„Herumpoltern führt nicht zum Ziel“
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Salto.bz: Herr Brunner, Sie treten im Bezirk Eisacktal für die SVP an. Welches Ziel haben Sie sich gesteckt?
Peter Brunner: Ich möchte vorausschicken, dass wir in den vergangenen Jahren in Brixen sehr erfolgreich gearbeitet haben. Gemeinsam mit meinem starken Team ist es mir gelungen, viel voranzubringen. Mein Ziel ist es, diesen positiven Schwung gemeinsam mit der SVP in den Landtag zu tragen.
Für welche Themen setzen Sie sich ein?
Ich möchte dazu beitragen, dass unser Lebensstandard weiterhin gewährleistet und Südtirol ein guter Lebensraum bleibt. Wir wissen, dass es gerade in den größeren urbanen Zentren schwierig ist, genügend leistbaren Wohnraum zu schaffen. Hier müssen wir unbedingt Hand anlegen. Es soll auch nicht bei einer leeren Floskel bleiben, und wenn ich das Beispiel Brixen hernehme: Ob es nun um die Bereiche sozialer oder geförderter Wohnbau geht oder auch um Wohnen mit Preisbindung – dazu gibt es bereits klare Vorstellungen, wie dies beispielsweise in den alten Militär-Kasernen umgesetzt werden soll – wir brauchen klare Antworten auf dieses Problem. In dieser Hinsicht vertrete ich eine klare Macher-Politik.
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„In dieser Hinsicht vertrete ich eine klare Macher-Politik.“
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Ein derzeit heißdiskutiertes Thema ist das Ehrenamt.
Ich bin selbst sehr traditionsbewusst und seit beinahe 40 Jahren Mitglied der Musikkapelle Albeins. Ich war lange Jahre in verschiedenen Ausschüssen tätig und nehme deshalb die Sorgen, die man sich um das Ehrenamt macht, natürlich unmittelbar wahr. Als Bürgermeister sieht man auch die Problemstellen, und die Gemeinde hat versucht, entsprechend zu reagieren und zu helfen.
Welches sind die Probleme?
Die „Zettelwirtschaft“, die Bürokratie darf nicht zur Haupttätigkeit der Vereine werden. Viele Personen bringen sich begeistert für den Zivilschutz, die Kultur und den Sport ein – sie sollen sich wieder auf ihre Hauptaufgaben fokussieren können. Das Land hat diesbezüglich einiges selbst in der Hand, um die Tätigkeit zu vereinfachen. Gerade beim Ehrenamt sollte man aber bei einer ehrlichen Politik bleiben und nicht Dinge versprechen, die man nicht einhalten kann, sondern klar kommunizieren, was machbar ist. Auch auf Gemeindeebene haben wir einige Möglichkeiten und nutzen diese auch.
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Sie gehen als Wirtschaftskandidat ins Rennen.
Ich möchte mich für eine gesunde Wirtschaftspolitik einsetzen. Wir haben in der Gemeinde Brixen und im Umland versucht, Betriebe anzusiedeln. Wenn es sinnvoll ist und sich in einem maßvollen Rahmen bewegt, muss das auch weiterhin möglich sein. Stabile Rahmenbedingungen wie auch eine entsprechende Wertschätzung sind Voraussetzung, damit das gelingt. Die Wirtschaft braucht die Politik, und die Politik hat die Aufgabe, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Mit einer Arbeitslosenrate von 1,3 Prozent haben wir mehr oder weniger Vollbeschäftigung in unserem Land, und die größten Herausforderungen werden zukünftig der Fachkräftemangel und der mangelnde Wohnraum für die Mitarbeiter sein.
Die Kleinbetriebe leiden vor allem unter hohen Auflagen, Steuern und Energiepreisen. Insbesondere die Kleinunternehmer fragen sich, warum sie sich die Führung eines Betriebes bei einem derart hohen Risiko noch antun sollen, wenn vom Umsatz nicht mehr viel übrig bleibt.
Die Wirtschaftsstruktur in Südtirol ist sehr ausgewogen. In Südtirol dominiert nicht ein Wirtschaftszweig, sondern es gibt mehrere, die sich in etwa die Waage halten. Die Wirtschaftskraft unseres Landes steht auf breiten Schultern. Das ist auch gut so. Dennoch müssen wir in einigen Bereichen auf die Zukunftsfähigkeit achten.
Wir müssen tatsächlich aufpassen, dass sich die Situation für die kleinen Betriebe nicht verschlechtert. Insbesondere das Handwerk, wo oft die Gefahr besteht, dass zu hohe Strukturkosten die Rentabilität des Betriebs gefährdet.
Der Handel steht im Fokus des globalen Wandels vor großen Herausforderungen.
