Krokusblüte
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Krokusblüte

Zur Krokusblüte aufs Möltner Joch

Im April streckt der Krokus seine Nase ans Licht. Die Almwiesen oberhalb von Mölten werden dann mit einem Teppich von lila und weißen Krokusblüten überzogen. So wie jedes Jahr lasse ich mir dieses Ereignis nicht entgehen
  • Länge: 7,4 km

    Gehzeit:  2 h 20 min

    Höhenmeter: 345

    Anfahrt:  Auf der LS 99 von oben nach Jenesien, nach Flaas und weiter Richtung Mölten bis zum Sattel mit dem großen gebührenpflichtigen Parkplatz Schermoos. Oder auf Landesstraße 98 von Terlan nach Mölten und Richtung Jenesien bis zum Parkplatz Aschermoos. 

    Öffis: Bus 156 Bozen Jenesien, Anschluss Bus 157 nach Mölten, Haltestelle Schermoos. Oder Bus 204 Terlan Möltenb, dort Anschluss Bus 157 nach Flaas/Jenesien, Haltestelle Schermoos. Fahrplan unter suedtiromobil.info

     

  • Wie singt Rolf Zuckowski in seinem Lied vom Frühling: 

    Immer wieder kommt ein neuer Frühling

    Immer wieder kommt ein neuer März

    Immer wieder bringt er neue Blumen

    Immer wieder Licht in unser Herz

    Hokuspokus steckt der Krokus

    Seine Nase schon ans Licht...

     

    Am Möltner Joch (1738 m) wird es aber April, bis der Krokus seine Nase ans Licht streckt und sich die Almwiesen oberhalb von Mölten mit einem beeindruckenden Teppich von lila und weißen Krokusblüten überziehen. So wie jedes Jahr lasse ich mir dieses Ereignis nicht entgehen und unternehme trotz trübem und kühlem Wetter eine Wanderung zum Blütenspektakel und kehre am Rückweg beim Lanzenschuster ein.

  • Zum Wegverlauf

    Ausgangspunkt ist der große Parkplatz von Schermoos, auf dem Sattel der Landesstraße, welche die Dörfer Mölten und Flaas verbindet. Neben einer großen Gebietskarte zur Orientierung hängt noch ein nützlicher Anschlag mit den Telefonnummern und Öffnungszeiten der Gastbetriebe. Beim Schilderwald folgen wir den Wegweisern Möltner Kaser und E5, der erste Wegabschnitt verläuft auf einem Streckenabschnitt dieses Europäischen Fernwanderweges Bodensee-Adria. Der Wald- und Wiesensteig wurde neu trassiert, es geht sofort kräftig bergauf. Nach zehn Minuten treffen wir auf das Biotop Fahrerweiher, ein verlandender Teich, dessen Wasser einst die Mühlen vom Fahrerhof antrieb. 

    Der Weg dreht nach Westen, wird kurz eben, bei einer Wegkreuzung folgen wir unseren Wegweisern wieder bergauf, nach einem Waldstück erreichen wir die Almwiesen mit alten knorrigen Lärchen, der nun etwas holprige Steig schlängelt sich zwischen den Bäumen aufwärts. Wir treffen auf die ersten Krokusblüten, lassen uns aber nicht abhalten, das Ziel, die riesigen Krokusflächen, sind nicht mehr weit. 

    Wir stoßen auf einen breiten Güterweg, folgen diesem, an einem Wetterkreuz und der Abzweigung zur Sattlerhütte und nach Mölten vorbei, immer nordwärts, bis wir nach einem Gatter die Höhe erreicht haben. Vor uns breiten sich die Krokuswiesen aus, Millionen von weiß-lila Blüten, so als hätte die Natur die buckeligen Wiesen mit den Blüten übergossen. Der Blick öffnet sich weit nach Süden zu Mendel und Brenta und den fernen Gardaseebergen, im Osten zeigt sich die Sarner Scharte und anschließend der Kranz der Dolomiten, im Norden lugt der Gipfel des Ifinger hinter den Bäumen hervor. 

    Wer Zeit hat, erreicht von hier in einer guten halben Stunde den Almausschank Möltner Kaser. Wir treten den Rückweg an, der uns zum Lanzenschuster führt. Dazu gehen wir auf dem E5 wieder ein Stück zurück, an der Stelle, wo unser Aufstiegssteig in den Güterweg mündete und ein ganzer Schilderwald von Wegweisern steht, folgen wir den Wegweisern nach Flaas und zum Lanzenschuster, dazu bleiben wir auf dem Güterweg, der in südöstlicher Richtung durch Weiden, Waldstücke und Wiesen bergab führt. Wo der Güterweg auf die asphaltierte Höfezufahrt stößt, gehen wir nach links zum Lanzenschuster, ab dieser Kreuzung sind es nur mehr 10 Gehminuten bis zur Einkehr. 

    Vom Lanzenschuster gehen wir anschließend zurück bis zum Sattel beim Eggerhof und folgen der Straße an den Fahrerhöfen vorbei, -beim Unterfahrer finden wir in der Böschungsmauer den römischen Grabstein- zum Parkplatz von Schermoos

  • Der römische Grabstein beim Unterfahrerhof

    An der Straße von Schermoos zu den Fahrerhöfen wurde gegenüber dem Eingang zum Unterfahrerhof in die Böschungsmauer ein großer Sandsteinblock eingesetzt, der angeblich in der Nähe gefunden wurde. Die in großen, groben Lettern eingehauenen Buchstaben R-EDO-PF ANA oder R-EDO-N F ANA werden als lateinische Inschrift Redon(ii) F(ilia)aufgelöst, sie sollen eine Grabinschrift sein: Für Ana, die Tochter des Redonius. 

  • Die Einkehr

    Lanzenschuster

    1938 wurde in dieser einsamen Gegend -wir erinnern uns, die Straße nach Flass wurde erst in den 70 Jahren trassiert- ein kleiner Bauernhof errichtet. Vor einigen Jahrzehnten hat das Ehepaar Pircher den Schritt gewagt, sie kauften den sehr einfachen Bauernhof mit dem sehr bescheidenen Berggasthaus und übersiedelten als Pächter vom Gschnoferstall am Salten zum Lanzenschuster. Als guter Koch und Gastgeber erarbeiteten sie sich mit Fleiß einen guten Ruf. Vor einem Jahr der große Schritt: das alte Haus wurde abgerissen und an neuer Stelle, etwas erhöht mit bestem Dolomitenblick neu errichtet, von einer sehr einfachen Wirtschaft hat sich der Lanzenschuster zu einem stattlichen Bauernhof mit Bergrestaurant gemausert hat. Die gute Küche von Christian Pircher war renommierten Restaurantführern einen Eintrag wert. Vieles für die Küche kommt vom eigenen Bauernhof, Salate und Kräuter vom Garten und Wildkräuter von den Almwiesen der Umgebung. Altes Holz von der abgerissenen Scheune wurde im Haus als Dekoration wieder verwendet, auch die alte Stubentäfelung wurde wieder eingebaut.

    Lanzenweg, 12, Flaas, Jenesien

    Fam. Pircher, Tel. +39 0471 340012, Mobil 349 6176738, www.lanzenschuster.com. Mo Ruhetag 

  • Kartenausschnitt: Möltner Joch Foto: Oswald Stimpfl
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