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Traum- und Knochenjob

Der 5. Oktober ist den Lehrerinnen und Lehrern gewidmet. Für Magdalena Amhof Anlass, auf die schönen und die weniger schönen Seiten dieses Berufs zu blicken.
Lehrer
Foto: Pixabay

Mehr als 11.000 sind es in Südtirol: 9.000 in Grund-, Mittel- und Oberschule, rund 1.600 in Berufsschulen und 500 in Musikschulen. All diesen Menschen ist der heutige Tag gewidmet. Seit 1994 begeht die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur UNESCO am 5. Oktober den Welttag der Lehrerin und des Lehrers, um auf die Stellung der Lehrpersonen und die Bedeutung von Bildung hinzuweisen.
“Lehrerinnen und Lehrer übernehmen eine prägende Rolle für die Gesellschaft und es ist mir ein Anliegen, den Lehrerinnen und Lehrern unseres Landes für all das zu danken, was sie tagtäglich zum Wohle und im Interesse unserer Kinder und Jugendlichen leisten”, meint der Landesrat für die deutsche Schule, Philipp Achammer. “Ich wünsche allen Lehrerinnen und Lehrern, aber auch Pädagoginnen und Pädagogen an den Kindergärten, dass sie ihre Berufung weiterhin mit Überzeugung, Herz und Idealismus tragen.”

Achammers Parteikollegin Magdalena Amhof nimmt den Weltlehrertag zum Anlass, um “auch auf die weniger attraktiven Seiten dieses verantwortungsvollen Berufes hinweisen”. Sie danke allen, die sich für diesen Beruf entschieden haben “und ihn leben und lieben”, schickt Amhof, die selbst als Lehrerin tätig gewesen ist, voraus.
“Junge Menschen in ihrer wichtigsten Lebensphase zu betreuen, ist ein großes Privileg und mit einer besonderen – ich würde sogar sagen, mit einer enormen Verantwortung verbunden. Lehrerinnen und Lehrer vermitteln niemals nur Wissen und Bildung allein. Sie werden als Vorbilder gesehen. Sie sind Meinungsbildner und Mentoren. Ebenso sind sie wertvolle Gesprächspartner und Stütze in problematischen Situationen.”

Obwohl der Lehrerberuf sehr viele schöne Seiten habe und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen viel Freude biete, “zählt er dennoch zu jenen Berufen, in denen sich Burnout und psychosomatische Krankheiten am häufigsten zeigen”, so Amhof. “Lehrpersonen müssen einen hohen Stress- und Lärmpegel Stand halten können. Sie begleiten vermehrt verhaltensauffällige Kinder. Sie lehren Kinder mit Migrationshintergrund und schlechten Sprachkenntnissen. Sie arbeiten mit anstrengenden Eltern zusammen und müssen sich ständig weiterbilden, um der digitalen Entwicklung gerecht zu werden.”

Durch diese Rahmenbedingungen büße der Lehrerberuf viel an Attraktivität ein – der Lehrermangel werde deshalb von Jahr zu Jahr akuter. “Um weiterhin über qualifiziertes Lehrpersonal für die bestmögliche Ausbildung unserer Kinder zu verfügen, müssen Lehrerinnen und Lehrer die notwendige Unterstützung erhalten. Dazu gehören für mich neben angepassten Lehrplänen und Weiterbildungsmöglichkeiten auch der vermehrte Beistand von Schulpsychologinnen und -psychologen“, sagt Amhof.  Ebenso bräuchte es ein gutes Konfliktmanagement, mehr Eigenverantwortung bei Schülern und vor allem die Mithilfe der Eltern. “Der Lehrerberuf ist Berufung! Es ist nicht irgendein Job – im besten Falle ist er ein Traumjob.”

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Herta Abram Mar, 10/08/2019 - 17:11

Wer einen pädagogischen Beruf professionell ausüben will, benötigt nicht nur ein hohes Maß an Fach- und Handlungskompetenz, sondern eine persönliche Professionalisierung. Diese beginnt zunächst eigentlich immer mit der Entdeckung der eigenen Persönlichkeit. Die Frage „Wer bin ich?“ ist so alt wie die Menschheitsgeschichte – und dennoch immer aktuell. Ein jeder Pädagoge kommt nicht umhin, sich zu fragen, wieso er so geworden ist, wie er ist. Und auch, in welche Richtung sich sein Selbstverständnis entwickelt. Neben der Entwicklungspsychologie spielt auch die Frage nach dem persönlichen Selbstkonzept eine bedeutende Rolle. Wenn ich eine Vorstellung davon habe, wer ich wohl bin, kann ich mich dem Du zuwenden. Dann kann aus dem Dialog ein Wir erwachsen, beispielsweise in Gruppen, Klassen et cetera. Die Entwicklungspsychologie ist Grundlage, die zum Ziel hat, die zu begleitenden Menschen ganzheitlich zu verstehen. Das bedeutet, Schüler*innen als Personen wahrzunehmen, die Stärken, Kompetenzen, Besonderheiten und Ressourcen aufweisen, die in systemischen Zusammenhängen verstanden werden können. Hilfreich sind dabei: regelmäßige Reflexion des eigenen Unterrichtsverhaltens, strukturierte Schülerfeedbacks einholen, Supervision und Coaching.

Mar, 10/08/2019 - 17:11 Collegamento permanente