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„Derzeit ist die Auftragslage noch sehr gut, aber insbesondere im Bausektor wird im kommenden Jahr ein Rückgang befürchtet.“
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Mit einer guten Förderpolitik kann man den Unternehmern bei Investitionen unter die Arme greifen, und auch mit einer guten Steuerpolitik kann man positive Anreize schaffen. Derzeit ist die Auftragslage noch sehr gut, aber insbesondere im Bausektor wird im kommenden Jahr ein Rückgang befürchtet. Deshalb muss es unser Ziel sein, Aufträge in erster Linie an einheimische Betriebe zu vergeben. Hier gibt es meiner Meinung nach noch Luft nach oben, in dem Sinn, dass bei einer Auftragsvergabe nicht ausschließlich der niedrigste Preis ausschlaggebend sein darf, sondern die Qualität und beispielsweise die kurzen Transportwege. Wenn wir schon immer von Nachhaltigkeit reden, so sollte das auch im Wirtschaftssektor berücksichtigt werden. Ebenfalls mit Nachhaltigkeit verbinde ich das Thema Mobilität. Die Gemeinde Brixen hat erst vor Kurzem einen Preis für nachhaltige Mobilität erhalten, und auch mit dem Verkehrsplan setzt die Gemeindeverwaltung stark auf den öffentlichen Verkehr und die Fahrradmobilität. Die Bürger müssen das Gefühl haben, dass hinter solchen Plänen nicht nur jede Menge Papier steckt, sondern auch Inhalte wie beispielsweise die Fahrradwege, die wir anlegen. Jede Maßnahme – auch wenn sie noch so klein ist – wird in der Summe positive Effekte haben.
Als Gründungsmitglied der SVP-Initiative „Die Mitte“ vertreten Sie auch deren Werte und Ziele?
Bevor ich mich dazu entschlossen habe, für den Landtag zu kandidieren, habe ich mich in dieser Initiative engagiert. Ich stehe eigentlich der Wirtschaft näher, habe aber insbesondere als Bürgermeister die Erfahrung gemacht, dass eine Politik der Mitte wichtige Zeichen setzen kann, und zwar dass man für alle da ist, sei es Wirtschaft, Soziales, Familien, Jugend oder Senioren. Als die Entscheidung gefallen ist, dass ich für den Landtag kandidiere, habe ich mich aus dieser Bewegung zurückgezogen, weil ich diese Plattform nicht als Wahlkampfbühne benutzen möchte. Ich bin jedoch, was meine Grundeinstellung betrifft, in der Mitte verankert.
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„Als jemand, der sich zur Mitte zählt, identifiziert man sich nicht mit Extrempositionen, die insbesondere von anderen Strömungen oder Parteien eingenommen werden.“
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Angesichts der Vielzahl an Parteien, die sich um einen Sitz im Landtag bewerben, und das Abdriften in Extrempositionen und Polemiken – wo bleibt die Mitte und warum schweigt sie zu vielen Themen?
Vielleicht ist man als Vertreter der Mitte manchmal wirklich etwas zu brav. Das erinnert mit an eine Aussage des ehemaligen Brixner Bürgermeisters und Landtagsabgeordneten Albert Pürgstaller, der als langjähriger Arbeitnehmervertreter meinte, dass die Arbeitnehmer heute viel zu brav und zu ruhig sind. Als jemand, der sich zur Mitte zählt, identifiziert man sich allerdings nicht mit Extrempositionen, die insbesondere von anderen Strömungen oder Parteien eingenommen werden. Für mich ist „Herumpoltern“ keine zielführende Politik. Zu still sein und sich nicht laut zu Wort zu melden, kann aber auch gefährlich sein, weil man das Feld den polarisierenden Positionen überlässt. Demut und Bescheidenheit sind Charaktereigenschaften, die sich nur schwer mit polemischen Parolen in Einklang bringen lassen. Ich jedenfalls habe mit dieser bescheidenen und bodenständigen Politik immer Erfolg gehabt. Ich habe klare Vorstellungen und eine klare Meinung und kann diese auch entsprechend vertreten, aber in einem Gemeinschaftsprojekt wie der Politik, wo die verschiedenen Meinungen unter einen Hut gebracht werden müssen, ist eine Polarisierung nicht förderlich. Man bekommt zwar weniger Aufmerksamkeit und nicht die Bühne, wie es bestimmte Themen vielleicht verdient hätten, aber diese leise Politik ist weitaus zielführender.
Das Politbarometer der SWZ sagt ein Debakel für die SVP bzw. nur mehr zwölf Landtagssitze voraus. Der Wahlkampf verspricht, heftig zu werden.
Der Wahlkampf ist bereits in einer sehr intensiven Phase. Es gibt verschiedene Umfragen und meiner Meinung nach wird es nicht so schlimm, wie von der SWZ prognostiziert. Wir hatten seinerzeit in Brixen eine SVP, die nur noch auf 41 Prozent Zustimmung zählen konnte, heute stehen wir bei 59 Prozent. Insofern bin ich optimistisch gestimmt, weil ich aus Erfahrung weiß, dass es auch in eine andere Richtung gehen kann. Ich unterhalte mich relativ viel mit den Leuten und nehme überwiegend eine positive Stimmung wahr. Deshalb ist meine Hoffnung groß, dass am Ende doch ein positives Ergebnis herausschauen wird.
