In Gröden zeigt man sich zuversichtlich: “Es sind gerade die drei wichtigsten Wochen des Jahres hier und wir arbeiten konzentriert. Die Vorbereitungen laufen trotz Schneemangel auf Hochtouren”, bestätigt Stefania Demetz, Geschäftsführerin des Weltcups in Gröden, “aber natürlich, die erste Bedingung für die Austragung der Rennen ist Kälte und Schnee. Und natürlich müssen wir neben unserem Plan A auch einen Plan B und Plan C haben.” Man versuche eben, das Mögliche zu tun.
Winterbeginn nach Plan?
Sein Mögliches tut auch Dieter Peterlin. Und wie lautet nun die Prognose des Wetterfroschs zum meteorologischen Winterbeginn am 1. Dezember? “Die Schneefallgrenze liegt heute bei 2000 Metern, in den Tälern wird es verstärkt regnen. Und obwohl die Temperaturen in den nächsten Tagen zurück gehen werden, bleiben sie dennoch zu mild für diese Jahreszeit”, informiert Peterlin am Montag Morgen die Radio-Hörer von Rai Südtirol. Es kommt wie es kommt. Beim Wetter gibt es dann halt doch keinen Plan B oder Plan C
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