Ambiente | Hofburggarten Brixen

Tag der Schöpfung und der Hofburggarten

Im Mittelpunkt des Tages der Schöpfung stehen das Lob des Schöpfers, die eigene Umkehr angesichts der Zerstörung der Welt und konkrete Schritte zu ihrem Schutz.
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Foto: ausriss

Das Katholische Sonntagsblatt, die Kirchenzeitung der Diözese Bozen-Brixen schreibt zum Tag der Schöpfung:

  • Auf der Titelseite: Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung am 1. September
  • Auf Seite 8:
    Tag der Schöpfung
    Heuer begeht die Kirche den 13. Tag der Schöpfungsverantwortung. Die Verantwortung für die Schöpfung ist nicht nur ein aktuelles Thema, sondern ein wichtiges Anliegen und auch eine (pastorale) Herausforderung.
  • Unter dem Stichwort "Bewahrung der Schöpfung" fragt das "Sonntagsblatt" den Landeshauptmann Arno Kompatscher:
    Wie kann man die Schöpfung bewahren, ohne die Wirtschaft zu schwächen? Wäre ein Nullwachstum nicht auch ein Fortschritt?

Man darf sich schon fragen, welchen Stellenwert die Schöpfung bei der Leitung der Diözese Bozen-Brixen einnimmt. Oder beim "Sonntagsblatt", wenn zu diesem Thema außer den obigen Zitaten nur der neue Besinnungsweg auf der Rodenecker/Lüsner Alm, ein Projekt vom Tourismusverein Rodeneck, in Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Kloster Neustift, der Künstlergruppe UNIKA und dem Kunstgymnasium Cademia beworben wird.

Zur Entstehung des "Tages der Schöpfung"

Im Jahr 1989 lud der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Dimitrios „die ganze orthodoxe und christliche Welt“ ein, am 1. September „zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung“. Seit dem Jahr 2010 feiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) jährlich am ersten Freitag im September einen ökumenischen Tag der Schöpfung. Im Mittelpunkt stehen das Lob des Schöpfers, die eigene Umkehr angesichts der Zerstörung der Schöpfung und konkrete Schritte zu ihrem Schutz. Die Proklamation fand im Rahmen des 2. Ökumenischen Kirchentages 2010 in München statt.

Papst Franziskus schreibt am 6.08.2015 zur Einführung des "Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung" am 1. September: "...möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich entschieden habe, auch in der Katholischen Kirche den „Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung“ einzuführen, der beginnend mit diesem Jahr immer am 1. September gefeiert werden soll, wie es in der Orthodoxen Kirche schon lange geschieht."

Wenn man die Texte der Proklamation, von „Laudato sí“ und der Einführung des Weltgebetstages liest, wird klar, dass es nicht um Gebete der Art "Lieber Gott, mach unsere Erde wieder heile" geht, sondern um die Bitte um Einsicht und Kraft zur Umkehr. Davon ist weder beim fragenden "Sonntagsblatt" noch beim antwortenden Landeshauptmann etwas zu bemerken. Dafür aber die Priorität: zuerst kommt die Wirtschaft und dann sehen wir, ob was übrig bleibt.

Wie es zum diesjährigen 13. Tag der Schöpfungsverantwortung kommt und welche pastoralen Herausforderungen gemeint sind, bleiben Geheimnisse des Sonntagsblatts.

Die Ergebnisse der Bodenanalyse im Hofburggarten zeigen, dass in der Vergangenheit, wohl auch aus Unkenntnis, der Boden mit giftigen Schwermetallen geschädigt wurde. Es würde dem Eigentümer und Nachfolger der Verursacher gut anstehen, wenn er sich dazu bekennt und die Folgeschäden übernimmt, statt sein Eigentum von den Steuerzahlern sanieren zu lassen.

Die weltliche Sicht

Selbst wer sich keine Gedanken macht, ob das Weltall, das Werk eines Schöpfers ist, sollte zumindest die konkrete Situation der Erde im Auge behalten. Global gesehen hat die Menschheit bereits am 1.08. dieses Jahres die Ressourcen der Erde von 2018 aufgebraucht und lebt auf Kosten der Zukunft. Die Bewohner Italiens brauchen 4,6 mal die Ressourcen Italiens um so zu leben wie sie leben und es ist anzunehmen, dass Südtirol dabei wesentlich beteiligt ist.
Deshalb ist es um so wichtiger, statt einer teuren und aufwändigen touristischen Attraktion im Hofburggarten, einen einfachen dem Ensemble angepassten Garten anzustreben. Daran werden sich Gäste wie Einheimische erfreuen ohne gerade deswegen zusätzliche Touristenströme und somit umweltbelastenden Verkehr zu generieren.