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„Meiner Meinung nach wäre es wichtig, dass einige neue Gesichter in den Landtag einziehen – vor allem auch bei der Volkspartei.“
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Nach den Wahlen: Sehen Sie aufgrund der Skandale und der Streitigkeiten ein Reformbedürfnis innerhalb der SVP?
Meiner Meinung nach wäre es wichtig, dass einige neue Gesichter in den Landtag einziehen – vor allem auch bei der Volkspartei. Es braucht eine Erneuerung und wieder mehr Teamfähigkeit. Für die Zukunft wünsche ich mehr harmonische Zusammenarbeit innerhalb der SVP. In der SVP müssen verschiedene Meinungen Platz haben und die Volkspartei sollte ja eigentlich den Querschnitt der Bevölkerung repräsentieren. Man muss bestmöglich einen gemeinsamen Nenner finden, das muss allerdings intern stattfinden und nicht in der Öffentlichkeit. Mit einer Meinung, hinter der alle stehen, soll man dann nach außen treten. In der Partei selbst muss wieder mehr Zusammenhalt und mehr Friede gefunden werden.
Alles Gute für die Wahl Herr…
Alles Gute für die Wahl Herr Brunner!
Brunner, der Hofburg-Garten-…
Brunner, der Hofburg-Garten-"Macher," in der Landes-Politik,...???
Nein, danke ...!!!
In risposta a Brunner, der Hofburg-Garten-… di Josef Fulterer
Freunderl von Andrè Heller??…
Freunderl von Andrè Heller????? Das " riecht" mir verdächtig nach Vetternwirtschaft???????
Endlich „outet" sich der Ex…
Endlich „outet" sich der Ex-Bürgermeister von Brixen als Wirtschaftskanditat der SVP, auch wenn er sich kürzlich noch als Kandidat der Mitte ablichten ließ. Im obigen Interview sagt Brunner übrigens:
„Ich möchte mich für eine gesunde Wirtschaftspolitik einsetzen" und ,dass sich diese in einem maßvollen Rahmen bewegt"!
Alles schön und gut....
Aber wie passt das mit der geplanten Rodung des letzten großen Auwaldes des Eisacktales für ein 3D-BETON-Drucker Industriegebäudes der Firma Progress zusammen?
Darf daran erinnern, dass es sich bei diesem Auwald um ein sehr wertvolles Vogelhabitat (darunter auch 7 Arten der Roten Liste) und einen wichtigen CO2
Speicher handelt!
NB. Peter Brunner gilt übrigens als starker Befürworter dieses Projektes!
Scusate l'ignoranza, ma mi
Scusate l'ignoranza, ma mi sfugge il senso di questi sgomberi, visto che "chi esegue lo sgombero sa che si accamperanno altrove la notte stessa..."
In risposta a Scusate l'ignoranza, ma mi di Christian I
infatti, si farebbe meglio a
infatti, si farebbe meglio a pensare a delle alternative.
forse alcuni si divertono a far fare sgomberi, e se ne servono per fare propaganda a qualcuno.
qualcuno che insiste a sostenere di pensare al bene della gente.
che schifo.
In risposta a infatti, si farebbe meglio a di Andrea Terrigno
Der Bürgermeister glaubt -
Der Bürgermeister glaubt - und vielleicht nicht nur er - dass man die Menschen vergraulen oder mürbe machen kann, damit sie Bozen verlassen. Aber inzwischen müsste die Stadtverwaltung kapiert haben, dass das nicht funktioniert. Außerdem ist das höchst inhuman.
Beim Sgombero werden die Betroffenen auch ihrer Habseeligkeiten beraubt (Zelt, Schlafsack, Decken, usw.), die sie dann wieder von den Hilfsorganisationen erbettel müssen und z. T. auch erhalten.
In risposta a Scusate l'ignoranza, ma mi di Christian I
Gli sgomberi vengono fatti, a
Gli sgomberi vengono fatti, a mio parere, per evitare il formarsi di un insediamento come quello di circa 20 anni fa(?) tra l'arginale ed il fiume.
Si trattava di una vera e propria "favela" e non è stato facile venirne a capo.
Unser schönes reiche Land
Unser schönes reiche Land wird seiner Verantwortung nur sehr unzureichend gerecht. Man will - frei nach Wirth-Anderlan - den Honigtopf unerreichbar verstecken und die Flüchtlinge einfach nur loswerden. Im Verhältnis zu Wirtschaftskraft, Politik der Freifahrt für die Wirtschaft (Hotelerie, Skianlagen, 60.000 Ferienwohnungen usw.) werden diese Menschen, wie auch die (einheimischen) dringend Wohnungssuchenden, vernachlässigt. Da wäre mehr echtes Engagement möglich, was aber natürlich schwierigere Politik ist. Vielfach nur mehr sein hässliches Gesicht zeigen zu wollen, muss sich früher oder später, auf die eine oder andere Art, rächen.