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Mensch und Territorium

Die Künstler Stefano Cagol, Hannes Egger und Philipp Messner haben ihre Arbeiten im Museo Oscar Niemeyer (Brasilien) ausgestellt. Ein Rückblick zum Ausstellungsende.
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Foto: Bienal de Curitiba

Am 1. März endete die 14te  Bienal de Curitiba mit dem Titel "Fronteiras em Aberto (Offene Grenzen) in Brasilien. Die Biennale mit mehr als 300 beteiligten Künstler*innen aus 35 Ländern, bespielte mehr als 100 Orte in der Stadt, unter anderem das Museo Oscar Niemeyer und das historische Museum Museo Paranaense.


Unter dem Titel “Relações humanos/territoriais“ kuratierte Massimo Scaringella im Museo Oscar Niemeyer eine der vielen Ausstellungen, eine Ausstellung in der Ausstellung, die sich mit der speziellen menschlichen und territorialen Beziehung in der mehrsprachigen Region Trentino-Südtirol in den italienischen Alpen befasste. Aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen reflektieren die geladenen Künstler Stefano Cagol, Hannes Egger und Philipp Messner – sie gehören jeweils einer der drei offiziellen Sprachgruppen in der Region an – das Thema mit neu entstandenen Werken und bildeten als Zusammenspiel ein territoriales Cluster in der Ausstellung.
It’s all about giving and taking energy” von Stefano Cagol besteht aus einem Video und einem großformatigen Foto. Es zeigt wie die Wärme der Hände Spuren auf anderen Händen, auf den Gesichtern, den Mauern, den Blättern hinterlassen, und wie das Eis in den Händen schmilzt und blutähnlich zerrinnt. Hannes Egger präsentierte “Silent Border in the Middle of No Man's Land”, eine Audience-performances, bei welcher neun Handlungsanweisungen über Kopfhörer übertragen werden und zum Mitmachen bewegen. Die neu konzipierte Werkserie “Campos tácteis” von Philipp Messner ist eine auf Fahnen gedruckte Überlagerung von Worten und Ausdrücken, wie etwa “we", "all”, "brain capacity". Die graphischen Überblendungen verweigern die eindeutige Definition und Eingrenzung. Messners aufgehängte Fahnen markieren einen Raum der geistigen Offenheit und stellen Fragen nach möglichen zukünftigen Handlungen.