salto.music | AC/DC-Tribute

Bon Scott Only

Nach über 20 Jahren sind sie jetzt wieder zurück. Sie proben bereits seit Monaten regelmäßig und sind bereit für die Bühne. Der „erste“ Gig wartet bereits in wenigen Wochen auf Squealer, bei dem sie natürlich in der originalen Besetzung zu sehen sein werden.
Squaler (2025)
Foto: Tom von Wallpach
  • Vor 27 Jahren, am 6. Juni 1998, hatte die aus Oberlana stammende Band Squealer ihren allerersten Auftritt beim „Moto Treff“ in Plaus. Die Brixner Band Sitting Bull hatte sie damals eingeladen und mit ihnen Spielzeit und Gage geteilt. Andreas „Måhlzeit“ Franzelin, Rhythmusgitarrist und das Gedächtnis der Band, weist in einem Post anlässlich des Comebacks von Squealer auf die Geburtsstunde hin.

    Squealer waren die erste AC/DC-Tribute-Band des Landes. Die Brunecker LOUD! sollten sich erst sechs Jahre später auf den Weg machen. Während LOUD! den gesamten Katalog der Australier bedient, gab und gibt es von Squealer kein „Thunderstruck“ und auch kein „Hell's Bells“, sondern strikt und ausschließlich die Songs, die AC/DC in den Siebzigern veröffentlicht hat, Songs von denen viele heute noch zu den absoluten Rockklassikern gehören. Die Wasserscheide für Squealer ist das Album „Highway To Hell“, das letzte Album mit dem Sänger Bon Scott, der am 18. Februar 1980, verstarb.

    Es war die Zeit, als ein paar junge Rockfans aus Oberlana eben auf AC/DC gestoßen waren und von dieser Band nachhaltig geprägt wurden.

    Als wir uns vor etwa einer Woche mit Thomas „Calli“ Calliari, dem Sänger und mit Andreas „Måhlzeit“ Franzelin getroffen haben, um über das Comeback zu sprechen, zeigten sich beide gelassen und guter Dinge und irgendwie selbst noch überrascht, wie reibungslos diese Reunion über die Bühne ging. Die Kurzfassung: Calliari, auf der Suche nach einem Ausgleich zu seinem Job, verschickt eine erste WhatsApp-Nachricht, in etwa mit dem Inhalt „Wie wär's wenn...“, es folgt eine kurze Bedenkzeit, eine gemeinsame Pizza und, Anfang Jänner 2025 bereits die erste Probe. 

    Calliari: „Da wir nach wie vor Freunde geblieben sind über die Jahre, hat sich die besondere Atmosphäre sofort wieder eingestellt, auch weil wir auf unsere gemeinsamen Erfahrungen von früher aufbauen konnten.“ Die Wunden sind offensichtlich verheilt? Sowohl Calliari als auch Franzelin beantworten die Frage ohne langes Nachdenken positiv. Calliari: „Mit der ersten Probe war alles wie weggeblasen!“

    Die Lust, wieder AC/DC zu spielen, in jener Formation, mit der sie allesamt sehr viel verbinden, ist groß. Der Rest der Band – Gitarrist Mike Arquin, Bassist Dieter Oberkofler und Schlagzeuger Tom von Wallpach – war seit dem Aus von Squealer Mitte der Nullerjahre konstant aktiv, bei Calliari hingegen war das nicht ganz so intensiv der Fall, er war aber immer wieder in verschiedene Projekte involviert. Nur Franzelin hat seine Gitarre neu überholen lassen und den bereitstehenden Marshall-Verstärker wieder hervorgeholt. Franzelin: „Ich hätte mir nie gedacht, dass es noch einmal dazu kommen würde. Ich bin heilfroh, dass wir gestartet sind.“

  • Squealer vor knapp 27 Jahren, in der Original-Besetzung (v.l.n.r.):: Dieter Oberkofler (Bass), Tom von Wallpach (Schlagzeug), Thomas „Calli” Calliari (Stimme), Andy „Måhlzeit“ Franzelin (Rhythmus-Gitarre) und Mike Arquin (Lead-Gitarre). Foto: Squealer Oberlana Archive
  • Bands, die sich nach so vielen Jahren wieder zusammenfinden, haben einen großen Vorteil: Man kennt sich bereits sehr gut, man weiß, was möglich ist und was nicht, und man hat bereits eine gemeinsame Basis. Dennoch, 20 Jahre sind eine lange Zeit. Calliari: „Ich mache mir schon meine Gedanken darüber, ob es möglich sein wird, die Bühnenpräsenz von damals wieder herzustellen, aber ich hoffe das Beste, auch wenn der eine oder andere Text noch nicht so sitzt, wie er sollte. Ich bin jedenfalls selbst sehr gespannt auf den ersten Auftritt, ob das so funktioniert oder annähernd so funktioniert wie früher.“

    Das Repertoire von Squealer setzt sich – wie erwähnt – aus den Songs  zusammen, mit denen AC/DC den Grundstein für ihren weltweiten Erfolg gelegt hatten. Dazu gehört kulturelles Allgemeingut wie „The Jack“, „Highway To Hell“ und „T.N.T.“, aber dazu gehören auch Songs wie „Bad Boy Boogie“, „Sin City“, „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“ und „Let There Be Rock“. Neuzugänge wie „Up To My Neck Into You“ oder „Riff Raff“ gibt es aber auch. „Can I Sit Next To You Girl“ und „Squealer“, der Song, der der Band den Namen gab, sind nicht mehr dabei. Squealer haben mittlerweile ein stattliches Set von etwa eineinhalb Stunden parat.

    Squealer, so Calliari und Franzelin, zielen mittelfristig darauf ab, an die zehn Gigs im Jahr zu spielen. Das dürfte sich ausgehen, auch wenn die Zahl der aktiven Bands groß ist und die Live-Locations nach wie vor eher knapp sind. AC/DC geht immer, zumal es eine Band ist, auf die sich sehr sehr viele einigen können. Franzelin ist realistisch: „Es ist uns allen klar, dass wir das, was wir vor 20, 25 Jahren hatten, nicht mehr bekommen werden. Diese Zeiten sind definitiv vorbei. Wir werden sehen, wie es sich einpendelt.“

    Das Schiff wird also zum zweiten Mal in See stechen und zwar exakt am Samstag, 09. August 2025, innerhalb des Festivals „Algund ROCKT“ beim Festplatz in Algund. Mit auf der Bühne: Nine (Hardrock, Brixen) und Gypsy Road Gang (Hardrock/Metal, Lana). Da passen die Textzeilen des Bon Scott-Songs „There's Gonna Be Some Rockin'“ bestens:

    „Well, me and the boys, are out to have some fun
    Gonna put on a show, come on, let's go...
    There's gonna be some rockin'
    There's gonna be some rockin'
    There's gonna be some rockin' at the show tonight...“

  • Squealer 2025 wieder vereint (v.l.n.r.): Andy „Måhlzeit“ Franzelin (Rhythmus-Gitarre), Mike Arquin (Lead-Gitarre), Thomas „Calli” Calliari (Stimme), Dieter Oberkofler (Bass) und Tom von Wallpach (Schlagzeug). Foto: Tom von Wallpach
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  • Nur mehr wenige Wochen: Squealer werden am Samstag, 09. August 2025, in Algund mit befreundeten Band wieder auf der Bühne stehen. Foto: Sitting Bull